Faden-Klee
Der Faden-Klee (Trifolium dubium), auch Kleiner Klee[1] oder Zweifelhafter Klee genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Klee (Trifolium) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Sie ist in ganz Europa weitverbreitet.
Faden-Klee | ||||||||||||
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Faden-Klee (Trifolium dubium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trifolium dubium | ||||||||||||
Sibth. |
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blatt
Der Faden-Klee ist eine einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von zwischen 20 und 40 Zentimetern erreicht.[1] Die häufig spärlich, bräunlich behaarten Stängel stehen aufrecht oder sind niederliegend, häufig gewunden und selten verzweigt.
Die sehr kurz gestielten, wechselständigen Laubblätter sind bläulich-grün, kahl und dreiteilig. Die verkehrt-eiförmigen Fiederblättchen sind zwischen 0,8 und 1,1 Zentimeter lang und 0,4 bis 0,7 Zentimeter breit. Die Basis ist keilförmig und die Spitze ist abgerundet oder leicht gekerbt. Die obere Hälfte ist leicht gezähnt. Das endständige Teilblatt ist im Gegensatz zu den anderen langgestielt. Die krautigen, eiförmigen, spitzen Nebenblätter sind mit den Blattstielen kurz verwachsen und sind 3 bis 5 Millimeter lang.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Die Blütenstandsachsen sind fadenförmig und deutlich länger als die gegenüberliegenden Laubblätter. Die seitenständigen, halbkugelförmigen bis kugelförmigen, traubigen Blütenstände weisen eine Länge 8 bis 9 Millimetern und einen Durchmesser von 6 bis 7 Millimetern auf. Sie enthalten 3 bis 20 Schmetterlingsblüten.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenstiele (Pedicellus) sind weniger als 1 Millimeter lang und aufrecht, in der Fruchtreife dann gebogen. Die Kelchblätter sind glockig verwachsen und 1,5 bis 2 Millimeter lang. Der fünfnervige und kahle Kelch endet in fünf Kelchzähnen. Die unteren Kelchzähne sind fast doppelt so lang wie die Kelchröhre, die oberen kürzer als dieser. Von den fünf gelben Kronblättern sind einige verwachsen. Während der Fruchtreife verfärben sie sich nach braun. Die Blütenkrone ist etwa 4 Millimeter hoch und besitzt die typische Form der Schmetterlingsblüte. Die Kronblätter sind eiförmig, glatt und längsgefaltet mit einem trichterförmigen Rippenbündel in jeder Hälfte. Der Rand ist ganz oder teilweise gezähnelt. Die Flügel sind genagelt und kürzer als bei anderen Arten der Gattung Trifolium. Von den zehn Staubblättern sind neun verwachsen und eines frei. Der oberständige Fruchtknoten ist lang gestielt und länger als der Griffel.
Es wird eine einsamige Hülsenfrucht gebildet, die 2 bis 3 Millimeter lang und 1,5 Millimeter breit ist. Der Griffel bleibt auch bei der Fruchtreife erhalten und füllt ein Viertel bis ein Drittel der Frucht aus. Die Samen sind ellipsoid, hellbraun und etwa 1,3 Millimeter lang. Der Samen ist sehr leicht, etwa 2.000.000 Samen wiegen ein Kilogramm[2].
Ökologie
Beim Faden-Klee handelt es sich um einen mesomorphen Therophyten.[1]
Als Bestäuber sind meist Hummeln anzutreffen.
Die Ausbreitung der Samen erfolgt meist durch den Wind (Anemochorie), öfters kommt aber auch die Ausbreitung der klettartigen Früchte vor. Die Samen bleiben über 20 Jahre keimfähig.
Vorkommen
Der Faden-Klee ist ein europäisches Florenelement. Das Areal des Faden-Klee reicht von Portugal und Frankreich im Westen bis zum Kaukasus im Osten; nordwärts erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet bis Skandinavien,[4] bis zum 60° nördlicher Breite, was etwa der Höhe von Oslo entspricht, und südwärts bis in den südlichen Mittelmeerraum, wo sein Vorkommen allerdings abnimmt,[4] bis zum 42° nördlicher Breite, was etwa der Höhe Roms und Skopjes entspricht. Einzelne Standorte liegen aber auch noch weiter nördlich. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Kaukasus und weiter nördlich etwa bis Moskau. Neophytische Vorkommen finden sich in Pakistan und an der Ostküste der Vereinigten Staaten.
In Mitteleuropa kommt er sehr häufig vor, er ist aber unauffällig, und er wird deswegen gelegentlich übersehen.[5] Er ist in ganz Deutschland weit verbreitet.
Er besiedelt in Mitteleuropa Fettwiesen, Weiden (häufig an Rändern) und Gartenrasen. Er steigt in den Alpen örtlich über 1500 Metern auf.[5] Der Faden-Klee gedeiht am besten auf humosen, lehmigen Böden, die im Übrigen kalkarm oder kalkhaltig, mager oder nährstoffreich sein können,[5] vornehmlich auf sandigen Böden. Er hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Gesellschaften des Verbands Arrhenatherion, doch kommt er auch in Gesellschaften des Verbands Cynosurion und seltener des Verbands Polygono-Trisetion vor.[6]
Verwendung
Faden-Klee enthält als Futterpflanze sehr viel Energie und wird gerne gefressen. Wegen hoher Saatgutkosten und geringem Aufwuchs spielt er in der Landwirtschaft aber keine Rolle.[7] Mit Faden-Klee lässt sich maximal ein Ertrag von einer Tonne pro Hektar erzielen.
Der Faden-Klee hat medizinischen Nutzen, er ist blutungsstoppend, wenn ein Brei aus zerkleinerten Blättern auf Wunden aufgetragen wird.[8]
Ähnliche Art
Der Fadenklee ist im Habitus dem Hopfenklee (Medicago lupulina) sehr ähnlich. Während jedoch beim Hopfenklee der Kelch behaart ist, ist er beim Fadenklee kahl.[9]
Quellen
- Amanda Spooner, James Carpenter, Gillian Smith, Kim Spence, 2007: Datenblatt in der Western Australian Flora. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
- Trifolium dubium Sibth., Kleiner Klee. FloraWeb.de
- John Frame: Trifolium dubium Sibth. In: Grassland and Pasture/Crop Systems. FAO Crop and Grassland Service, abgerufen am 16. November 2015.
- Trifolium dubium bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 592.
- M. Dachler, A. Köchl: Die Wirkung verschiedener Gründüngungspflanzen auf Ertrag und Erlös der Folgekultur. Landwirtschaftlich-chemische Bundesanstalt, Wien 1994 (PDF).
- Trifolium dubium bei Plants For A Future, abgerufen am 23. Mai 2008.
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 573.
Literatur
- Michael Zohary, David Heller: The Genus Trifolium. The Israel Academy of Sciences and Humanities, Jerusalem 1984, ISBN 965-208-056-X, S. 343 f.
- S. I. Ali: Trifolium dubium. In: Flora of Pakistan. Band 100. Karachi 1977, S. 289 (Online [abgerufen am 21. Mai 2008]).
- Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da? Enzyklopädie, Kosmosverlag, 2005.
Weblinks
- Trifolium dubium Sibth., Kleiner Klee. FloraWeb.de
- Faden-Klee. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Trifolium dubium Sibth. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. November 2015.
- Verbreitungskarte auf der Nordhalbkugel bei Den virtuellen floran.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)