Ferdinand Otto von Sperling
Ferdinand Otto von Sperling (* 20. März 1821 in Balgstädt (Kreis Querfurt); † 20. Oktober 1915 in Wiesbaden) war ein königlich preußischer Generalleutnant und zuletzt Kommandeur der 27. Infanterie-Brigade.
Herkunft
Seine Eltern waren Ernst Wilhelm von Sperling (1782–1848) und dessen Ehefrau Karoline Wilhelmine von Wurmb (* 7. September 1797; † 21. Januar 1822). Sein Vater war Herr auf Balgstädt und Ostramondra. Sein Vater heiratete nach dem Tod seiner Frau deren Schwester. Sein Bruder Ernst Karl Oskar (* 31. Januar 1814; † 1. Mai 1872) war preußischer Generalmajor.
Leben
Seine schulische Bildung erhielt er auf der Domschule und dem Gymnasium in Nauenburg. Nach seinem Abschluss ging er am 21. Oktober 1839 als Füsilier in das 31. Infanterie-Regiment. Dort wurde er am 1. Juni 1840 zum Portepeefähnrich und am 15. September 1842 zum Seconde-Lieutenant ernannt. Vom 1. Oktober 1847 bis zu, 15. Dezember 1847 war er in das Institut für gymnastische Übungen nach Berlin abkommandiert. Während des ersten Schleswigschen Krieges von 1848 kämpfte er bei Schleswig und Düppel, ferner war er bei der Einnahme von Fridericia zugegen. Er wurde aber bereits am 10. Oktober 1848 für einen Monat in die Gewehrfabrik nach Sömmerda abkommandiert. Im Jahr 1849 war er bei der Bekämpfung der Badischen Revolution bei Heidelberg, Federbach und Niederbühl im Gefecht. Er nahm auch an der Belagerung von Rastatt teil.
Nach dem Feldzug wurde er am 3. September 1850 mit Patent zum 17. Juni 1842 in das 19. Infanterie-Regiment. Als es im Jahr 1850 zu einer Staatskrise in Hessen kam, wurde seine Einheit dort hingeschickt und nahm dort am Gefecht bei Bronnzell teil. Er war vom 16. Mai bis zum 1. Juli 1853 in die 6. Pionier-Abteilung abkommandiert und in dieser Zeit am 14. Juni 1853 zum Premier-Lieutenant befördert. Vom 29. Dezember 1853 bis zum 31. März 1854 wurde er nach Silberberg versetzt, wo er Kommandeur des Besatzungskommandos wurde. Im Anschluss wurde er am 15. April bis zum 30. September 1854 in das Lehr-Infanterie-Bataillon abkommandiert. Nach seiner Rückkehr in das 19. Infanterie-Regiment wurde er vom 16. Oktober 1856 bis zum 20. September 1859 als Kompanieführer im I. Bataillon eingesetzt. In dieser Zeit wurde er am 9. Januar 1858 zum Hauptmann befördert. Im Anschluss wurde er am 1. Juli 1860 als Kompaniechef in das 31. Infanterie-Regiment versetzt. Danach war er vom 14. Mai bis zum 7. Juni 1866 als Kommandeur in das II. Bataillon der Landwehr-Regiments Nr. 25 versetzt. Vom 14. Juni bis zum 30. September 1866 wurde er Führer des I. Bataillons. Während des Deutschen Krieges von 1866 kämpfte er mit seiner Einheit in der Schlacht bei Königgrätz. Am 17. September 1866 wurde er in das 50. Infanterie-Regiment einrangiert und dort am 30. Oktober 1866 zum Kommandeur des I. Bataillons ernannt.
Während der Mobilmachung zum Deutsch-Französischen Krieg wurde er am 6. März 1870 als Kommandeur in das Füsilier-Regiment versetzt und dort am 26. Juli 1870 zum Oberstleutnant befördert. Während des Krieges kämpfte er bei Weißenburg, Wörth, Sedan, am Mont Valerien sowie der Belagerung von Paris. Ferner kämpfte er bei Stonne, Bicentre und Malmaison. Für Wörth erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse. In dieser Zeit wurde er am 6. August bis zum 27. September 1870 zunächst Führer des 50. Infanterie-Regiments und vom 28. September bis zum 6. Oktober 1870 Führer des Grenadier-Regiments Nr. 6. Am 18. Januar 1871 wurde er zur Kaiserproklamation nach Versailles abkommandiert. Am 16. Februar 1871 bekam er für Mont Valerien das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Am 4. November 1871 wurde er dann als Kommandeur in das 51. Infanterie-Regiment versetzt und dort am 18. Januar 1872 zum Oberst befördert. Vom 25. Januar 1877 bis zum 13. März 1877 war er dann Kommandeur eines Grenzdetachements in Oberschlesien. Anschließend wurde er am 13. März 1877 als Kommandeur in die 28. Infanterie-Brigade versetzt und dazu à la suite des 51. Infanterie-Regiments gestellt. Er bekam am 22. März 1877 die Beförderung zum Generalmajor und am 8. September 1877 mit dem Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ring ausgezeichnet. Am 13. April 1878 kam er als Kommandeur in die 27. Infanterie-Brigade. Aber schon am 23. Juni 1879 wurde er mit Pension zur Disposition gestellt. Anlässlich seines 90-jährigen Geburtstags wurde er am 20. März 1911 mit dem Charakter als Generalleutnant ausgezeichnet. Er starb unverheiratet am 20. Oktober 1915 in Wiesbaden.
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 8, S. 362–363, Nr. 2645