Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung

Der Fernsehpreis d​er Österreichischen Erwachsenenbildung w​ird für österreichische Produktionen o​der Produktionen, b​ei denen österreichische Sender maßgeblich beteiligt sind, inklusive Auftrags- u​nd Koproduktionen österreichischer Sender vergeben, d​ie nach Inhalt u​nd Form (künstlerische Gestaltung u​nd fernsehgerechte Darbietung) erwachsenenbildnerisch besonders wertvoll sind.[1]

Wilhelm Filla bei der 43. Preisverleihung im Budgetsaal des Wiener Parlamentsgebäudes
Preisträger des Fernsehpreises der Österreichischen Erwachsenenbildung für das Jahr 2010

Der s​eit 1967 verliehene Preis i​n den d​rei Sparten Dokumentation, Fernsehfilm u​nd Sendereihe w​ird von d​er Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich (ARGE BHÖ), v​om Büchereiverband Österreichs (BVÖ), v​om Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) u​nd vom Wirtschaftsförderungsinstitut d​er Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) verliehen. Die preisstiftenden Verbände h​aben für 1996 erstmals zusätzlich e​inen Preis d​er Jury vergeben, d​er seit d​er Verleihung für 1997 Axel-Corti-Preis genannt wird.

Die Jury besteht a​us Journalisten v​on Printmedien s​owie je z​wei Vertretern d​er preisstiftenden Verbände. Der VÖV führt d​en Vorsitz. Seit 1994 w​ird die Preisverleihung m​it Unterstützung d​es ORF durchgeführt, d​a man e​inen festlicheren u​nd aufwendigeren Rahmen wollte.

Preisträger

1967–1970

  • 1967
    • Hellmut Andics für 15. Juli 1927
    • Eduard von Borsody für Auf den Spuren von Joseph Roth
    • Marcel Prawy für Der Opernführer: Madame Butterfly
    • Dieter Wittich für die Bildgestaltung von Joseph Roth, Macht und Geheimnis der Kathedralen und Das Marchfeld
  • 1968
    • Rudolf Lehr für den Beitrag Taubstummenerziehung
    • Hugo Portisch für Kommentar zum Zeitgeschehen
    • Karl Stanzl für Zu Gast bei Christine Lavant
  • 1969
    • Claus Gatterer für Menschen und Verträge (Südtirol – 50 Jahre nach St. Germain)
    • Edmund Hammer für Telegalerie: Der Goldschatz
    • Walter Schiejok für den Horizonte-Beitrag Gehirngeschädigte Kinder!

1971–1980

  • 1971
    • Axel Corti (Regie) und Kurt Weinzierl (Titelrolle) Der Fall Jägerstätter
    • Wulf Flemming für Fünf Frauen: Beispiele zur Emanzipation
    • Erich Krois für Picasso – Entwicklung und Eigenart
  • 1972
    • Arnulf Jörg Eggers für Der letzte Werkelmann
    • Friedrich Hansen-Löve und Janko Musulin für Welt des Buches
    • Otto Kamm für Albrecht Dürer – das Rosenkranzfest
  • 1974
    • Lore Geisler für Gesundheit in eigener Hand. Die akzeptierte Droge Tabak.
    • Kurt Grotter für 12. Februar 1934
    • Helmut Voitl für Planquadrat III
  • 1975
    • Dieter Berner für Wo sein Wäsch
    • Arnulf Jörg Eggers für Wir müssen alles tun… (behinderte Kinder)
    • Edwin Zbonek für Korczak und die Kinder
  • 1976
    • Florian Kalbeck für Frau Gerti
    • Georg Stefan Troller für Der junge Freud
    • Rosemarie Kern für die Reihe Steckbrief
  • 1977
    • Karin Brandauer für Im Zwischenreich der Dämmerung
    • Fritz Habeck für Wohin wir gehen
    • Harald Sterk und Werner Wöss für Die unerfüllte Hoffnung – Jugendstil
  • 1978
    • Michael Kehlmann für Hiob
    • Walter Davy für Davon habe ich nichts gewußt – Dokumentation Mauthausen
    • Erich Zdenek für Praxis oder: Fragen Sie Ihre Kinder
  • 1979
    • Peter Turrini, Wilhelm Pevny und Dieter Berner für Alpensaga – Der Deutsche Frühling
    • Thomas Pluch und Fritz Lehner für Das Dorf an der Grenze
    • Marcel Prawy für Auf den Spuren des Rosenkavaliers
  • 1980
    • E.A. Richter und Lucky Stepanik für Im Büro kannst a vom Sessel fallen
    • Wolfgang G. Fischer und John Goldschmidt für Egon Schiele
    • Hans Magenschab für Juden in Österreich

