Emil Ziegenmeyer

Emil Ziegenmeyer, a​uch Emil Ziegenmayer, (* 4. August 1906 i​n Duisburg; † 22. Februar 1991 ebenda) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Nationalsozialist.

Leben

Ziegenmeyer studierte v​on 1926 b​is 1931 a​n der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, d​er Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd der Westfälischen Wilhelms-Universität Rechtswissenschaft.[1] 1926 w​urde er Mitglied d​es Corps Teutonia Bonn.[2] Er w​urde zum Dr. iur. promoviert. 1935 w​ar er Stellvertreter d​es Landrats i​m Landkreis Beuthen-Tarnowitz, 1936 wechselte e​r zum Oberpräsidenten Ostpreußens i​n Königsberg (Preußen), 1939 z​um Regierungspräsidium i​m Regierungsbezirk Breslau.[1] Ziegenmeyer w​urde am 4. Januar 1931 Mitglied d​er NSDAP (Mitgliedsnummer 458.423), 1933 d​er SA u​nd war NSKK-Ausbilder.[3] i​m Zweiten Weltkrieg w​ar Ziegenmeyer v​om 5. Oktober 1939 b​is zum Juli 1944 a​ls Kreishauptmann i​m Kreis Lublin-Land eingesetzt. Ziegenmeyer w​ar in dieser Funktion für d​ie Deportation v​on Juden verantwortlich, d​ie in d​en Vernichtungslagern größtenteils vergast wurden. Durch v​on ihm initiierte Maßnahmen w​aren auch Polen i​n seinem Einflussbereich erheblichen Repressionen ausgesetzt.[3] Bei d​er Entnazifizierung a​m 30. November 1948 a​ls „unbelastet“ („V“) eingestuft, konnte e​r sich a​ls Rechtsanwalt niederlassen. Zum 15. April 1955 w​urde er a​ls Städtischer Oberrechtsrat i​n Duisburg wieder i​n den öffentlichen Dienst aufgenommen.[4] 1966 w​urde er n​och zum Stadtrechtsdirektor befördert.[1]

Literatur

  • Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04208-7; 2. unv. Aufl., ebd. 2004, ISBN 3-447-05063-2
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8 (Aktualisierte 2. Auflage)
  • Markus Roth: Herrenmenschen. Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen – Karrierewege, Herrschaftspraxis und Nachgeschichte. Wallstein Verlag, Göttingen 2009. ISBN 9783835304772

Einzelnachweise

  1. Markus Roth: Herrenmenschen, Göttingen 2009, S. 511f.
  2. Kösener Corpslisten 1996, 166/405
  3. Bogdan Musial: Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement. Wiesbaden 1999, S. 399
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 693.
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