Evangelische Kirche (Leichlingen)
Die Evangelische Kirche ist eine Barockkirche in der nordrhein-westfälischen Stadt Leichlingen (Rheinland) im Rheinisch-Bergischen Kreis. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Leverkusen der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Geschichte
Bereits in den Jahren 1019, 1074 und 1147 wurde eine Kirche in Leichlingen urkundlich erwähnt. Erzbischof Heribert von Köln schenkte sie 1019 der von ihm gegründeten Abtei Deutz. Im 13. Jahrhundert wurde sie zu einer dreischiffigen romanischen Basilika ausgebaut und im Jahre 1300 im Liber valoris als Pfarrkirche aufgeführt.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (endgültig 1593) ging die Mehrheit der Gemeinde zur Reformation über, nicht gefördert, aber geduldet durch Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg. Im 17. Jahrhundert war der Besitzanspruch der Protestanten auf Kirche und Pfarrhaus lange umstritten, bis die Gemeinde 1672 im Religionsvergleich von Cölln an der Spree ausdrücklich anerkannt wurde.[1]
1753 wurde die alte Kirche abgerissen. Am 29. Juni 1753 erfolgte die Grundsteinlegung für einen Kirchenneubau. Von 1753 bis 1756 wurde die neue barocke Pfarrkirche als Saalbau mit einem Bruchsteinmauerwerk auf den Fundamenten ihrer Vorgängerkirchen errichtet und 1756 eingeweiht. Der kleine Glockenturm mit spitzer Haube wurde 1786 erneuert: Die Turmmauer wurde um etwa drei Meter erhöht und mit einem barocken Zwiebelturmhelm versehen.
Wegen eines Blitzeinschlags 1843, der den Kirchturm stark beschädigte, wurde Mitte 1876 mit dessen Wiederaufbau begonnen. 1877 wurde der dreistöckige neuromanische Turm in seiner heutigen Form vollendet, 1995 wurde er umfassend restauriert. Er beherbergt die „St.-Heriberts-Glocke“ von 1552.
Im Zuge einer 2015 durchgeführten Sanierungsmaßnahme wurden unter anderem einige schadhafte Eckquader sowie Tuffsteine im Mauerwerk ersetzt.
Architektur
Auf jeder Langseite sind drei große Rundbogenfenster eingelassen. Ein kleiner Chor mit abgeschrägten Kanten erstreckt sich nach Osten. In einem halbrunden Bogen über dem von zwei Säulen begrenzten Portal von 1877 ist die Inschrift Alle und in Allen Christus. eingemeißelt.
Innenausstattung
Die Innenausstattung der Kirche ist weitgehend original erhalten. Von 1760 stammen die Orgelbühne und die von Peter Hollweg aus Solingen geschnitzte Kanzel.
Die Hauptorgel stammt aus dem Jahre 1979. Eine zweite Orgel befindet sich auf der Orgelbühne am anderen Ende des Kirchenschiffs.
Die Ausmalung der Decke ist ein Fries in Al-fresco-Malerei, in dem unter anderem ein von Engeln getragener Schild mit den Zehn Geboten zu sehen ist. Die aus Eichenholz bestehenden Säulen sind mit Marmor dekoriert und schließen mit reich verzierten farbigen und vergoldeten Kapitellen ab.[2][3][4]
- Hauptorgel
- Zweite Orgel
- Säulenkapitell
Denkmalschutz
Die Evangelische Kirche Leichlingen ist unter der Nummer 26 in der Liste der Baudenkmäler in Leichlingen (Rheinland) verzeichnet.
Weblinks
- Website der Evangelischen Kirchengemeinde Leichlingen
- Die evangelische Kirche Leichlingen aus geschichte-leichlingen.de, abgerufen am 10. November 2021
Einzelnachweise
- Gemeindegeschichte auf der Website der Evangelischen Kirchengemeinde Leichlingen.
- Evangelische Kirche Leichlingen aus zeitspurensuche.de, abgerufen am 10. November 2021
- Evangelische Kirche Leichlingen aus lrp.de, abgerufen am 10. November 2021
- Herbert Böttges, Ute Böttges, Gundel Möllers: Evangelische Kirche Leichlingen, herausgegeben vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Leichlingen