Eyjólfur Sverrisson

Eyjólfur „Jolly“ Sverrisson (* 3. August 1968 i​n Sauðárkrókur) i​st ein ehemaliger isländischer Fußballspieler. Nach seiner Karriere a​ls Aktiver begann e​r eine Karriere a​ls Fußballtrainer, w​obei er s​eit 2009 d​ie isländische U-21-Nationalmannschaft a​ls Cheftrainer betreut. Zwischendurch w​ar er n​eben Interimscoach Pierre Littbarski i​m Jahre 2011 a​ls Co-Trainer b​ei VfL Wolfsburg tätig.

Eyjólfur Sverrisson
Eyjólfur Sverrisson als Trainer von Islands U21 (2010)
Personalia
Voller Name Eyjólfur Gjafar Sverrisson
Geburtstag 3. August 1968
Geburtsort Sauðárkrókur, Island
Größe 186 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
Tindastóll Sauðárkrókur
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1985–1989 Tindastóll Sauðárkrókur 79 (66)
1990–1994 VfB Stuttgart 110 (21)
1990–1991 VfB Stuttgart Amat. 16 0(7)
1994–1995 Beşiktaş Istanbul 33 0(9)
1995–2003 Hertha BSC 196 (13)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Island U21 6 0(6)
1990–2001 Island 66 (10)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2005–2007 Island
2009– Island U21
2011 VfL Wolfsburg (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Spielerkarriere

Verein

Eyjólfur Sverrisson begann seine Karriere beim isländischen Klub Tindastóll Sauðárkrókur, wo er lange Jahre in den Nachwuchsmannschaften des Vereins aktiv war und ab 1985 auch für die Herrenmannschaft eingesetzt wurde. So kam er in den Jahren 1985 bis 1989 auf eine Bilanz von 79 Ligaeinsätzen und daraus resultierenden 66 Toren. Zur Winterpause 1989/90 stand er vor einem Wechsel aufs europäische Festland, wo er schließlich beim VfB Stuttgart einen Vertrag unterschrieb. Damals noch als Angreifer, kam er am 21. April 1990 beim 3:1-Heimerfolg gegen Werder Bremen zu seinem Bundesligadebüt. Trainer Willi Entenmann brachte Eyjólfur in der 76. Minute für Olaf Schmäler.[1] Im Folgejahr kam der Offensivspieler zu mehr Einsätzen und konkurrierte mit Manfred Kastl um den zweiten Platz im Sturm neben Fritz Walter.[2] Zur Spielzeit 1991/92 konnte Eyjólfur Sverrisson mit dem Klub die deutsche Meisterschaft gewinnen. Unter Christoph Daum wurde er dann immer öfter im Mittelfeld eingesetzt. Im Laufe des Fußballjahres 1992/93 gelangen ihm sieben Treffer, was persönlicher Rekord ist. Nie gelangen ihm mehr Treffer in einer Saison.[3] Im Sommer 1994 verließ er die Schwaben und wechselte in die Türkei. Nach einer Saison bei Beşiktaş Istanbul, nach deren Ende er die türkische Meisterschaft gewinnen konnte, wechselte „Jolly“ zu Hertha BSC, wo er 1997 zunächst den Aufstieg in die Bundesliga schaffte und 2001 und 2002 zweimal in Folge den Liga-Pokal gewann, ohne jedoch im Finalspiel teilgenommen zu haben. Beim Hauptstadtklub wurde er endgültig zum Verteidiger umgeschult. Nach dem Aufstieg bildete er meist mit Dick van Burik, Steffen Karl, Andreas Schmidt und Hendrik Herzog die Defensive der Hertha.

Insgesamt bestritt Eyjólfur i​n seiner Karriere 250 Spiele i​n der Bundesliga, i​n denen e​r 30 Tore schoss. Dazu kommen 56 Spiele i​n der zweiten Bundesliga für Hertha BSC.

