Erwin Vierow
Erwin Vierow (* 15. Mai 1890 in Berlin; † 1. Februar 1982 in Tecklenburg) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie und Kommandierender General mehrerer Armeekorps im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Vierow trat am 21. August 1908 als Fahnenjunker in das Heer ein und wurde am 27. Januar 1910 zum Leutnant befördert.
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg diente er als Bataillons- und Regimentsadjutant im Infanterie-Regiment 64, wurde 1915 zum Oberleutnant befördert und am 13. Mai 1916 bei Gefechten verwundet. Nach seiner Versetzung zum Chef des Eisenbahnwesens beim Generalstab wurde er am 18. April 1917 zum Hauptmann befördert. Er erhielt beide Klassen des Eisernen Kreuzes.
Reichswehr
Nach Kriegsende wurde Vierow in die Reichswehr übernommen und am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Zu diesem Zeitpunkt war er in der Heeres-Ausbildungsabteilung T 4 des Truppenamtes tätig. Es folgten weitere Verwendungen als Kompanieführer, Bataillonskommandeur und Kommandeur der Infanterie-Regimenter 36 und 105. Bis 1938 stieg er bis in den Rang eines Generalmajors auf.
Zweiter Weltkrieg
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er als Kommandeur der 96. und 9. Infanterie-Division eingesetzt. Die Beförderung zum Generalleutnant erhielt er am 1. August 1940 und jene zum General der Infanterie am 1. Januar 1941.
Am 6. Januar 1941 wurde er erster Kommandierender General des an diesem Tage offiziell aufgestellten LV. Armeekorps, das er bis zum 13. Februar 1942 befehligte. Das Korps wurde am 29. April 1941 der 6. Armee zugeteilt und nahm im Juni am Angriff auf die Sowjetunion teil. Das Korps war unter anderem an der Eroberung der Stadt Charkow beteiligt. Vierow wurde am 15. November 1941 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Vom 14. Februar 1943 bis zum 10. März 1943 wurde er mit der Führung des XX. Armeekorps beauftragt. Am 1. Juli 1943 wurde er versetzt und „Militärbefehlshaber Nordwest-Frankreich“ und ab Juni 1944 Kommandierender General an der Somme. Vierow behielt diese Dienststellung, bis er von britischen Truppen am 1. September 1944 gefangen genommen wurde und in das Camp Clinton in Mississippi (USA) gebracht wurde.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz[1]
- Wehrmacht-Dienstauszeichnungen
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15. November 1941[2]
Einzelnachweise
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1930. S. 124.
- Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 759.