Faymonville (Weismes)
Faymonville (deutsch Außenborn) ist ein belgisches Dorf mit rund 1000 Einwohnern, das seit der Gemeindefusion von 1977 als Ortsteil zur Gemeinde Weismes gehört. Der Ort liegt im Tal der Warchenne, einem Nebenfluss der Warche. Die Umgebung des Ortes ist durch landwirtschaftliches Grünland geprägt.
- Kirche von 1911
- Denkmal für die Toten des Zweiten Weltkrieges
- Restauriertes Wartehäuschen an der ab 2003 abgerissenen Vennbahn
- Kapelle St. Hubert
Faymonville | |||
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Staat: | Belgien | ||
Region: | Wallonien | ||
Provinz: | Lüttich | ||
Bezirk: | Verviers | ||
Gemeinde: | Weismes | ||
Koordinaten: | 50° 24′ N, 6° 8′ O | ||
Einwohner: | 1.000 |
Faymonville liegt ungefähr 1,5 Kilometer südöstlich von Weismes. Der französischsprachige Ort befindet sich unmittelbar an der deutsch-französischen Sprachgrenze; das Nachbardorf Schoppen, 2 Kilometer südöstlich gelegen, ist bereits deutschsprachig.
Geschichte
Der deutsche Name des Ortes war Außenborn, dies bezeichnet die Lage jenseits des Höhenzuges (Birt), der die Wasserscheide bildet, die den ehemals zum Hof Bütgenbach gehörenden Ort vom Hauptort trennt.
Aus den Archiven des 17. Jahrhunderts geht hervor, dass 1601 Einwohner eine Wiese des Herren von Bütgenbach auf Ussenbirt zu mähen hatten. 1626 wurde Faymonville in den Steuerrollen geführt. 1701 ließ M. von Reiffenberg, Herr von Bütgenbach, eine Kapelle errichten, da der Ort inzwischen mehr als 35 Feuerstellen zählte. Die Einwohner mussten sich an den Kosten beteiligen. Die alte Kapelle wich 1911 dem Bau einer neuen Kirche.
Zwischen 1794 und 1814 war Faymonville unter französischer Herrschaft. Der 1873 im Zuge der Germanisierung durch Bismarck verordnete Kulturkampf verbot die wallonische Sprache in Verwaltung, Schule und Kirche.[1] Ein hartnäckiger Kämpfer gegen diese Verordnungen war der aus Faymonville gebürtige Priester, Abbé Joseph Bastin (1876–1939).[2]
Mit der Eröffnung der Vennbahn der Preußische Staatsbahn erhielt Faymonville am 4. November 1889 Bahnanschluss.[3][4]
Als Folge des Versailler Vertrages kam Faymonville 1920 zu Belgien. Während der Ardennenoffensive, im Winter 1944–1945, wurde der Ort fast völlig zerstört.
Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke von Kalterherberg nach Malmedy durch Faymonville wurde 1959 eingestellt, doch gab es bis 2002 noch Güterverkehr, und die letzten touristischen Züge der Vennbahn fuhren 2006. Ab November 2007 wurde die Strecke abgerissen.[4]
Tourismus
Seit 2012 durchquert der Vennbahnradweg von Aachen nach Ulflingen den Ort.
Trivia
Die Bewohner von Faymonville bezeichnen sich selbst als „Türken“ und auch in den Nachbarorten werden sie so bezeichnet. In diesem Zusammenhang heißt auch der örtliche Fußball Club RFC Turkania Faymonville.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Faymonville, un peu d'histoire… Le Syndicat d'Initiative de Faymonville, abgerufen am 20. Juli 2015 (französisch, Webseite des Verkehrsvereins Faymonville).
- L'abbé Joseph Bastin. Le Syndicat d'Initiative de Faymonville, abgerufen am 20. Juli 2015 (französisch, Lebenslauf von Joseph Bastin).
- Der Zug kommt. Geschichts- und Museumsverein Zwischen Venn und Schneifel, ohne Datum, abgerufen am 16. März 2021.
- Der Betrieb im Bahnhof Weywertz. Geschichts- und Museumsverein Zwischen Venn und Schneifel, ohne Datum, abgerufen am 16. März 2021.
- Faymonville. (PDF) In: Vennbahn Stories. Abgerufen am 20. Juli 2015.