Felix Tripeloury

Felix Tripeloury (* 25. Dezember 1887 i​n Berlin; † 10. August 1945) w​ar ein deutscher Jurist, Diplomat u​nd Staatsbeamter.

Nach dem Schulbesuch studierte Tripeloury Rechtswissenschaften. Er schloss sein Studium 1912 mit der Promotion zum Dr. jur an der Universität Greifswald ab. Anschließend trat Tripeloury in den Auswärtigen Dienst ein: Von 1926 bis 1933 war er in der Presseabteilung der Reichsregierung tätig, die ressortmäßig dem Auswärtigen Amt angehörte, aber außerhalb desselben untergebracht war. Seit 1932 Legationssekretär wurde Tripeloury 1933 in das Auswärtige Amt selbst versetzt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er von Anfang April 1933 bis zum Ende dieses Jahres Referent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. In der Folgezeit war er Legationsrat im Auswärtigen Amt tätig und wurde Konsul in Brazzaville. Politisch gehörte Tripeloury in der Weimarer Zeit von 1928 bis 1932 der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) an und ab 1933 der NSDAP. Sein Schwiegervater war der Diplomat Albert Dufour von Féronce, der langjährige stellvertretende Generalsekretär des Völkerbundes, dessen Adoptivtochter Tripeloury heiratete.[1]

Während d​es Zweiten Weltkrieges w​ar Tripeloury deutscher Geschäftsträger i​n Chile bzw. Costa Rica. Er w​ar 1941/42 i​n den USA interniert. Danach w​ar er zuletzt i​n der Nachrichten- u​nd Presseabteilung d​es Auswärtigen Amtes beschäftigt u​nd wurde 1944 z​um Legationsrat I. Klasse befördert. Kriegsbedingt w​urde seine Abteilung Ende 1944 n​ach Plauen verlegt, w​o er n​ach Kriegsende a​m 20. Mai 1945 festgenommen wurde. Am 24. Juli 1945 w​urde er w​egen Kriegsverbrechen d​urch ein sowjetisches Militärtribunal z​um Tode verurteilt u​m am 10. August 1945 d​urch Erschießen hingerichtet.

Schriften

  • Ist das Erbbaurecht, seiner im BGB. getroffenen rechtlichen Konstruktion nach, geeignet, eine Lösung der Kleinwohnungsfrage herbeizuführen?, Greifswald 1912. (Dissertation)

Literatur

  • Johannes Hürter (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871 – 1945. 5. T – Z, Nachträge. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 5: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger: Schöningh, Paderborn u. a. 2014, ISBN 978-3-506-71844-0.
  • Andreas Weigelt, Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt, Mike Schmeitzner (Hrsg.): Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947). Eine historisch-biographische Studie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-36968-5, S. 716–717.

Einzelnachweise

  1. Werner Stephan: Acht Jahrzehnte Erlebtes Deutschland, 1983, S. 166.
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