Erich von Perfall
Erich Freiherr von Perfall (* 28. Januar 1882 in Düsseldorf; † 20. Dezember 1961 ebenda) war ein deutscher Landschaftsmaler und Zeichner.
Leben
Er entstammte einem altbayerischen Adelsgeschlecht und war der Sohn des Schriftstellers Karl Freiherr von Perfall (1851–1924) und der Marianne Spindler (1856–1944). Perfall war 1901 Schüler bei Peter Jannsen, Wilhelm Schmurr und Willy Spatz an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Großherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe bei Hans Thoma. Es folgten Studienjahre in Venedig, Florenz und Lucca. Er bereiste die Dolomiten, Oberbayern und Greetsiel in Ostfriesland. Ab etwa 1908 stand er unter Einfluss der „Künstlergruppe Niederrhein“, wodurch er sich dem Neoimpressionismus zuwandte.
Perfall war von 1919 bis zu seinem Tod Mitglied des Künstlervereins Malkasten. Anfangs trat er im Verein kaum besonders hervor, erst in der Zeit des Nationalsozialismus machte er sich zum Wortführer der im Verein vertretenen NSDAP-Mitglieder. Am 18. Januar 1934 wurde er bis zu dessen Auflösung im Jahr 1935[1] zum Fachverbandsvorsitzenden des „Bundes Deutscher Künstlervereine“ ernannt und in den Verwaltungsbeirat der Reichskammer der bildenden Künste berufen.[2] Zuvor hatte er bei dem Düsseldorfer Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen den Vorsitz bekleidet und 1932 in dieser Funktion die Ausstellung Düsseldorf-Münchener Kunst im Kunstpalast Düsseldorf angeregt und mitorganisiert.[3][4][5]
Er nahm regelmäßig an der Großen Deutschen Kunstausstellung teil. Im Mittelpunkt seines Schaffens stand der Niederrhein, den er in allen seinen Facetten und Stimmungen immer wieder darstellte. Bevorzugte Sujets waren stille Rheinansichten, Fischereiszenen und die Bruchlandschaften an der Erft. Er arbeitete mit breitem Pinsel und Spachtel fast ausschließlich im Freien. Seine lichterfüllten, atmosphärischen Gemälde stehen in der Nachfolge des französischen Impressionismus und in der Tradition der Düsseldorfer Freilichtmalerei (→ Düsseldorfer Malerschule).
Perfall heiratete 1906 in erster Ehe Josefa Luise Siebourg (1881–1940) und 1943 in zweiter Ehe Margarete Seebade (1897–1978).[6]
Literatur
- Robert Thoms: Große Deutsche Kunstausstellung München 1937–1944. Verzeichnis der Künstler in zwei Bänden, Band I: Maler und Graphiker. Berlin, 2010, ISBN 978-3-937294-01-8.
Einzelnachweise
- Chronik Kunstverein Plauen, Seite 13 (Memento des Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 540 kB)
- Julia Lohmann: Hundertfünfzig Jahre Künstlerverein Malkasten, Verlag Richter, 1998, Seite 74 (Auszug) und Seite 118 (Auszug)
- Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932, Webseite im Portal eifel-und-kunst.de, abgerufen am 29. August 2014
- Walter Cohen: Kunst in Düsseldorf 1932. In: Die Kunst für Alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 11, 1932, S. 322–331 (Digitalisat)
- Zur Geschichte des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen, Webseite im Portal diegrosse.de, abgerufen am 29. August 2014
- Familienstammliste