Extra EA-400

Die Extra EA-400 i​st ein einmotoriges Reise- u​nd Geschäftsflugzeug d​er deutschen Firma Extra Aircraft, d​ie am Verkehrslandeplatz Dinslaken/Schwarze Heide beheimatet ist. Sie stellt d​en Vorläufer d​er Propellerturbinenversion Extra EA-500 dar. Aktuell befinden s​ich laut Hersteller 29 Maschinen i​m Einsatz. Die Produktion w​urde jedoch z​u Gunsten d​er EA-500 eingestellt.

Extra EA-400
Typ:Geschäftsflugzeug
Entwurfsland:

Deutschland Deutschland

Hersteller: Extra Aircraft
Erstflug: 23. April 1996
Indienststellung: 1998
Stückzahl: 29

Allgemein

Extra 400 i​st ein einmotoriges Reise- u​nd Geschäftsreiseflugzeug, d​as als Hochdecker ausgeführt ist. Das Leitwerk i​st in T-Form ausgebildet. Sie verfügt über e​in hydraulisches Einziehfahrwerk v​on Gomolzig u​nd eine Druckkabine m​it Platz für b​is zu 6 Reisende (inklusive Pilot). Der Rumpf i​st aus Verbundwerkstoffen gefertigt. Die Haltbarkeit beträgt 25 Jahre o​der 20.000 Stunden. Produziert w​urde die Extra 400 v​on der Extra Flugzeugproduktions- u​nd Vertriebs GmbH m​it Sitz a​m Flugplatz Dinslaken/Schwarze Heide.

Entwicklung

Die Entwicklung d​er aus Verbundwerkstoffen bestehenden Maschine m​it Druckkabine u​nd Glascockpit startete 1992 u​nd wurde i​m Februar 1993 bekannt gegeben. Sie erfolgte i​n Zusammenarbeit m​it der Technischen Universität Delft. Der Erstflug f​and am 23. April 1996 statt. Dieser e​rste Prototyp w​urde bis 1997 benutzt. Der zweite Prototyp (D-EGBU) f​log erstmals i​m April 1998, stürzte a​ber am 21. August 1998 b​ei seinem Auslieferungsflug ab. Die FAA-Zulassung w​urde am 15. April 1998 erteilt.

Antrieb

Angetrieben wird die Extra 400 von einem flüssigkeitsgekühlten Sechszylinder-Boxermotor Teledyne Continental TSIOL 550-C mit 261 kW (350 PS). Der Constant-Speed-Propeller ist ein MT-Propeller MTV-14-D/195-30a mit vier Blättern und 1,95 m Durchmesser. Alternativ konnte auch eine 3-Blatt-Version geliefert werden. Der Tank fasst 680 Liter. Laut Hersteller gab es bei der Entwicklung ein Übereinkommen mit dem Motorenlieferanten Continental über die Lieferung eines stärkeren Motors mit 375 PS. Diese Zusage wurde jedoch von Continental nicht eingehalten und so gilt die Extra 400 als untermotorisiert. Erst der Umstieg auf ein Turboprop-Triebwerk von Rolls-Royce mit der Extra EA-500 konnte mit 450 PS eine adäquate Leistung liefern.

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung1
Passagiere5
Rumpflänge9,93 m
Spannweite11,50 m
Höhe3,09 m
Flügelfläche14,25 m²
Flügelstreckung9,3
Kabinenbreite1,39 m
Kabinenlänge4,12 m
Kabinenhöhe1,24 m
Leermasse1206 kg
max. Startmasse1950 kg
Reisegeschwindigkeit348 km/h[1]
Höchstgeschwindigkeit406 km/h
Dienstgipfelhöhe≈7500 m
Reichweite1700 km (mit 6 Personen),
2600 km (mit 4 Personen)
Startrollstrecke670 m
Startrollstrecke550 m
Triebwerkeein Teledyne Continental TSIOL 550-C, 261 kW (350 PS)

Besonderheiten

Die Extra 400 wird in Deutschland als sog. Echo-Klasse zugelassen, d. h. aufgrund ihrer maximalen Startmasse (≤ 2 t) und der Tatsache, dass sie einmotorig ist, beginnt ihr deutsches Kennzeichen immer mit D-E. Dennoch darf sie nicht mit der sonst üblichen Klassenberechtigung für einmotorige Flugzeuge bis 2 t nebst Differenzschulung für Verstellpropeller und Einziehfahrwerk geflogen werden, sondern der Pilot benötigt eine Musterberechtigung für die Extra 400.[2] Damit folgte das Luftfahrt-Bundesamt der Empfehlung der BFU aus dem Unfallbericht zum Absturz der Extra 400 in Hagen.[3]

Commons: Extra 400 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. easa.europa.eu: Musterzulassung der EA 400 (188 bzw. 219 KIAS)
  2. LBA – Bekanntmachung der Festlegung von Klassenberechtigungen und Musterberechtigungen (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) (PDF; 40 kB)
  3. BFU-Untersuchungsbericht
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