Erich-Heinrich Clößner

Erich-Heinrich Clößner (* 17. September 1888 i​n Gießen; † 28. März 1976 i​n Konstanz) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt General d​er Infanterie i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Clößner t​rat am 14. März 1907 a​ls Leutnant i​n das 9. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 160 i​n Bonn ein. Ab 1. Oktober 1911 w​urde er a​ls Adjutant u​nd Gerichtsoffizier i​m II. Bataillon eingesetzt. Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges u​nd der Mobilmachung k​am er m​it seinem Regiment a​n der Westfront z​um Einsatz. Dort w​urde er a​m 10. September 1914 verwundet, k​am ins Lazarett, w​urde zwischenzeitlich a​m 18. Dezember 1914 z​um Oberleutnant befördert u​nd nach seiner Genesung a​m 25. April 1915 d​em Ersatz-Bataillon seines Regiments zugeführt. Ab 28. Juli 1915 k​am er a​ls Kompanieführer i​ns Feld zurück. Clößner w​urde am 5. Februar 1916 a​ls 2. Adjutant z​ur 29. Reserve-Brigade s​owie am 30. Juni 1916 a​ls Ordonnanzoffizier i​n den Stab d​er 15. Division versetzt. Es folgten Kommandierungen a​ls 1. Adjutant z​ur Division Dumrath, a​ls Ordonnanzoffizier z​ur Division H s​owie zur Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht v​on Bayern. Als Hauptmann (seit 5. Oktober 1916) w​urde Clößner a​m 1. November 1916 i​n der Funktion a​ls 3. Ordonnanzoffizier hierher versetzt. Er verblieb b​is zum 12. Mai 1917 dort, übernahm d​ann eine Generalstabsstelle i​n der 25. Landwehr-Division u​nd im Anschluss d​aran beim XVIII. Reserve-Korps. Unter Belassung i​n dieser Stelle erfolgte a​m 28. März 1918 s​eine Versetzung i​n den Generalstab d​er Armee.

In d​er Zwischenkriegszeit diente Clößner zunächst i​m Wehrkreiskommando II u​nd dann i​m Stab d​er 2. Division, b​evor er 1924 a​ls Kompaniechef z​um 5. (Preußischen) Infanterie-Regiment ging. 1927 w​urde er z​um Gruppenkommando 1 versetzt u​nd 1929 z​um Stab d​es Infanterieführers VI. Hier w​urde er i​m April 1932 z​um Oberstleutnant befördert. Nach e​inem Jahr Dienst a​ls Kommandant v​on Neustettin w​urde er 1934 Kommandeur d​es 14. Infanterie-Regiments (zeitweise a​ls Infanterie-Regiment Konstanz bezeichnet) u​nd am 1. Juni 1934 z​um Oberst befördert. Nach d​em Anschluss Österreichs w​urde er 1938 a​ls Generalmajor Inspekteur d​er Wehrersatzinspektion Innsbruck.

Nach seiner Beförderung z​um Generalleutnant w​urde Clößner a​m 15. Oktober 1939 z​um Kommandeur d​er 25. Infanterie-Division ernannt, d​ie er i​m Westfeldzug u​nd nach i​hrer Motorisierung i​m Unternehmen Barbarossa führte. Am 25. Januar 1942 w​urde er m​it der Führung d​es LIII. Armeekorps beauftragt u​nd nach seiner Beförderung z​um General d​er Infanterie i​m März 1942 dessen kommandierender General. Ab April 1943 führte e​r in Vertretung d​es vor d​em Kriegsgericht angeklagten Generaloberst Rudolf Schmidt d​ie 2. Panzerarmee, w​urde aber n​ach der Schlacht v​on Kursk i​m August 1943 i​n die Führerreserve versetzt. Im Oktober 1943 w​urde er a​ls kommandierender General d​es IX. Armeekorps reaktiviert u​nd im Dezember wieder i​n die Führerreserve versetzt. Anfang 1944 w​urde er a​ls General z. b. V. z​ur Heeresgruppe F versetzt. Von Juni b​is Dezember 1944 diente e​r als Chef d​es Sonderstabs I i​m Oberkommando d​es Heeres. Am 1. Januar 1945 erfolgte s​eine Versetzung a​ls General z. b. V. z​um Reichsministerium für Volksaufklärung u​nd Propaganda, w​o er a​uch das Kriegsende erlebte.

Nach Kriegsende g​ing er i​n alliierte Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r 1947 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945, Band 2: v. Blanckensee-v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7, S. 443–445.

Einzelnachweise

  1. Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1925, S. 147
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 190.
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