FFVS J22
Die FFVS J 22 war ein einmotoriger schwedischer Jäger von 1942.
FFVS J22 | |
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Typ: | Jagdflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | FFVS |
Erstflug: | 20. September 1942 |
Indienststellung: | 1943 |
Produktionszeit: | 1942–1946 |
Stückzahl: | 198 |
Entwicklung
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wollten die schwedischen Luftstreitkräfte (Flygvapnet) ihre veralteten Gloster-Gladiator-Doppeldecker durch einen moderneren Jäger ersetzen. Schweden bestellte daraufhin in den USA 120 P-35- und 144 P-66-Vanguard-Jäger. Allerdings trat am 18. Juni 1940 ein Waffenembargo der USA ein, das auch Schweden betraf.
Die schwedische Luftwaffe suchte nach Alternativen, aber die finnische VL Myrsky und die sowjetische Polikarpow I-16 hatten zu schlechte Leistungen. Eine Lieferung der japanischen Mitsubishi A6M Zero war unmöglich. Schließlich wurden aus Italien 70 Fiat CR.42 Falco und 60 Reggiane Re.2000 Falco beschafft und unter den Bezeichnungen J11 bzw. J20 in Dienst gestellt, aber angesichts ihrer bereits teilweise überholten Technik war dies nur eine kurzfristige Lösung. Die Firma Saab war zu diesem Zeitpunkt mit dem Bau der Saab 17 und Saab 18 ausgelastet.
So wurde eine neue Firma für den geplanten Jäger gegründet, die Kungliga Flygförvaltningens Flygverkstad i Stockholm (FFVS) unter Leitung von Bo Lundberg. Die J 22 wurde als Tiefdecker mit einem lizenzierten Motor Pratt & Whitney R-1830 „Twin Wasp“ konzipiert.
Der Erstflug erfolgte am 20. September 1942 auf dem Flughafen Bromma. Die Indienststellung folgte im Oktober 1943. Insgesamt wurden 198 Maschinen bis April 1946 hergestellt. Die Maschinen hatten gute Flugeigenschaften und Leistungen und sollen nach Angaben der Piloten in Flughöhen unter 5000 m der später von Schweden eingesetzten North American P-51 Mustang ebenbürtig gewesen sein. Jedoch war die Bodensicht bei der Landung etwas schwierig und das nicht arretierbare Spornrad konnte auf der Startbahn Probleme verursachen. Die J22 blieben bis 1952 im Dienst der schwedischen Luftwaffe.
Varianten
Es wurden drei Varianten hergestellt:
- J 22A – erste Produktionsversion, 2 × 7,9-mm- und 2 × 13,2-mm-Maschinengewehre (143 Maschinen)
- J 22B – mit 4 × 13,2-mm-Maschinengewehren (55 Maschinen)
- S 22 – neun J 22A als Kampfflugzeuge umgebaut (1947)
Technische Daten
FFVS J 22A: | |
Kenngröße | Daten |
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Länge | 7,80 m |
Flügelspannweite | 10,00 m |
Tragflügelfläche | 16,00 m² |
Höhe | 3,60 m |
Antrieb | 1 × luftgekühlter 14-Zylinder-Sternmotor SFA STWC-3G, 795 kW (1065 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 575 km/h |
Reichweite | 1270 km |
Besatzung | Ein Pilot |
Dienstgipfelhöhe | 9300 m |
Leergewicht | 2020 kg |
Fluggewicht | 2835 kg |
Bewaffnung | vier 13,2-mm-Maschinengewehre M/39A Browning M2 |
Literatur
- D. Donald, J. Lake (Hrsg.): Encyclopedia of world military aircraft. AIRtime Publishing, 1996, ISBN 1-880588-24-2.