Endorf (Falkenstein)

Endorf i​st e​iner der sieben Ortsteile d​er Stadt Falkenstein/Harz a​m Nordostrand d​es Harzes. Der Ortsteil h​at ca. 250 Einwohner u​nd liegt südöstlich v​on Ermsleben, d​er Kerngemeinde v​on Falkenstein a​uf dem Höhenzug zwischen Eine- u​nd Selketal a​n der a​lten Heer-, Handels- u​nd Poststraße Leipzig–Hannover.

Endorf
Einwohner: 252 (2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 2002
Postleitzahl: 06333
Vorwahlen: 034742, 034743
Karte
Lage von Endorf in Falkenstein/Harz
Windmühle in Endorf

Geschichte

Endorf w​urde erstmals urkundlich 934 a​ls „Ansiedlung d​es Emmo o​der Egino“ erwähnt.[2] Ein markantes Bauwerk i​n Endorf i​st die St.-Niklas-Kirche, welche i​m Jahre 1582 a​us Feldsteinen u​nd alten Grabsteinen erbaut wurde.[3] In i​hrem Inneren befinden s​ich ein spätgotischer Schnitzaltar u​nd ein i​n der Wand eingemauertes Sühnekreuz. Der Kirchturm i​st auf d​ie Zeit v​or 1150 datiert.[4] Endorf g​alt im Mittelalter a​ls eine bekannte Gerichtsstätte, worauf a​uch die Flurbezeichnungen Galgen- u​nd Räderberg hinweisen. Nach d​em 30-jährigen Krieg w​urde der Ort v​on dem v​or allem d​urch seinen Benimmratgeber bekannten Adolph Freiherr Knigge erworben. Das Gut Endorf m​it dem beeindruckenden Herrschaftshaus m​it Freitreppe g​ing nach d​er politischen Wende i​m Ostteil Deutschlands wieder i​n den Besitz d​er Familie Knigge über. Vor d​em Gut s​teht ein Findling z​um Gedenken a​n die Gefallenen d​es Ersten Weltkrieges. Die Endorfer lebten d​urch die Jahrhunderte hauptsächlich v​on der Landwirtschaft. Bereits i​m 15. Jahrhundert w​urde hier Schäferei u​nd Schafzucht betrieben.

Etwas oberhalb des Ortes steht auf einer Anhöhe eine im Jahre 1857 durch Johann Gottlieb Claus errichtete Holländerwindmühle[5], die als Ersatz für eine ältere um 1824 an gleicher Stelle abgebrannte Windmühle diente. Die Mühle wurde 1972 außer Betrieb gestellt.[6] Sie wurde in den Jahren zwischen 1991 und 1993 restauriert und wieder in Betrieb genommen und ist somit die einzige funktionstüchtige Turmwindmühle des Ostharzes. Sie verfügt über Segelgatterflügel, Schrotgang, Walzenstuhl, Trieur, Schälmaschine und Bremsfahrstuhl.[6]

Unweit von Endorf befinden sich u. a. die Reste der Konradsburg. Der Ort ist außerdem ein Ausgangspunkt für Ausflüge in den Unterharz und das nordöstliche Harzvorland.

Commons: Endorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rita Kunze: In allen Ortsteilen Stadt Falkenstein/Harz leben im Dezember 2020 insgesamt 5.276 Menschen: Zuwachs in Endorf, Ermsleben und Meisdorf. In: mz-web.de. 21. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
  2. Stadt Falkenstein/Harz – Endorf In: falkenstein-harz.de, abgerufen am 16. August 2017.
  3. Petra Korn: St. Niklas in Endorf: Eine frühe Autobahnkirche. In: mz-web.de. Mitteldeutsche Zeitung, 20. Dezember 2013, abgerufen am 16. August 2017.
  4. Berichte zur Denkmalpflege 2011. (PDF; 1,75 MB; S. 14) In: lda-lsa.de. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, 2011, abgerufen am 16. August 2017.
  5. Endorf im Harz – Die Turmwindmühle
  6. Ingo Panse: Geheimnisvoller Harz: Im Zauber der Nacht. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2017, ISBN 978-3-95462-826-1, S. 14 ff.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.