1981–1990

  • 1981
    • Rosa Jochmann und Dr. Edeltraud Brandstaller-Keller für den Prisma-Beitrag Rosa Jochmann
    • Hans Weiss und Kurt Langbein für Irre Welt – Psychiatrie 81
    • Alfred Pittertschatscher für Schulgeschichten – der Lehrer von Haid
  • 1982
    • ausgesetzt
  • 1983
    • Axel Corti für Herrenjahre
    • Hugo Portisch und Sepp Riff für Österreich II
    • Elizabeth T. Spira und Kurt Langbein für den Teleobjektiv-Beitrag Der Archipel Mauthausen
  • 1984
    • Peter Nausner für Unwertes Leben
    • Zeljko Kozinc, Hellmut Andics, Marjan Ciglic und Manfred Lukas-Luderer für Julius Kugy
    • Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl für Bruder Baum
  • 1985
    • Barbara Coudenhove-Kalergi und Karl Stipsicz für Gründerzeit in Ungarn
    • Axel Corti und Georg Stefan Troller für Welcome in Vienna den 3. Teil der Trilogie Wohin und zurück
    • Burgl Czeitschner für Hilfe für krebskranke Kinder
  • 1986
    • Edeltraud Brandstaller-Keller für Juden heute in Wien
    • Krista Fleischmann für Thomas Bernhard: Die Ursache – bin ich selbst
    • Fritz Lehner und Udo Samel für Mit meinen heißen Tränen
  • 1987
    • Susanne Zanke für Eine Minute Dunkel macht uns nicht blind
    • Felix Mitterer und Heide Pils für Das rauhe Leben
    • Elizabeth T. Spira für Trostlos auf der Walz aus Alltagsgeschichte
  • 1989
    • Andreas Gruber für Schalom, General
    • Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl für Russkij Chleb – Russisches Brot
    • Andreas Novak und Michael Klonfar für Hohes Haus – extra – Ein Toter führt uns an
    • Helmut Pfitzner für Hohes Haus
    • Karin Brandauer und Felix Mitterer für Verkaufte Heimat
  • 1990
    • Karin Brandauer und Erich Hackl für Sidonie
    • Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl für Demokratie – tot oder lebendig
    • Krista Fleischmann und Ernst Jandl für Ich sein Sprachenkunstler

1991–2000

  • 1991
    • Thomas Baum und Berthold Mittermayr für Im Dunstkreis
    • Berndt Ender und Julieta Rudich für Festung Europa
    • Brita Steinwendtner für Schreiben ist Sterben lernen
  • 1993
    • Dokumentation: Herbert Link für Die gewisse Zeit
    • Fernsehfilm: Michael Haneke für Die Rebellion
    • Sendereihe: Heinrich Mis für Kunst-Stücke
  • 1994
    • Dokumentation: Bernhard Bamberger für Aktion K
    • Fernsehfilm: Gernot Roll und Axel Corti (posthum) für Radetzkymarsch
    • Sendereihe: Kurt Mündl für Universum: Ein ganz alltägliches Monster
  • 1995
    • Dokumentation: Lutz Maurer und Hans Peter Stauber für Der alte Mann und die Berge
    • Sendereihe: Peter Resetarits und Christian Schüller für Am Schauplatz
  • 1997
    • Dokumentation: Johannes Neuhauser für Dom Erwin Kräutler
    • Fernsehfilm: Michael Haneke für Das Schloß
    • Sendereihe: ORF-Minderheitenredaktion für Heimat, fremde Heimat
  • 1998
    • Dokumentation: Elisabeth Scharang für Eltern vor Gericht – Kinder klagen an und Schweigen und erinnern
    • Sendereihe: Die Redaktion für Orientierung sowie Walter Köhler und Werner Fitzthum für Universum
  • 1999
    • Dokumentation: Robert Altenburger und Christoph Feurstein für Die Kinder vom Spiegelgrund
    • Fernsehfilm: Egon Humer für Matura Teil 1 und 2
    • Sendereihe: Werner Mück für die Redaktion Brennpunkt, Maria Magdalena Koller für die Brennpunkt-DokumentationKommando Zwangsarbeit, Andreas Novak für die Brennpunkt-DokumentationBlutiger Februar 1934
  • 2000
    • Dokumentation: Paul Lendvai und Helene Maimann für Kreisky – Licht und Schatten einer Ära
    • Fernsehfilm: Ulrich Seidl für Models
    • Sendereihe: Religionsmagazin Kreuz & Quer. Für die Redaktion übernahmen Franz Grabner als verantwortlicher Redakteur und Gerhard Klein als Leiter der Hauptabteilung Religion im ORF den Preis.

