Emmi Leisner
Emmi Leisner (* 8. August 1885 in Flensburg; † 11. Januar 1958 in Flensburg) war eine deutsche Opern-, Lied- und Konzertsängerin. Ihre Stimme wird von den Zeitgenossen als tiefer Alt beschrieben.[1]
Leben
Sie studierte in Berlin. Als Beginn ihrer Karriere gilt der Auftritt in der Rolle des Orpheus bei den Hellerauer Festspielen 1912. Es folgten zwei Opernengagements in Berlin, und zwar 1913–1921 an der Hofoper bzw. Staatsoper und 1923–1925 am Deutschen Opernhaus.[2] Daneben und danach entfaltete sie eine intensive, internationale Tätigkeit als Lied- und Konzertsängerin, trat in Bayreuth auf und erarbeitete sich einen legendären Ruf als Altistin. Leisner stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[3]
Zu ihrem Repertoire gehörten Opern von Gluck, Saint-Saëns und Wagner, Arien von Monteverdi und Piccinni, Bachkantaten und Lieder von Brahms, Cornelius, Liszt, Mozart, Otto Nicolai, Pfitzner, Reger, Schubert und Schumann.
Zu ihren musikalischen Partnern gehörten u. a. der Pianist Michael Raucheisen und der Dirigent Oskar Fried.
Diskographie
Emmi Leisners Karriere fiel in das Schellack-Zeitalter, noch vor dem Aufkommen der Langspielplatte. Operngesamtaufnahmen waren selten, und so ist auch keine Gesamtaufnahme unter Mitwirkung der Sängerin bekannt.[4] Ihre Aufnahmen erstrecken sich über mindestens 20 Jahre (1924–1944).
- 1932: Richard Wagner: Die Walküre mit Emmi Leisner in der Rolle der Fricka, wohl nur Ausschnitte aus dem 2. und 3. Aufzug, Studioaufnahme mit weiteren Solisten, Orchester der Staatsoper Berlin, Dirigent: Leo Blech, CD-Veröffentlichung 1999(?) durch Pearl[5]
- 1942–1944: mindestens 79 Lieder von Ludwig van Beethoven (7), Johannes Brahms (18), Peter Cornelius (12), Franz Liszt (2), Otto Nicolai (1), Hans Pfitzner (1), Max Reger (7), Franz Schubert (1), Robert Schumann (17), Richard Strauss (1), Carl Maria von Weber (1) und Hugo Wolf (11), Studioaufnahmen mit Michael Raucheisen (Klavier). – Zur CD-Veröffentlichung von 2005 siehe dort (mit Weblink). Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf diese CD-Veröffentlichung.
Auszeichnungen
- Sie wurde am 13. Januar 1931 von König Christian X. von Dänemark mit der dänischen Verdienstmedaille Ingenio et arti ausgezeichnet.[6]
Weblinks
- Emmi Leisner bei Discogs
Einzelnachweise
- Hans Tessmer, Neue Musik-Zeitung, Jahrgang 42, 1921, S. 128, Digitalisate siehe s:Neue Musik-Zeitung. Ein Rezensent der Wiener Zeitschrift Der Merker spricht von einem „schweren dunklen Organ“: Ausgabe vom 1. Juni 1917, S. 436, Digitalisate siehe s:Der Merker.
- K. J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. 3. Auflage 1997, Band 3, S. 2038.
- Leisner, Emmi. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 231
- Keine Aufnahme ist verzeichnet bei Karsten Steiger: Opern. Ein Verzeichnis aller Aufnahmen. Alle Komponisten und deren Werke auf Schallplatte, CD und Laserdisk. 1. Auflage. Florian Noetzel (Originalausg.) bzw. Cormoran (Lizenzausg.), Wilhelmshaven (Originalausg.) bzw. München (Lizenzausg.) 2000, ISBN 3-517-09119-7.
- Andreas Ommer: Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen. Von 1907 bis zur Gegenwart (= Digitale Bibliothek. Sonderband). Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2005, ISBN 3-89853-032-9, S. 16486.
- For videnskab og kunst medaljen Ingenio et arti. In: Litterære priser, medaljer, legater mv. litteraturpriser.dk, abgerufen am 5. Dezember 2021 (dänisch). Liste der Empfänger Ingenio et arti .