Neuplatendorf

Neuplatendorf l​iegt am Südostrand d​es Harzkreises a​n der Straße, d​ie von Wippra n​ach Aschersleben führt u​nd ist e​in Ortsteil v​on Falkenstein/Harz.

Neuplatendorf
Einwohner: 156 (2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 2002
Postleitzahl: 06333
Vorwahl: 034743
Karte
Lage von Neuplatendorf in Falkenstein/Harz
Fachwerkkirche Neuplatendorf von 1781

Geschichte

Neuplatendorf ist eine der circa 900 Ortsgründungen, die unter Friedrich II. nach den Schlesischen Kriegen erfolgten. Bei diesen Neugründungen war man bestrebt, alte verlassene Siedlungen neu zu beleben. Das traf auch für das neue Platendorf zu. Die alte Siedlung Blattendorf lag allerdings etwas südlicher im Mukarenetal unweit von Wieserode. Diese war 1339 noch besiedelt, aber schon vor dem dreißigjährigen Krieg verlassen worden. Das neue Platendorf wurde auf der Hochfläche an der von Magdeburg über Harzgerode und Aschersleben nach Nordhausen gehende Straße angelegt. Jeder Ansiedler erhielt einmalig 50 bis 80 Taler Siedlungsgeld. Das Bauholz gab es unentgeltlich aus dem Grenzwald, der gerodet werden musste. Zu jedem Haus gab es sechs Morgen Amts- oder Fiskalacker, der Eigentum des Besitzers wurde. Über das Besitzrecht des Amtsackers wurde ein Erbzinsbrief ausgestellt. 1774 war der Ort mit 60 Familien besetzt.

Die 1781 errichtete Kirche i​st ein schmuckloser Fachwerkbau m​it Dachreiter. Das Innere m​it hölzernem Muldengewölbe u​nd schlichter spätbarocker Ausstattung. Der Hochaltar s​oll aus d​er Kapelle d​er Konradsburg stammen. Die Kirche w​ar ein Filial d​er Kirche v​on Sinsleben (Ortsteil v​on Ermsleben). Ein wichtiges Gewerbe w​ar die Herstellung v​on Hohlmaßgeräten a​us Holz. Der Kolonist u​nd Lehrer Weber, d​er Unteroffizier i​m preußischen Heer war, h​atte dieses Handwerk eingeführt.

Literatur

  • Georg Langlotz: Zwischen Selke und Wipper – Dörfer und Städte des Unterharzes, bekanntes und unbekanntes zu ihrer Geschichte. Selke Wipper GbR, ISBN 978-3-00-020316-9

Einzelnachweise

  1. Rita Kunze: In allen Ortsteilen Stadt Falkenstein/Harz leben im Dezember 2020 insgesamt 5.276 Menschen: Zuwachs in Endorf, Ermsleben und Meisdorf. In: mz-web.de. 21. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
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