Fahne und Wappen des Kantons Basel-Stadt und der Stadt Basel
Das Wappen der Stadt Basel sowie des Halbkantons Basel-Stadt ist ein nach links (heraldisch: rechts) gerichteter schwarzer Krummstab, Baselstab genannt, auf weissem (heraldisch: silbernem) Feld. Drei Querbalken unterbrechen diesen Stab, der nach unten breiter wird und in drei Zacken ausläuft. Das Sinnbild des Baselstabs ist der gekrümmte Hirtenstab der Bischöfe. Schildhalter sind Löwen, wilde Männer, Engel und seit dem 15. Jahrhundert auch Basilisken – das sind Drachen mit Hahnenkopf und Schlangenschwanz.
Die älteste bekannte Darstellung eines Bischofsstabes findet sich auf Münzen, die im 11. Jahrhundert geprägt wurden, die heutige Form des Stabs wird seit dem 13. Jahrhundert verwendet. Die Standesfarben sind Weiss und Schwarz.
Blasonierung
Die offizielle Blasonierung des Wappens des Kantons Basel-Stadt lautet:
- In Silber ein schwarzer Baselstab.[1]
Geschichte
Ursprünge
Der Baselstab ist eine stilisierte Nachbildung des Krummstabs der Bischöfe. Papst Julius II. belohnt 1512 die eidgenössischen Stände für ihre Hilfe bei seinem Krieg gegen Frankreich. Den Baslern erteilt er das Privileg, künftig einen goldenen Baselstab in ihrem Wappen zu führen, wie er heute noch im Chor der Leonhardskirche zu sehen ist. Wohl mit der Reformation 1529 kehrt Basel zum schlichten, schwarzen Baselstab zurück.
Zwischen 1072 und 1133 tauchte das Wappen zum ersten Mal auf, damals noch in der Form eines Holzstabs, welcher oben golden auslief. Im 12. Jahrhundert erschien dann der Stab in seiner heutigen Form, das Symbol wurde rasch der Diözese Basel und der Stadt als staatliches Gebilde, welche damals das Zentrum des Bistums war, zugeordnet.
Von 1384 stammt die erste Erwähnung des Wappen der Bischöfe von Basel, damals noch mit zwei Wappen links und rechts des Bischofsstabs. Auch in Siegeln dieser Zeit ist der Bischofsstab ersichtlich.[2]
Unterschiede zum Wappen des Kantons Basel-Landschaft
Im frühen 14. Jahrhundert wurde im Gegensatz zum Wappen des Fürstbistums Basel, das den Bischofsstab in rot auf silbernem Grund zeigte, das Wappen der Stadt Basel geschaffen. Im Jahr 1385 wurde das Wappen des heutigen Halbkantons Basel-Stadt dann offiziell zum Wappen der Stadt Basel. Nach der Reformation trennte sich die Stadt und das Bistum endgültig. Die von der Stadt beherrschten Gebiete wurden reformiert. Nachdem das Fürstbistum 1792 untergegangen war, wurde das bischöfliche Wappen nicht mehr verwendet. Bei der Trennung der beiden Basler Kantone 1832 diente das Wappen des Fürstbistums nebst dem Wappen der Stadt Liestal als Vorbild für das Wappen des Kantons Basel-Landschaft, wobei der Bischofsstab nach rechts ausgerichtet wurde und zusätzlich runde Ausbuchtungen am oberen Teil hinzugefügt wurden (sogenannter Siebedupf).
Die verschiedenen Schildhalter
Die Schildhalter stammen ebenfalls aus dem frühen 14. Jahrhundert, erst waren Engel als Figuren beliebt, dann, zum Ende des 15. Jahrhunderts, wurden sie erst durch Löwen, dann durch Basilisken abgelöst. Erst im 19. Jahrhundert verschwand der Basilisk als Schildhalter wieder. Später wurde zum Teil der Wilde Mann als Schildhalter verwendet.
Literatur
- Louis Mühlemann: Wappen und Fahnen der Schweiz. 3. Auflage. Bühler-Verlag, Lengnau 1991, ISBN 3-9520071-1-0.
Einzelnachweise
- Louis Mühlemann: Wappen und Fahnen der Schweiz. Bühler-Verlag, Lengnau, S. 86.
- Kanton Basel-Stadt im Offiziellen Wappenlexikon