2001–2010

  • 2002
  • 2005
    • Dokumentation: Kurt Palm für Der Schnitt durch die Kehle oder Die Auferstehung des Adalbert Stifter
    • Fernsehfilm: Mein Mörder an Elisabeth Scharang für Buch und Regie, Michael Scharang als Co-Autor für das Buch und Veit Heiduschka von der Wega Film als Produzent
    • Sendereihe: Kreuz&Quer an den Sendungsverantwortlichen Christoph Guggenberger und für die Präsentation an Doris Appel
  • 2007
    • Dokumentation: Menschen & Mächte: Jutta Grylka für Der Contergan-Skandal: Die Opfer – Die Folgen
    • Fernsehfilm: Karl Markovics, Elisabeth Scharang für Franz Fuchs – Ein Patriot
    • Sendereihe: Radovan Grahovac, Matija Serdar für Nebenan – Roma in Wien

Ab 2011

  • 2011
    • Dokumentation: Projekt Jugoslawien Radovan Grahovac und Matija Serdar
    • Fernsehfilm: Kebab mit Alles von ORF/Arte an Wolfgang Murnberger für die Regie und Drehbuchbearbeitung, Tac Romey und Don Schubert für das Drehbuch sowie an Rupert Henning für die Drehbuchbearbeitung.
    • Sendereihe: dok.film im ORF mit der Redaktionsleitung Franz Grabner
  • 2012
    • Dokumentation: Familie andersrum – Homosexuelle mit Kind aus der Sendereihe „Kreuz und Quer“ an Thomas Grusch und Dr.in Elisabeth Krimbacher, Sender: ORF
    • Fernsehfilm: So wie du bist an Uli Brée und Wolfgang Murnberger, Sender: ORF
    • Sendereihe: Jahrzehnte in rot-weiß-rot aus der Reihe „Menschen & Mächte“ an Robert Gokl, Peter Liska, Andreas Novak und Wolfgang Stickler, Sender: ORF
  • 2018
    • Dokumentation: Robert Pöcksteiner für Momentaufnahmen. Die Kinder von Zaatari (ORF-Reihe dokFilm)[6]
    • Fernsehfilm: Urs Egger (Regie), Thomas Reider (Drehbuch) und Klaus Lintschinger (Redaktion) für Das Wunder von Wörgl
    • Sendereihe: Christa Hofmann stellvertretend für die gesamte Redaktion für Weltjournal
  • 2019
    • Dokumentation: Robert Gokl für Menschen & Mächte: Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa![7][8]
    • Fernsehfilm: Gabriela Zerhau (Regie) und Julia Sengstschmid (Redaktion) für Ein Dorf wehrt sich
    • Sendereihe: Manfred Neubacher für Ich, Bauer (ServusTV)
    • Diskussion und Talk: Martin Wassermair für Der Stachel im Fleisch – Politikgespräche mit Vorwärtsdrang (Dorf TV)

Einzelnachweise

  1. Statut für den Fernsehpreis der Erwachsenenbildung, auf www.adulteducation.at, 2010
  2. PreistraegerInnen seit 1967, abgerufen am 1. Juni 2016
  3. derStandard.at - Fernsehpreis der Erwachsenenbildung: ORF mehrfach ausgezeichnet. Artikel vom 1. Juni 2016, abgerufen am 1. Juni 2016
  4. derStandard.at: Fernsehpreis der Erwachsenenbildung an Leytner, Liska und Novak. Artikel vom 21. Juni 2017, abgerufen am 22. Juni 2017.
  5. orf.at: ORF-Siegeszug bei Fernsehpreis der Erwachsenenbildung. Artikel vom 21. Juni 2018, abgerufen am 21. Juni 2018.
  6. TV-Preise der Erwachsenenbildung an ORF-Produktionen. Abgerufen am 26. Juni 2019.
  7. Christoph Silber: ORF-Reporter-Legende Fritz Orter erhält Axel-Corti-Preis. In: Kurier.at. 27. August 2020, abgerufen am 27. August 2020.
  8. Fernsehpreis an Zerhaus Film „Ein Dorf wehrt sich“. In: Die Presse. 27. August 2020, abgerufen am 28. August 2020.
  9. Mehrfache Auszeichnung für den ORF beim 53. Fernsehpreis der Erwachsenenbildung. In: ots.at. 17. September 2021, abgerufen am 18. September 2021.
  10. Axel-Corti-Preisrede: Lou Lorenz-Dittlbacher: "Wir dürfen uns von Message Control nicht leiten lassen". In: Kleine Zeitung. 17. September 2021, abgerufen am 18. September 2021.
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