Ernst Sauer (Bildhauer)
Ernst Sauer (* 24. April 1923 in Dresden; † 8. Juni 1988 in Senftenberg) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Sauer wuchs in Meißen auf und ging auch dort in die Grundschule. Anschließend absolvierte er eine Lehre als Keramikmodellierer. Kaum ausgelernt, wurde er zum Kriegsdienst einberufen. Somit wurde seine künstlerische Laufbahn für zehn Jahre unterbrochen, denn er kehrte erst 1949 aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zurück. Vorübergehend arbeitete er nach dem Krieg als Gebrauchswerber. In der Zeit von 1952 bis 1957 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.[1] Anschließend arbeitete er als freischaffender Bildhauer in Berlin. Im Jahr 1961 wurde die Lausitz seine neue Heimat und er wurde in Senftenberg sesshaft. In seinen Werken erkennt man vordergründig den Menschen auf der Straße, in seinen Kleinplastiken hat er der fantasievollen Kreativität den Vorzug bei seiner Experimentierfreude gegeben. Er starb nach einer Krebserkrankung in Senftenberg.
Ernst Sauer ist auf dem Senftenberger Waldfriedhof neben seiner Ehefrau, der Malerin Hildegard Sauer, bestattet.
Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde ein Platz in Senftenberg nach ihm benannt.[2]
Werke (Auswahl)
- Berliner Tierpark: Straußenpaar, Pinguinfiguren und Waschbären
- 1962: Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus in Senftenberg
- 1964: Junge Lehrerin für Cottbus[3]
- 1965: Straußenplastik, Tierpark Senftenberg
- 1966: Junge Sportler vor der Senftenberger Schwimmhalle
- 1975: Sandsteinskulptur Familie im Regen in Cottbus
- 1975: Gedenkstätte für die Gefallenen der Roten Armee in Senftenberg
- 1977: Mädchenbrunnen in Calau
- 1977: Plastik Pinguinfamilie in Senftenberg am Tierpark
- 1980/81: Spiele am Wasser, Senftenberger Neumarkt
- 1981: Mutter mit Kind, Galerie am Schloss „Polenzhaus“ Senftenberg[4]
- 1982: Figur Die Badende in Senftenberg
- 1983: Figur Stelzenläufer, Jaques-Duclos-Platz in Cottbus
- Plastiken Mutter mit Kind, Der Liegende und Zwei Sportler seit 1. Juni 2016 im Schulhof der Wandelhofschule in Schwarzheide[5]
Ausstellungen (Auswahl)
- 1969 bis 1984: Cottbus, fünf Bezirkskunstausstellungen
- 1972/1973, 1982/1983 und 1987/1988: Dresden, Kunstausstellungen der DDR
- 1973: Berlin ("Plastik und Blumen")
- 1975: Wanderausstellung „Kleinplastik und Grafik“
- 1983: Leipzig, Messehaus am Markt („Kunst und Sport“)
- 1986: Cottbus, Staatliche Kunstsammlungen („Bekenntnis und Tat“)
- 2004: Senftenberg, Galerie am Schloss (mit Günther und Margo Wendt und Gerhart Lampa)[6]
Literatur
- Werner Forkert: Senftenberger Rückblicke. Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2006, ISBN 978-3-944316-03-1.
- Werner Forkert: Senftenberger Rückblicke. Teil II Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2007, ISBN 978-3-944316-04-8.
- Isolde Rösler: Alt-Senftenberg. Eine Bilderchronik. Herausgeber Kreismuseum Senftenberg. Geiger, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-731-3.
- Heidrun Seidel: Senftenberg ehrt Ernst Sauer – „einen der Stillen im Lande“. In: Lausitzer Rundschau, 24. April 2013.
Weblinks
Einzelnachweise
- Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Heidrun Seidel: Der Ernst-Sauer-Platz ist eingeweiht. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 25. April 2013.
- Hans-Hermann Krönert: Ernst Sauer. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Cottbus, 24. April 2008.
- Bernd Gork: Mutter und Kind wieder da. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 27. März 2008.
- Kathleen Weser: Plastiken stehen wieder (Memento vom 9. August 2016 im Internet Archive). In: Lausitzer Rundschau, 1. Juni 2016.
- Sommer-Ausstellung schließt. In: Lausitzer Rundschau, 30. September 2004.