Erichshagen-Wölpe

Erichshagen-Wölpe ist ein Ortsteil der Stadt Nienburg/Weser in Niedersachsen.

Erichshagen-Wölpe
Wappen von Erichshagen-Wölpe
Höhe: 27 m ü. NN
Einwohner: 4148 (13. Dez. 2021)
Postleitzahl: 31582
Vorwahl: 05021
Erichshagen-Wölpe (Niedersachsen)

Lage von Erichshagen-Wölpe in Niedersachsen

Corvinus-Kirche
Gemälde von Schloss Wölpe 1823, links die Ursprungsanlage als Turmhügelburg
Früheres Amtsgerichtsgebäude von 1852

Geschichte

Ein Grabhügelfeld in Erichshagen ist erster Fundort einer Nienburger Tasse, bei der es sich um einen kennzeichnenden Gefäßtyp der Harpstedt-Nienburger Gruppe, einer Kulturgruppe der vorrömischen Eisenzeit, handelt.

Der Ort wird als Wölpe erstmals urkundlich in der Bremer Stiftungsurkunde vom 14. Juli 788 erwähnt. Die Regierungszeit der Grafen von Wölpe lag in den Jahren von 1120 bis 1301. Am 30. Januar 1302 wurde die Grafschaft Wölpe zum calenbergischen Amt Wölpe.

In der Hildesheimer Stiftsfehde zwischen 1519 und 1523 wurde die Burg Wölpe zerstört und danach von Herzog Erich I. als Schloss wieder hergerichtet. Er gründete nahe dem Schloss eine Siedlung, die nach ihm (Erich) und wegen der Dorfform eines Hagenhufendorfs (-hagen) als Erichshagen benannt wurde. Der Ortsteil Erichshagen wird 1568 erstmals urkundlich erwähnt. Trotzdem hieß der Ort lange Zeit im Volksmund Wölpe.

Schloss Wölpe wurde im Dreißigjährigen Krieg von Söldnertruppen des Feldherrn Tilly erobert und beschädigt. Wegen der Schäden wurde das Schloss nach dem Krieg geschleift und zum Amtsgebäude umgestaltet. Von diesem Amtshof wurde das Amt Wölpe verwaltet.

Im 19. Jahrhundert wurde ein weiteres Amtsgebäude nahe der Straße errichtet, das heute noch besteht. Es ist das ehemalige Amtsgerichtsgebäude, das an der Hauptstraße an der Zufahrt zum Burghügel liegt. Es diente langjährig als Försterei und ist heute ein Wohnhaus.

Die Siedlung Wölpe unweit des Amtshofes hatte im 19. Jahrhundert etwa 100 Bewohner. Im Amt Wölpe kam es 1831 zur Befreiung der Bauern von der Hörigkeit gegenüber ihren Grundbesitzern. Das Amt wurde 1859 im Zuge einer Gemeindereform aufgelöst und den Ämtern Nienburg und Neustadt zugeteilt.

Am 1. März 1974 wurde der Flecken Erichshagen im Zuge der niedersächsischen Gemeindereform in die Stadt Nienburg/Weser eingemeindet[1] und bildet seitdem einen Ortsteil der Stadt. Der Stadtteil wurde 2008 von Erichshagen in Erichshagen-Wölpe umbenannt.

Politik

Ortsbürgermeister ist seit 2011 Tim Hauschildt.

Im Ortsrat sind seit der Kommunalwahl 2016 die CDU mit vier Mitgliedern, die SPD mit drei Mitgliedern und Bündnis 90/Die Grünen sowie die Wählergemeinschaft mit je einem Mitglied vertreten.

Wappen

Wappen Erichshagen-Wölpe

Blasonierung: „In Blau ein silbernes Büffelgehörn“. Obwohl Herzog Erich I. die Siedlung errichtete und sein Sohn Erich II. ihr den Namen gab und die Stadtrechte verlieh, nannten die Einwohner ihren Ort nach lange, nach der in der Gemeindegemarkung gehörigen Burg, Wölpe. Sie war dem gleichnamigen Grafengeschlecht ihr Hauptsitz, das heutige Ortswappen von Erichshagen-Wölpe zeigt mit den Büffelgehörn das einstige Stammwappen derer zu Wölpe. Es wurde vom Minister des Innern 1955 genehmigt. Die ebenfalls in dem Jahr erteilte Ortsflagge ist blau, weiß, blau, mit farbigem Wappen im Mittelstreifen.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Erichshagen-Wölpe verfügt über eine Anzahl kleiner und mittlerer Unternehmen, die die Grundversorgung des Ortes übernehmen.

Der Ort ist über die B 214 an den Kern der Stadt angebunden.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Chronik der Grafschaft Wölpe. Diepenau 1999, ISBN 3-929793-69-5

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198.
  2. Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Band 5. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, S. 38.
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