Emmanuel von Kiliani
Emmanuel von Kiliani (* 5. Oktober 1898 in München; † 23. November 1974[1]) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht.
Leben
Am 5. April 1916 trat Emmanuel von Kiliani als Fahnenjunker in die Armee ein. Am 15. Oktober 1917 wurde er mit Patent zum 26. Oktober 1917 im 7. Feldartillerie-Regiment zum Leutnant befördert. Er diente als Offizier im Ersten Weltkrieg, nahm aber am 1. September 1920 seinen Abschied und trat in den bayerischen Landespolizeidienst.
Mitte Oktober 1935 folgte seine Übernahme als Hauptmann (Patent 1. April 1933) in die Wehrmacht. Am 1. Oktober 1936 zum Major befördert,[2] wurde er am 12. Oktober 1937 Chef der III. Abteilung des Artillerie-Regiments 15. Anschließend übernahm er ab 1. Juli 1939 die II. Abteilung des Artillerie-Regiments 15, welches dem Artillerie-Regiment 51 der 15. Infanterie-Division unterstellt war.[2] Zum 17. September 1939 wurde er erster Kommandeur des Artillerie-Regiments 193 bei der 93. Infanterie-Division und wurde in dieser Position im April 1940 erst Oberstleutnant und im Dezember 1941 Oberst. Von November 1942 bis Dezember 1943 war er Lehrgangsleiter an der Artillerie-Schule I (Jüterbog). Von Februar 1944 bis Mitte März 1944 und dann wieder ab Mitte Juni 1944 war er Kommandeur des Grenadier-Regiments 55 bei der 17. Infanterie-Division.
Im Oktober/November 1944 nahm Kiliani an einem Divisionsführer-Lehrgang teil. Mitte November 1944, nachdem Kiliani im Oktober 1944 kurz die 3. Panzergrenadier-Division geführt hatte, übernahm er in Vertretung für Generalmajor Gustav Hundt die 1. Skijäger-Division und blieb bis Anfang Dezember 1944 deren Kommandeur. Anschließend übernahm Kiliani, ebenfalls in Vertretung, bis Ende Dezember 1944 für Generalleutnant Carl Becker das Kommando über die 253. Infanterie-Division.[3] Von Mitte Januar 1945 bis Mitte Februar war er, nachdem der Divisionskommandeur Generalmajor Otto Obenaus an der Ostfront verschwunden war, Führer der 545. Volksgrenadier-Division. Unter seiner Führung war die Division bei der Niederschlesische Operation eingebunden. Vom 19. Februar 1945 bis Kriegsende war er dann Kommandeur der 320. Infanterie-Division und wurde in dieser Position am 20. April 1945 zum Generalmajor befördert.[4] Die Division kam im mährischen Deutsch-Brod in sowjetische Gefangenschaft. Kiliani befand sich vom 10. Mai 1945 bis 6. Oktober 1955 in Kriegsgefangenschaft.
Nach der Freilassung lebte er in München und kam 1974 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.[1]
Werke (Auswahl)
- Die Operationslehre des Grafen Schlieffen und ihre deutschen Gegner. In: Wehrkunde, Heft 2, München, 1961, S. 71–76 und Heft 3, München, 1961, S. 133–138.
- 1914 und 1939–die Einstellung der Obersten Führungsschicht des deutschen Heeres zum Ausbruch beider Weltkriege. In: Wehrkunde, Band 13, 1964, S. 638–644.
- Besprechung Jehuda L. Wallach: das Dogma der Vernichtungsschlacht. In: Wehrkunde, Band 17, 1968, S. 322 ff.
Literatur
- Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, S. 211.
Einzelnachweise
- Wehrkunde: Organ der Gesellschaft für Wehrkunde. Verlag Europäische Wehrkunde, 1975, S. 53 (google.com [abgerufen am 12. April 2021]).
- H. H. Podzun (Hrsg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3.1.1939. Verlag Hans-Henning Podzun, 1953, S. 513.
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st–290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 299 (google.de [abgerufen am 12. April 2021]).
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st–999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 26 (google.de [abgerufen am 12. April 2021]).