Erzbistum Tanger
Das Erzbistum Tanger (lat.: Archidioecesis Tingitana) ist ein in Marokko gelegenes römisch-katholisches Erzbistum mit Sitz in Tanger. Das 28.000 km² große Erzbistum umfasst im Wesentlichen das ehemalige Protektoratsgebiet Spaniens in Marokko.
Erzbistum Tanger | |
Basisdaten | |
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Staat | Marokko |
Kirchenprovinz | Immediat |
Diözesanbischof | Sedisvakanz |
Apostolischer Administrator | Cristóbal López Romero SDB |
Emeritierter Diözesanbischof | Santiago Agrelo Martínez OFM |
Fläche | 28.000 km² |
Pfarreien | 7 (2020 / AP 2021) |
Einwohner | 4.463.500 (2020 / AP 2021) |
Katholiken | 3000 (2020 / AP 2021) |
Anteil | 0,1 % |
Ordenspriester | 12 (2020 / AP 2021) |
Katholiken je Priester | 250 |
Ordensbrüder | 17 (2020 / AP 2021) |
Ordensschwestern | 63 (2020 / AP 2021) |
Ritus | Römischer Ritus |
Liturgiesprache | Arabisch |
Kathedrale | Cathédrale Notre-Dame-de-l'Assomption |
Anschrift | Rue Sidi Bouabid 55 B.P. 2116 [Socco] 90000 Tanger, Maroc |
Website | diocesistanger.org |
Geschichte
Schon um das Jahr 325 ist ein Bistum Tingis nachgewiesen, welches später durch den Ansturm des Islam ähnlich aller nordafrikanischer Diözesen unterging. Aus dem Jahr 1344 ist ein spanischer Dominikaner namens Alfonsus Bonihominis als Bischof überliefert.[1][2] Im Jahr 1469 wurde dann die Diözese Marokko bzw. Tanger von der spanischen Diözese Ceuta aus gegründet, welche aber schon 1570 wieder mit Ceuta vereint wurde. Bereits am 23. November 1542 wurde das Bistum Safim angegliedert. Zwischen 1742 und 1775 bestand kurzzeitiger wieder ein Bistum Tanger.
Das Erzbistum Tanger wurde am 28. November 1630 erneut als Apostolische Präfektur für Marokko in Tanger aus dem Bistum Ceuta heraus gegründet, stieg am 14. April 1908 zum Apostolischen Vikariat auf, gab am 2. Juli 1923 Teile seines Territoriums zur Gründung des Apostolischen Vikariats Rabat ab und wurde schließlich am 14. November 1956 zum immediaten Erzbistum erhoben.
Das Erzbistum Tanger zählte vor der Unabhängigkeit Marokkos (1956) annähernd 115.000 Gläubige; im Jahr 1980 waren es nur noch 9.750. 2014 waren es noch 2.500 Katholiken bei einer Gesamtbevölkerung von 4.175.000 Menschen in dieser Region. 1950 gab es 22 Diözesanpriester, 50 Ordenspriester, 114 Ordensbrüder und 211 Ordensschwestern in 15 Pfarreien.
2017 waren im Erzbistum Tanger nur noch 15 Ordenspriester, 21 Ordensbrüder und 77 Ordensschwestern in 7 Pfarreien vertreten. Die Anzahl der Mitglieder der katholischen Kirche im Erzbistum Tanger wird mit 3000 angegeben. Die Caritas Marokko ist in drei Caritas-Zentren in Rabat, Tanger und Casablanca vertreten.
Nicht ohne Interesse ist, dass die Diözese Tanger zu den Missionsgebieten des Franziskanerordens gehört, welcher bis heute ihre Bischöfe stellt.
Bischöfe
Bischöfe von Marokko (1468–1570)
Apostolische Vikare von Marokko (1908–1956)
- Francisco María Cervera y Cervera OFM (1908–1926)
- José María Betanzos y Hormaechevarría OFM (1926–1948)
Erzbischöfe von Tanger (seit 1956)
- Francisco Aldegunde Dorrego OFM (1948–1973)
- Carlos Amigo Vallejo OFM (1973–1982)
- José Antonio Peteiro Freire OFM (1983–2005)
- Santiago Agrelo Martínez OFM (2007–2019)
- Sedisvakanz seit 24. Mai 2019
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Stammler: Die deutsche Literatur des Mittelalters: Verfasserlexikon. Walter de Gruyter, 1978, ISBN 978-3-11-007264-8 (google.com [abgerufen am 4. März 2019]).
- Suchergebnis. Abgerufen am 4. März 2019.