Flughafen Gliwice
Der Flughafen Gliwice befindet sich im Stadtteil Trynek (Trinneck) der polnischen Stadt Gliwice (Gleiwitz). Heute dient der Flugplatz vor allem dem dort ansässigen Luftfahrtverein.
Flughafen Gliwice | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EPGL |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 254 m (833 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 3 km südlich von Gliwice |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1916 |
Fläche | 117 ha |
Start- und Landebahn | |
09/27 | 770 m Gras |
Geschichte
Der Flughafen Gleiwitz wurde 1916 mit einer Fläche von 117 ha für zivile und militärische Nutzung eröffnet.[1] Der Flughafen verfügte unter anderem über ein Verwaltungssowie über 8 Hangar, später wurde er noch um ein Offizierskasino und Mannschaftsunterkünfte ergänzt.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er ausschließlich zivil genutzt.[1] Im Jahr 1925 wurde der Flughafen mit regelmäßigen Flügen der Junkers Luftverkehr nach Berlin über Breslau an das Liniennetz angeschlossen.[1] Der Flughafen wurde auf den Linien London-Hamburg-Berlin-Breslau-Gleiwitz-Lemberg-Odessa-Tbilisi-Teheran und Rom-Genua-Triest-Wien-Gleiwitz-Warschau angeflogen.
Nachdem sich der Oberschlesische Industriebezirk in seiner Flughafenfrage endgültig für den Standort Gleiwitz entschieden hat, wurde im Juni 1927 unter Beteiligung des Reiches und des Staates Preußen die „Oberschlesische Flughafen G.m.b.H.“ mit Sitz in Gleiwitz gegründet worden. Ihre Aufgabe war der Betrieb des Flughafens und sein Ausbau. Als erstes wurden die Planungen für den Bau des Verwaltungs- und Empfangsgebäudes begonnen. Die Entwürfe dafür wurden durch Stadtbaurat Karl Schabik (1882–1945) und dem Architekten Sattler in engster Zusammenarbeit mit der Flughafendirektion aufgestellt. Zu den Planungen gehörte auch eine Terrasse mit Kaffeegarten auf der Seite des Flugfeldes. Von dieser ursprünglichen Planung wurde schließlich eine leicht veränderte und verkürzte Variante realisiert.[2] Am Samstag, den 10. August 1929 wurde das moderne Empfangsgebäude des Flughafens u. a. mit Empfangshalle und Restauranträumen eröffnet.[3]
Am 6. Oktober 1929 veranstaltete die Gruppe Oberschlesien des Deutschen Luftfahrtverbandes auf dem Flugplatz einen großen Volksflugtag, unter Mitwirkung der Oberschlesischen Flughafengesellschaft und des Automobil- und des Motorradklubs. Neben einem Geschwaderflug und einer Fuchsjagd des ADAC, bot der Kriegsflieger Udet Kunstflüge und der Fallschirmpilot Konrad präsentierte einen Fallschirmsprung.[4] Am Sonntag, den 5. Juli 1931 landete auf dem Flugplatz in Anwesenheit von 200.000 Zuschauern das Luftschiff Graf Zeppelin.[5]
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Flughafen Gleiwitz erneut militärisch benutzt.[1] In den 1950er Jahren wurde der Flughafen durch die Stadtverwaltung Gliwice wiederaufgebaut und unter anderem ein Luftfahrtverein angesiedelt.[1]
Im Jahr 1992 wurden vom Flugplatz Gliwice aus Löschflugzeuge eingesetzt, um die umfangreichen Waldbrände in der Region zu bekämpfen.[1] Am 17. Juni 1999 fand während des Besuchs von Johannes Paul II. in Gliwice eine Messe auf dem Flugplatz statt.
Einzelnachweise
- Gliwicki lotnisko (Polnisch) Abgerufen am 29. November 2009.
- Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 10, 1928
- Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 36, 1929
- Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 44, 1929
- Zeitschrift „Oberschlesien im Bild“: Ausgabe 28, 1931