Entomophagie

Mit Entomophagie (gr. ἔντομον éntomon ‚Insekt‘ und -phagie) wird der Verzehr von Insekten bezeichnet. Entomophagen[1] oder auch Insektivoren sind entsprechend Organismen, die sich von Insekten aller oder bestimmter Entwicklungsstufen ernähren oder als Parasiten von ihnen leben.

Raubfliege mit erbeuteter Wespe
Menschlicher Verzehr einer Cirina-Raupe in Burkina Faso

Zu den Entomophagen zählen Organismen verschiedener taxonomischer Gruppen, darunter Säugetiere,[1] Vögel,[1] Süßwasserfische, Spinnentiere,[1] andere Insekten,[1] Fleischfressende Pflanzen sowie als Parasiten auch Fadenwürmer[1][2] und Pilze[1][3].

Spezielle Entomophagen werden in der Biologischen Schädlingsbekämpfung gegen Schadinsekten eingesetzt,[1] vor allem Schlupfwespen und andere parasitäre Insekten.

Entomophagie beim Menschen

Entomophagie beim Menschen, also der Verzehr von für Menschen essbaren Insekten, gibt es in vielen Teilen der Welt (Kulturen in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika). In westlich geprägten Kulturen ist sie eine Randerscheinung und wird – aufgrund eines hier verbreiteten Nahrungstabus – häufig mit Ablehnung bis hin zu Ekelgefühlen betrachtet. Es gibt jedoch Bestrebungen, u. a. zur Verkleinerung des Ökologischen Fußabdruckes, Speiseinsekten (vor allem Grillen, Heuschrecken und bestimmte Käferlarven) auch auf den Speiseplan von Europäern zu bringen. Die EU förderte mit 3 Mio. Euro die Erforschung.[4]

Belege

  1. Stichwort „Entomophagen.“ In: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003. ISBN 3-8274-0354-5
  2. G.O. Poinar: Entomophagous Nematodes. In: Fortschritte der Zoologie 32, 1986, S. 95–121.
  3. Aristotle J. Domnas, Steven A. Warner: Biochemical activities of entomophagous fungi. In: Critical Reviews in Microbiology 18, Nr. 1, 1991, S. 1–13, doi:10.3109/10408419109113507.
  4. Enabling the exploitation of Insects as a Sustainable Source of Protein for Animal Feed and Human Nutrition. Europäische Union, abgerufen am 1. November 2016 (englisch).
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