Ethelochorie

Als Ethelochorie bezeichnet man die bewusste Einführung von Pflanzen entweder durch Saatgut oder durch Jungpflanzen in einen neuen Lebensraum durch den Menschen. Die Ethelochorie ist gemeinsam mit der Agochorie und der Speirochorie eine Unterform der Hemerochorie.

Feld mit Weichweizen – Weizen ist einer der Archäophyten, die über Ethelochorie nach Mitteleuropa eingeführt wurden

Zahlreiche Kulturpflanzen, die heute eine wesentliche Rolle bei der menschlichen Ernährung spielen, sind durch den Menschen gezielt ethelochor ausgebreitet worden. Weizen, Gerste, Linsen, Dinkel, Ackerbohnen, Lein, Mohn sind beispielsweise keine für den mitteleuropäischen Raum typischen Pflanzen, wenn sie auch alle zu den Archäophyten zählen. Sie wurden nach dem Beginn der Jungsteinzeit vor etwa 6.500 Jahren allmählich durch den Menschen vom fernöstlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa gebracht, als die ersten Ackerbauern begannen, im mitteleuropäischen Gebiet sesshaft zu werden.

Im polynesischen Raum eingebrachte Pflanzen werden Kanupflanzen genannt.

Das bewusste Ausbringen gebietsfremder Pflanzen in die Natur durch den Menschen mit dem Ziel der Bereicherung der Flora, also ohne sie konkret als Nutz- oder Zierpflanzen verwenden zu wollen, bezeichnet man als Ansalbung.

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