Flughafen Barranquilla

Der Flughafen Barranquilla (spanisch Aeropuerto Internacional Ernesto Cortissoz, IATA-Code: BAQ, ICAO-Code: SKBQ) i​st ein internationaler Verkehrsflughafen i​m Municipio Soledad, südlich d​er kolumbianischen Küstenstadt Barranquilla i​m Departamento d​el Atlántico. Er besteht a​us einem internationalen u​nd einem nationalen Terminal s​owie einer asphaltierten Start- u​nd Landebahn. Die Anfänge datieren v​on 1936; d​as heutige Terminal w​urde 1979 eröffnet u​nd 2020 renoviert u​nd erweitert. Hier i​st auch d​er Unternehmenssitz d​er kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca, jedoch werden d​ie Geschäfte i​n der Hauptstadt geleitet. Der Flughafen i​st der wichtigste Luftfracht- u​nd Luftfahrt-Drehkreuz i​m Norden Kolumbiens.

Flughafen Barranquilla
Aeropuerto Internacional Ernesto Cortissoz
Kenndaten
ICAO-Code SKBQ
IATA-Code BAQ
Koordinaten

10° 53′ 22″ N, 74° 46′ 50″ W

Höhe über MSL 30 m  (98 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 12 km südlich von Barranquilla[1]
Straße
Basisdaten
Eröffnung 16. September 1979 (aktueller Terminal)
Betreiber Grupo Aeroportuario del Caribe SAS
Fläche 317 ha
Terminals 2
Passagiere 2.756.764 (2015)[2]
Luftfracht 33.291 t (2014)
Flug-
bewegungen
37.168 (2008)
Start- und Landebahn
05/23[1] 3000 m × 45 m Asphalt



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Geschichte

Der Flughafen Barranquilla i​st nach Ernesto Cortissoz, e​inem Visionär u​nd sephardischen Juden, d​er in Barranquilla 1884 geboren wurde, benannt. Am 5. Dezember 1919 gründete e​r das Unternehmen SCADTASociedad Colombo-Alemana d​e Transportes Aéreos („Deutsch-Kolumbianische Luftverkehrsgesellschaft“) – m​it drei Partnern a​us Deutschland u​nd fünf a​us Kolumbien. Die SCADTA startete m​it einem Kapital v​on 100 Pesos Gold u​nd zwei Junkers F 13 Wasserflugzeugen, d​en ersten Ganzmetallflugzeugen d​er zivilen Luftfahrt.

Der Flughafen i​st unter anderem für d​ie Muster Boeing 747, Boeing 767 u​nd Airbus A340 ausgelegt u​nd wird hauptsächlich für inneramerikanischen Flugverkehr genutzt.

Fluggesellschaften

Ehemalige

Zwischenfälle

  • Am 22. April 1976 verunglückte eine Boeing 720-022 der US-amerikanischen Fluggesellschaft US Global of Florida (Luftfahrzeugkennzeichen N37777) im Anflug auf den Flughafen Barranquilla. Die Maschine schlug vor der Landebahn im Gelände auf. Alle vier Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, überlebten den Unfall.[3]
  • Am 29. Mai 1982 kollidierte eine Embraer EMB 110 Bandeirante (Luftfahrzeugkennzeichen HK-2743) der Regionalfluggesellschaft TAVINA zwei Minuten nach dem Start mit einem T-33-Trainingsflugzeug der kolumbianischen Luftwaffe in einer Höhe von 1500 Fuß. Die Bandeirante befand sich auf einem Flug nach Corozal. An ihr wurde das Querruder beschädigt. Den Piloten gelang eine Notwasserung auf der Laguna de Malambo. Keiner der sieben Insassen wurde verletzt. Das Luftwaffenflugzeug landete am Flughafen von Barranquilla. Dieser Vorfall löste eine große Kontroverse aus, da zwischen der Kontrollzentrale von Barranquilla und den Einrichtungen des Luftwaffenstützpunkts am selben Flughafen keine Kommunikation stattfand.[4][5]
  • Am 18. September 1984 wurde eine Douglas DC-8-54F der kolumbianischen LAC Líneas Aéreas del Caribe (HK-2380) auf der nassen Landebahn am Flughafen Barranquilla zu spät aufgesetzt. Beim Versuch, ein Überrollen des Landebahnendes durch Einbiegen in einen Rollweg mit hoher Geschwindigkeit zu verhindern, wurde das Flugzeug irreparabel beschädigt. Alle fünf Insassen des Frachtfluges überlebten den Totalschaden.[6]
  • Am 26. April 1989 ereignete sich der Absturz einer Sud Aviation Caravelle 11R der Aerosucre (HK-3325X). Die Maschine stürzte kurz nach dem Start in Barranquilla, Kolumbien in bewohntes Gebiet. Es kamen alle fünf Insassen (drei Besatzung, zwei Passagiere) sowie zwei Personen am Boden ums Leben. Ursache war das Verrutschen schlecht gesicherter Ladung beim Start, die den Schwerpunkt des Flugzeuges so weit verlagerte, dass ein Strömungsabriss die Folge war (siehe auch Flugunfall der Aerosucre bei Barranquilla 1989).
  • Am 20. Juni 1991 wurde eine Douglas DC-6BF der kolumbianischen Aerosucre (HK-3511X) beim zweiten Anflug auf den Flughafen Barranquilla im Nebel 1,5 Kilometer vor der Landebahn in Bäume geflogen und stürzte ab. Die aus Bogota kommende reine Frachtmaschine hatte auch 17 Passagiere an Bord, was natürlich verboten war. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden von diesen 2 getötet; die anderen sowie die dreiköpfige Besatzung überlebten.[7]

Siehe auch

Commons: Ernesto Cortissoz International Airport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. AIP COLOMBIA AD 2 - SKBQ. (PDF; 10,39 MB) In: aerocivil.gov.co. Civil Aviation Authority of Colombia – “Aeronautica Civil”, 13. Oktober 2016, archiviert vom Original am 5. April 2017; abgerufen am 5. April 2017 (spanisch).
  2. Datos Generales. Abruf am 3. April 2017 (spanisch)
  3. Flugunfalldaten und -bericht B-720 N37777 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. Februar 2022.
  4. Unfallbericht Tavina EMB-110 HK-2743, Aviation Safety Network, abgerufen am 10. Januar 2019 (englisch).
  5. Crash of an EMBRAER EMB-110P1 BANDEIRANTE In Barranquilla Bureau of Aircraft Accidents Archives, abgerufen am 10. Januar 2019 (englisch).
  6. Flugunfalldaten und -bericht DC-8 HK-2380 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. April 2021.
  7. Flugunfalldaten und -bericht DC-6 HK-3511X im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. April 2021.
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