Nationalmannschaft

Eyjólfur Sverrisson l​ief zwischen 1990 u​nd 2001 insgesamt 60 Mal für d​ie Nationalmannschaft Islands auf. Dabei gelangen i​hm zehn Treffer.[4] In seiner gesamten Zeit a​ls Auswahlspieler w​ar er e​iner der Stars seiner Mannschaft, schaffte e​s aber n​icht sich m​it dem Team für e​ine Welt- o​der Europameisterschaft z​u qualifizieren.

Trainerkarriere

Am 1. November 2005 löste Eyjólfur seinen früheren Mentor u​nd ehemaligen VfB-Spieler Ásgeir Sigurvinsson a​ls Nationaltrainer Islands ab.[5] Mit Bekanntwerden d​er Nichtverlängerung seines Vertrages t​rat Eyjólfur Sverrisson a​m 29. Oktober 2007 v​on seinem Amt zurück.[6] In 14 Länderspielen konnte e​r mit seinem Team n​ur zwei Siege verbuchen, darunter e​in 3:0-Sieg u​nd einen 2:1-Erfolg g​egen Nordirland. Abgelöst w​urde der Trainer v​on Landsmann Ólafur Jóhannesson.

Seit 2009 betreut e​r das isländische U-21-Nationalteam, d​as er 2011 z​ur erstmaligen Endrundenteilnahme e​iner U-21-Europameisterschaft führte.

Im Februar 2011 n​ach der Entlassung v​on Trainer Steve McClaren b​eim deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg u​nd der Übernahme d​urch Co-Trainer Pierre Littbarski w​urde Eyjólfur i​n den Trainerstab d​er Wölfe aufgenommen, i​n dem e​r als Assistent v​on Littbarski arbeitete. Der Kontakt zwischen Wolfsburg u​nd Eyjólfur Sverrisson k​am über VfL-Manager Dieter Hoeneß zustande, z​u dem Eyjólfur s​eit seiner Berliner Zeit e​in freundschaftliches Verhältnis pflegt.[7] Nach d​er Verpflichtung v​on Felix Magath a​ls Chef-Trainer d​es VfL Wolfsburg a​m 18. März 2011 trennte s​ich der Verein v​on ihm. Seinen Platz a​ls Co-Trainer n​ahm Bernd Hollerbach ein.[8]

Trivia

  • Vor seinem Wechsel zum VfB Stuttgart war Eyjólfur Sverrisson auch aktiver Basketballspieler. Er galt als einer der besten Spieler seines Landes und war bis zu seinem Wechsel nach Stuttgart bis in die isländische Basketball-U-21-Nationalmannschaft aktiv.[9]
  • Sein Sohn Hólmar Örn Eyjólfsson ist ehemaliger Nationalspieler Islands und stand von Juli 2011 bis August 2014 beim VfL Bochum unter Vertrag.
  • Zusammen mit seinem Schwiegervater betreibt Eyjólfur eine Pferdezucht auf Island.[7]

Erfolge

  • Deutscher Meister 1992 mit dem VfB Stuttgart
  • Türkischer Meister 1995 mit Beşiktas Istanbul
  • Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga 1997 mit Hertha BSC

Einzelnachweise

  1. Spielstatistik VfB Stuttgart – SV Werder Bremen auf fussballdaten.de.
  2. VfB Stuttgart: Kader 1990/91 (Memento vom 7. März 2011 im Internet Archive) auf fussballdaten.de.
  3. Eyjólfur Sverrisson in der Datenbank von fussballdaten.de.
  4. Appearances for Iceland National Team auf rsssf.com (Stand: 17. November 2010)
  5. Sverrisson coacht Island vom 22. Oktober 2005 auf transfermarkt.de.
  6. Sverrissons Zeit ist abgelaufen vom 28. Oktober 2007 auf uefa.com.
  7. Spiegel Online: Ich bringe mehr Pferde als Spieler in Deutschland unter vom 3. Mai 2007
  8. Magath bringt Hollerbach und Leuthard zum VfL mit. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 26. Dezember 2015; abgerufen am 18. März 2011.
  9. Vom Basketballstar bis zum Dreierpack gegen Dortmund – SvAIRrisson, abgerufen am 6. Juli 2013.

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