Chamaechorie
Die Chamaechorie, auch Anemogeochorie[1] genannt, ist eine Ausbreitungsstrategie, die von Pflanzen genutzt wird. Sie stellt eine Unterform der Anemochorie dar, der Ausbreitung durch den Wind. Die Pflanzen nennt man Bodenläufer, Bodenroller, Steppenläufer, Steppenroller oder Steppenhexe, in Nordamerika und Australien auch Tumbleweed.
Chamaechore Ausbreitung liegt immer dann vor, wenn Früchte, ganze Pflanzen oder Teile von ihnen losgelöst und rollend oder rutschend vom Wind auf der Bodenoberfläche entlang getrieben werden. Typisch ist diese Ausbreitungsform für Steppenpflanzen und besonders häufig bei Schmetterlingsblütengewächsen zu finden. Typische Bodenroller auch in Mitteleuropa vorkommender Pflanzen sind die Früchte des Kicher-Tragants und die blasig aufgetriebenen Früchte des Blasenstrauchs. Zu den bekanntesten chamaechor ausgebreiteten Pflanzen zählen die Echte Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica) und das Ruthenische Salzkraut (Kali tragus) sowie in der mitteleuropäischen und pannonischen Flora der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre), die Sicheldolde (Falcaria vulgaris), die Besen-Radmelde (Bassia scoparia), der Stauden-Rapsdotter (Rapistrum perenne), der Weiß-Amarant (Amaranthus albus) sowie – sehr selten – der Tátorján-Meerkohl (Crambe tataria).
Literatur
- Angelika Lüttig, Juliane Kasten: Hagebutte & Co. Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Fauna Verlag, Nottuln 2003, ISBN 3-935980-90-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ecology. Vol. XIV, Brooklyn Botanic Garden, 1933, S. 226, archive.org.