Erlich (Naturschutzgebiet)

Erlich i​st ein Naturschutzgebiet i​m Naturraum Nördliche Oberrhein-Niederung i​n Baden-Württemberg.

Naturschutzgebiet „Erlich“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Erlich

Naturschutzgebiet Erlich

Lage Dettenheim, Graben-Neudorf, Philippsburg, Landkreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 2,806 km²
Kennung 2.225
WDPA-ID 318368
Geographische Lage 49° 11′ N,  29′ O
Erlich (Naturschutzgebiet) (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 27. März 2003
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Geographie

Der größere Teil d​es Schutzgebiets i​m Landkreis Karlsruhe l​iegt auf d​er zur Gemeinde Dettenheim gehörenden Rußheimer Gemarkung, e​twa ein Viertel befindet s​ich auf Neudorfer Gemarkung d​er Gemeinde Graben-Neudorf, e​in kleiner Teil nördlich d​er B 35 gehört z​ur Gemarkung Huttenheim d​er Stadt Philippsburg.

Beschreibung

Das Gebiet w​urde per Verordnung e​rst am 27. März 2003 d​urch das Regierungspräsidium Karlsruhe a​ls Naturschutzgebiet ausgewiesen u​nd hat e​ine Fläche v​on 280,6 Hektar. Es w​ird unter d​er Schutzgebietsnummer 2.225 geführt u​nd ist i​n die IUCN-Kategorie IV a​ls Biotop- u​nd Artenschutzgebiet eingeordnet. Der CDDA-Code lautet 318368 [1] u​nd entspricht zugleich d​er WDPA-ID.

Der wesentliche Schutzzweck[2] d​es Naturschutzgebietes i​st die Erhaltung, Pflege u​nd Förderung floristisch u​nd faunistisch reichhaltiger grundwassernaher Flächen innerhalb d​er ehemaligen Mäanderzone d​es Rheins. Die besondere Vielfalt nebeneinander liegender u​nd verzahnter, v​on Wassereinfluss geprägter Biotopstrukturen u​nd Pflanzengesellschaften machen d​as Gebiet für Überregional bedeutsame Vorkommen selten gewordener Tier- u​nd Pflanzenarten unentbehrlich.

Kolben- und Tafelente im Naturschutzgebiet Erlich

Flora und Fauna

Die einst hier erhalten gebliebenen, durch hohe Grundwasserstände geprägten Lebensräume mit artenreichen Flachmoorstandorten, mageren Feucht- und Wirtschaftswiesen, Schilfflächen, feuchten Brachflächen und Erlen-Wäldern waren zu einem Refugium überregional stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten geworden. Neben verschiedenen Seggenarten, Libellen, Moorfrosch und Kammmolch wurden Blaukehlchen und Sumpf-Knabenkraut hier gefunden.[3] Bis zur Jahrtausendwende gab es sogar Vorkommen des Sumpf-Glanzkraut[4][5][6][7]. Mangelndes Interesse der Anliegergemeinden, Verbuschung, eine neue Kleingartenanlage, Sportfischerei, bauliche Maßnahmen der Fischerei, Kiesabbau, Motorradclub, Surfclub und Feldfutterbau vor Jagdständen im oder direkt am NSG haben die Artenvielfalt weitgehend zerstört. Zu den wenigen, erhalten gebliebenen naturnahen Refugien zählt eine Streuwiese in der Größe eines Fußballfeldes mit einigen wenigen Orchideenarten.

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Erlich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. § 3 Schutzzweck Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 27. März 2003, abgerufen am 2. April 2016
  3. Würdigung über das Naturschutzgebiet „Erlich“ vom 27. März 2003, abgerufen am 2. April 2016
  4. Beschreibung Liparis loeselii bei Arbeitskreis Heimische Orchideen Baden-Württemberg
  5. Verbreitungskarte Liparis loeselii bei Arbeitskreis Heimische Orchideen Baden-Württemberg
  6. Artensteckbrief Liparis loeselii Landesanstalt für Umwelt baden-württemberg
  7. Verbreitungskarte Liapris loeslii bei floraweb.de
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