Ernst von Zitzewitz (Politiker, 1873)

Ernst Augustin Wilhelm Otto v​on Zitzewitz (* 28. August 1873 i​n Zezenow, Hinterpommern; † 16. März 1945 i​n Klein Lüblow, Landkreis Lauenburg i. Pom.) w​ar ein preußischer Gutsbesitzer u​nd Politiker.[1]

Leben

Ernst v​on Zitzewitz w​ar der vierte Sohn d​es Wilhelm v​on Zitzewitz (1838–1925, a​b 1909 Graf v​on Zitzewitz) a​us dessen erster Ehe m​it Marie v​on Krockow (1845–1891). Auf d​em Gymnasium i​n Stolp l​egte er 1893 d​ie Reifeprüfung ab. Dann studierte e​r an d​er Universität Heidelberg Rechts- u​nd Staatswissenschaften. 1893 schloss e​r sich d​em Corps Saxo-Borussia Heidelberg an.[2] Sein Studium schloss e​r in Berlin ab, w​o er i​m Frühjahr 1896 d​as Referendarexamen bestand. Als Einjährig-Freiwilliger diente e​r 1896/97 b​eim Kürassier-Regiment „Königin“ (Pommersches) Nr. 2 i​n Pasewalk. Anschließend w​ar er a​n den Amtsgerichten i​n Belgard u​nd Pasewalk, a​m Landgericht Stettin u​nd bei d​er Staatsanwaltschaft i​n Stolp tätig. Bei d​er Regierung i​n Frankfurt a. O. w​urde er 1899 a​ls Regierungsreferendar i​n den Staatsdienst übernommen. Im Frühjahr 1902 w​urde er Regierungsassessor u​nd bis 1904 a​n das Landratsamt i​m Kreis Aachen versetzt, b​evor er z​ur Regierung i​n Stettin kam.

Er heiratete 1905 i​n Aachen Elisabeth v​on Hammacher (1884–1945), Tochter d​es Aachener Polizeipräsidenten Karl v​on Hammacher. Der Ehe entstammten d​er Sohn Ernst-Günther (1907–1973) u​nd vier Töchter. Ab 1916 w​ar Zitzewitz Herr a​uf Klein Lüblow. Sein Vater überließ i​hm 1917 n​och die Güter Pottack u​nd Karlswalde i​m Kreis Rummelsburg.

Ernst v​on Zitzewitz w​ar von 1905 b​is 1925 Landrat d​es Kreises Naugard u​nd gehörte d​em Provinziallandtag d​er Provinz Pommern an. In d​en Jahren 1918 u​nd 1919 leitete e​r die Aufklärungsstellen d​es Kriegsernährungsamtes. 1925 w​urde er Landeshauptmann d​es Provinzialverbands Pommern u​nd löste d​amit den 1924 verstorbenen Landeshauptmann Johannes Sarnow ab. Zitzewitz bekleidete dieses Amt b​is zu seiner erzwungenen Pensionierung i​m April 1934. Er w​ar damit d​er letzte gewählte Landeshauptmann.

Nach seiner Pensionierung l​ebte er i​n Berlin. Während d​es Zweiten Weltkrieges verwaltete e​r den i​n Hinterpommern gelegenen Gutsbesitz seines z​ur Wehrmacht eingezogenen Sohnes. In d​er Schlacht u​m Ostpommern wurden Zitzewitz u​nd seine Frau b​eim Einmarsch d​er Roten Armee ermordet.

Ehrungen

Literatur

  • Manfred Schulze-Plotzius: Ein Überblick über die Tätigkeit der Provinzialverwaltung von Pommern in den Jahren 1933 bis 1945. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg): Baltische Studien. Neue Folge Bd. 49, von der Ropp, Hamburg 1962, S. 71 (Digitalisat).
  • Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 44.) Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8.
  • Georg von Zitzewitz: Geschichte der ersten und zweiten Linie des Geschlechts von Zitzewitz (1313–1926). Herrcke & Ebeling, Stettin 1927, S. 471–472.

Einzelnachweise

  1. Deutsches Geschlechterbuch, Band 168 (1974)
  2. Kösener Korpslisten 1910, 120/974.
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