Ercole Spada
Ercole Spada (* 26. Juli 1937[1] in Busto Arsizio) ist ein italienischer Automobildesigner, der seit 1960 zahlreiche italienische und deutsche Fahrzeuge gestaltet hat. In den 1960er Jahren war Spada Chefdesigner bei Zagato, später entwarf er für BMW und Fiat Karosserien für Großserienfahrzeuge. Gegenwärtig arbeitet er für das Designstudio Spadaconcept. Ercole Spadas Kreationen werden vielfach als zeitlos elegant angesehen.[2] Ungeachtet seiner Produktivität und seines Einflusses auf andere Fahrzeuggestalter gilt Spada bis heute als einer der unbekanntesten Designer Europas.[3]
Berufliche Biografie
Von 1956 bis 1960 erfuhr Spada eine Ausbildung zum Designer am Istituto Technico Industriale Feltrinelli in Mailand. 1960 nahm er eine Tätigkeit für Zagato auf, die bis 1969 dauern sollte. Spada wurde bereits nach wenigen Monaten Chefdesigner des traditionsreichen Mailänder Karosserieherstellers. In dieser Zeit entwarf Spada für Zagato zahlreiche Sportwagen, die heute als Klassiker gelten. Vielfach wird Spada als Zagatos wichtigster Designer angesehen, der für die kreativste und erfolgreichste Zeit des Unternehmens verantwortlich war. Zu ihnen gehören der Alfa Romeo Junior Zagato, der Alfa Romeo 2600 SZ und der Lancia Fulvia Sport. Daneben entwarf Spada Einzelstücke oder Kleinstserienfahrzeuge für Aston Martin und Bristol.
1969 verließ Spada Zagato, um Chefdesigner der zum Ford-Konzern gehörenden Carrozzeria Ghia zu werden. Hier gestaltete er unter anderem den Ford GT70, einen nur in geringen Stückzahlen in Großbritannien produzierten Sportwagen.
Von 1976 bis 1983 arbeitete Spada in Deutschland bei BMW. Zusammen mit dem 1976 neu ernannten Chefdesigner Claus Luthe entwarf er zwei Baureihen der 5er- und 7er-Serie, die bis in die 1990er Jahre hinein verkauft wurden.
1983 kehrte Spada nach Italien zurück. Er wurde Designchef des Turiner I.DE.A Institute, das in den 1980er Jahren zahlreiche Großserienfahrzeuge für den Fiat-Konzern gestaltete. Spadas Entwürfe bezogen sich hier in erster Linie auf die neu entwickelte Plattform des Fiat Tipo, von denen zahlreiche Ableger auch für die Marken Alfa Romeo und Lancia (Nuova Delta) entwickelt wurden. Spadas letzte Kreation für den Fiat-Konzern war der Alfa Romeo 166.
1992 begann Spada, erneut für Zagato zu arbeiten. In dieser Zeit entstanden eine Reihe von Einzelstücken oder Kleinstserienfahrzeugen für Ferrari und Aston Martin.
2006 gründete Spada mit seinem Sohn Paolo und Domiziano Boschi das in Turin ansässige Unternehmen Spadaconcept, das sich mit Automobil- und Industriedesign beschäftigt. Ercole Spada ist gegenwärtig Präsident des Unternehmens.
Von Spada gestaltete Autos
Zagato
- Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato (1960)
- Alfa Romeo 2600 SZ (1962)
- Alfa Romeo Giulia TZ (1962)
- Alfa Romeo Junior Zagato (1969)
- Aston Martin DB4 GT Zagato (1960)
- Bristol 407 GTZ Zagato (1961)
- Lancia Flavia Sport (1962)
- Flaminia Supersport (1963)
- Lancia Fulvia Sport (1965)
- Lancia Flavia Zagato (1967)
- Rover 2000 TCZ (1967)
- Volvo GTZ 2000 (1969)
- Ferrari FZ93 (1992, Basis Ferrari Testarossa)
I.DE.A
- Alfa Romeo 155 (1992–1998)
- Fiat Tipo (1988)
- Fiat Tempra (1990)
- Lancia Dedra (1989)
- Lancia Nuova Delta (1993–1999)
- Nissan Terrano II (1993–2004)
Spadaconcept
- Spada TS Codatronca (2007)
Einzelnachweise
- Bart Lenaerts, Lies de Mol: Spada. The long story of a short tail. Told by a father and a son. Waft Publishing, Antwerpen 2014, S. 8
- „Cars which until today feel modern“. Vgl. Kurzbiografie Ercole Spadas auf der Internetseite www.bmwism.com (Memento des Originals vom 22. November 2012 auf WebCite) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 20. August 2011).
- Biografie Spadas auf der Internetseite www.zagato-cars.com (abgerufen am 20. August 2011).