Feldtagebuch – Allein unter Männern
Feldtagebuch – Allein unter Männern ist ein deutscher Dokumentarfilm von Aelrun Goette aus dem Jahr 2001. Er wurde 2002 im SWR ausgestrahlt und behandelt thematisch die Grundausbildung (AGA) von vier Rekrutinnen im III. Zug der 6./Panzergrenadierbataillon 294. Bei den Frauen handelt es sich um vier der ersten Rekrutinnen in Kampfeinheiten der Bundeswehr.
Film | |
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Originaltitel | Feldtagebuch – Allein unter Männern |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Länge | 90 Minuten |
Stab | |
Regie | Aelrun Goette |
Produktion | Ernst Ludwig Ganzert, Eikon |
Kamera | Ralf Klingelhöfer |
Schnitt | Annette Muff |
Handlung
Vier Frauen haben sich für eine Laufbahn bei der Bundeswehr entschieden. Sie werden in das Panzergrenadierbataillon 294 in die Alb-Kaserne in Stetten am kalten Markt einberufen. Zuversichtlich gehen sie die bevorstehenden Herausforderungen der Ausbildung an, jedoch teilweise ohne zu wissen, worauf sie sich tatsächlich eingelassen haben. Drei der vier Rekrutinnen fällt es von Beginn an sichtlich schwer, die physischen Anforderungen zu erfüllen. Frühzeitige Erschöpfung und erste krankheitsbedingte Ausfälle sind die Folge. Das nasskalte Wetter in den Monaten November und Dezember, sowie das Verhalten der Ausbilder, demotivieren die Frauen zusätzlich. Eine Rekrutin erkennt ihre Chance und lässt sich oft durch den Truppenarzt krankschreiben. Durch ihr Verhalten wird sie zum Außenseiter im Zug. Eine andere Rekrutin fällt krankheitsbedingt länger aus und muss die Ausbildung daher abbrechen. Die Ausbilder ihrerseits nehmen keine besondere Rücksicht auf die Frauen. Der Zugführer fordert von allen seinen Rekruten die gleiche Leistung und zeigt sich enttäuscht von der teilweise mangelhaften Einsatzbereitschaft der weiblichen Rekruten. Zwei der drei übrig gebliebenen Rekrutinnen bestehen letztendlich doch die Rekrutenbesichtigung.
Umsetzung
Der Dokumentarfilm verzichtet vollständig auf Kommentare aus dem Off. Häufig werden Szenen mit Musikstücken unterlegt, welche die Eindrücke des Gezeigten noch verstärken. Beispiel: Van Morrison – „And is Stoned Me“, während die Rekruten am Lagerfeuer sitzen. Darüber hinaus wird die Musik zusätzlich als Überleitung für Szenen genutzt, welche inhaltlich aus dem Zusammenhang genommen sind, jedoch vom Zuschauer damit als eine Einheit wahrgenommen werden. Beispiel: Der Kompaniechef befiehlt den Abbruch des Ausbildungsbiwaks, die Musik setzt ein und in der nächsten Szene werden Rekruten bei der Ausbildung „Transport von Verwundeten“ gezeigt.
Rezeption
Das im Film gezeigte Verhalten der Vorgesetzten sorgte nach der Ausstrahlung für Aufsehen. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages sprach in seinem Jahresbericht 2002 von Fehlverhalten im Umgangston von Ausbildern und unangemessenem Führungsverhalten von Vorgesetzten. In zwei Fällen seien gerichtliche Disziplinarverfahren eingeleitet worden, der Sachverhalt sei durch die betroffenen Truppenteile und das Heeresführungskommando in Einheitsführertagungen und in Offizier- und Unteroffizierweiterbildungen aufgearbeitet worden.[1]
Auszeichnungen
- Juliane-Bartel-Preis, 2002
Siehe auch
Weblinks
- Feldtagebuch – Allein unter Männern in der Internet Movie Database (englisch)
- Feldtagebuch auf der Website von Eikon
Einzelnachweise
- Jahresbericht 2002 des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags, abgefragt am 20. November 2009 (PDF; 646 kB)