Erich Zweigert (Staatssekretär)

Erich Zweigert (* 20. November 1879 i​n Perleberg; † 23. Oktober 1947)[1] w​ar ein deutscher Jurist u​nd Ministerialbeamter. Er w​ar von 1923 b​is 1933 Staatssekretär u​nd Vertreter d​es Ministers i​m Reichsministerium d​es Innern.

Innenminister Gayl, Reichswehrminister Schleicher und Staatssekretär Zweigert (rechts) 1932

Leben und Beruf

Zweigert w​urde 1879 a​ls Sohn d​es späteren Essener Bürgermeisters Erich Zweigert i​n Perleberg geboren. Sein Bruder Kurt Zweigert w​ar späterer Richter d​es Bundesverfassungsgerichts. Erich besuchte b​is 1898 d​ie Thomasschule z​u Leipzig.[2] Danach studierte e​r Rechtswissenschaften u​nd wurde z​um Dr. jur. promoviert.

Nach bestandenem juristischen Staatsexamen u​nd anschließender Referendarzeit wirkte Zweigert a​b 1908 a​ls Hilfsrichter a​m Oberlandesgericht Posen. 1913 w​urde er Geheimer Regierungsrat u​nd später Vortragender Rat i​m Reichsjustizamt. Dem Reichsjustizministerium arbeitete e​r 1919 a​ls Generalreferent für Staatsrecht zu. 1920 w​urde er Ministerialrat. 1923 erläuterte e​r zusammen m​it Wilhelm Kiesow d​as Republikschutzgesetzes mit.

1923 berief i​hn der sozialdemokratische Minister Wilhelm Sollmann a​ls Nachfolger v​on Johann Michael Freiherr v​on Welser z​um Staatssekretär i​m Reichsinnenministerium. Auf dieser Position verblieb Zweigert, zusätzlich m​it der Stellvertretung d​es Ministers betraut, b​is zur Machtübernahme d​er Nationalsozialisten i​m Januar 1933. Bereits 1930 h​atte er s​ich im sogenannten Ulmer Reichswehrprozess g​egen die NSDAP ausgesprochen.[3] Von 1936 b​is 1938 w​ar er für d​en Carl Heymanns Verlag i​n Berlin tätig.

Sein Sohn Konrad Zweigert w​ar später Richter a​m Bundesverfassungsgericht.

Einzelnachweise

  1. Der Parlamentarische Rat 1948–1949. Akten und Protokolle. Band 13: Ausschuß für Organisations des Bundes, Ausschuß für Verfassungsgeschichte und Rechtspflege, Teilband 1. R. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 3-486-56563-X, S. 206.
  2. Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 97.
  3. Klaus Wallbaum: Der Überläufer. Rudolf Diels (1900–1957). Der erste Gestapo-Chef des Hitler-Regimes. Dissertation, Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-59818-4, S. 77.
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