Emma Reik
Emma Reik Haviva Reik (* 22. Juni 1914 bei Banská Bystrica, Österreich-Ungarn; † 20. November 1944 in Kremnica/Slowakei) war eine slowakische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.
Leben
Geboren wurde sie als Marta Reickova im Dorf Nadabula, in der slowakischen Region um Banská Bystrica, wo sie sich der sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung Hashomer Hatzair anschloss. 1939 emigrierte sie nach Palästina, wo sie in den Kibbuz Ma'anit zog. Der Vormarsch faschistischer Truppen in Afrika motivierte sie zum Militärdienst in den Streitkräften der Hagana Palmach. Die britische Special Operations Executive (SOE) kooperierte mit der Palmach und bat um Unterstützung. Reik meldete sich zum Dienst bei der Women's Auxiliary Air Force (WAAF)[1] und nahm unter anderem an der Schlacht um el-Alamein teil.
Zur Unterstützung des Slowakischen Nationalaufstands bat die Jewish Agency die SOE um Entsendung von Kämpfern, auch um den Informationsaustausch mit den eigenen Vertretern in der Slowakei um Gisi Fleischmann wiederherzustellen. Am 21. September 1944 landete Reik in der Nähe ihres Heimatortes, wo sich zu dieser Zeit das Zentrum des Slowakischen Nationalaufstands befand. Gemeinsam mit Abba Berdiczew, Rafael Reiss, Zvi Ben-Yaakov und Chaim Hermesh rekrutierte sie eine Gruppe von etwa 40 jüdischen Partisanen, die sich an der Verteidigung von Banská Bystrica beteiligten.
Nach der Niederlage Ende Oktober 1944 zog sich diese Partisanengruppe in das Tatra-Gebirge zurück und versuchte, sich in der Umgebung des Dorfes Bukovce eine kleine „Festung“ aufzubauen. Die Waffen-SS-Division Galizien besiegte die Partisanen bereits nach sechs Tagen, und Haviva Reik wurde gefangen genommen und einige Tage später hingerichtet.
Ehrungen
- Das israelische Bildungszentrum Givat Haviva wurde 1949 nach ihr benannt
- Seit 1994 wird der Haviva Reik-Friedenspreis verliehen[2]
Literatur
- Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich: Enzyklopädie des Holocaust. Argon Verlag: Berlin 2002, Band 3, ISBN 3-87024-300-7
- Arno Lustiger: Zum Kampf auf Leben und Tod! Das Buch vom Widerstand der Juden 1933–1945. Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1994, ISBN 3-462-02292-X, S. 578f.
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.wertheimer.info/family/GRAMPS/Haapalah/ppl/c/f/bc99ecd717b332009fc.html abgerufen am 23. August 2019
- Haviva Reik-Friedenspreis 2003 (Memento vom 14. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei; 2,11 MB)