Elsie Maurer
Elsie Maurer (* 1938[1], nach anderen, jedoch nicht gesicherten Quellen 1940, in Berlin) ist eine deutsche Opernsängerin mit der Stimmlage Mezzosopran.
Leben
Maurer erhielt 1963 ihr erstes Engagement am Stadttheater Aachen; dort blieb sie für eine Spielzeit. Von 1964 bis 1967 war sie am Stadttheater Pforzheim engagiert; anschließend in der Spielzeit 1967/68 am Opernhaus Essen.
1968 wechselte sie an die Oper Frankfurt. Bis zum Ende der Spielzeit 1999/00 war Maurer dort festes Ensemblemitglied.[2] Maurer sang dort im Laufe ihrer Karriere die lyrisch-dramatischen Mezzosopran-Partien; später übernahm sie auch zahlreiche kleinere Partien und Charakterrollen. In ihrer ersten Spielzeit in Frankfurt sang sie dort im November 1968 den Prinzen Orlofsky in der Operette Die Fledermaus; ihr Partner war Cesare Curzi als Eisenstein.[3] Im Dezember 1968 folgte erstmals die Marcellina in Mozarts Oper Le nozze di Figaro.[4] Sie sang an der Oper Frankfurt in der Folgezeit unter anderem auch die Mary in Der Fliegende Holländer, die Meg Page in Verdis Falstaff, die Mamma Lucia in Cavalleria rusticana, die Olga in Eugen Onegin, die Marianne Leitmetzerin in Der Rosenkavalier und die Berta in Der Barbier von Sevilla (zuletzt in der Wiederaufnahme 1998). Die Mamma Lucia sang sie im Juni 1976 in einer Galavorstellung in Frankfurt auch an der Seite von Martina Arroyo.[5] In der Spielzeit 1991/92 übernahm sie an der Oper Frankfurt die Rolle der Annina in einer La Traviata-Neuinszenierung von Axel Corti. Zu Maurers letzten Rollen an der Oper Frankfurt gehörte unter anderem die kleine, aber dramaturgisch nicht unwichtige Rolle der Gesellschafterin Giovanna in Verdis Oper Rigoletto; diese Rolle sang Maurer auch noch im April 2000 in ihrer letzten offiziellen Spielzeit an der Oper Frankfurt.[6][7]
Zu Maurers weiteren Rollen, die sie schwerpunktmäßig bei Gastspielen außerhalb Frankfurts sang, gehörten: Ortrud in Lohengrin, Amneris in Aida, Magdalene in Die Meistersinger von Nürnberg, Herodias in Salome, Preziosilla in Die Macht des Schicksals und die Gräfin Geschwitz in Lulu. Maurer galt auch als Spezialistin für die Interpretation zeitgenössischer Musik; sie übernahm mehrfach die Rolle der Mutter des Stolzius in der Oper Die Soldaten. Mit dieser Rolle gastierte sie mit dem Ensemble der Oper Frankfurt 1983 auch bei den Wiener Festwochen.[8] 1988/89 sang sie diese Partie auch am Staatstheater Stuttgart und bei anschließenden Gastspielen in Moskau und Leningrad.
Im Januar 1981 gastierte sie mit dem Ensemble der Oper Frankfurter am Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen; in Mozarts Oper Die Hochzeit des Figaro war sie die „ihre weibliche[n] Reize mühsam verbergende altjüngerlich mimende Marzelline“.[9] In der Spielzeit 1981/82 gab sie am Städtebundtheater Hof als Fidelio-Leonore ihr „einstaunlich sicheres, mit dramatischer kraft und lyrischem Herz gestaltetes Rollendebüt“.[10] Sie trat auch am Staatstheater Braunschweig, am Staatstheater Oldenburg, am Landestheater Detmold (Dezember 1985, als Isolde in einer Galavorstellung von Tristan und Isolde; Partner: Spas Wenkoff), am Pfalztheater Kaiserslautern (Spielzeit 1985/86, als Witwe Leokadja Begbick in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) und am Opernhaus Nürnberg (1990/91, als Azucena in Il trovatore) auf. Auslandsgastspiele erfolgten unter anderem am Gran Teatre del Liceu (1969, als Gräfin Geschwitz), am Teatro Verdi (1971, als Gräfin Geschwitz) und an der Wiener Staatsoper (1976, als Glascha in Katja Kabanowa).
Maurer trat mit einem umfangreichen Repertoire auch als Konzertsängerin hervor. Im Juni 1984 war sie als Sängerin in der Fernsehshow Einer wird gewinnen zu Gast.
Literatur
- Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003. Band 4: Kainz–Menkes, S. 3001. ISBN 3-598-11598-9
Weblinks
- Elsie Maurer (Biografie beim Papageno-Theater)
- Werke von und über Elsie Maurer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Elsie Maurer bei Discogs
Einzelnachweise
- Elsie Maurer. International who's who in music and musicians' directory (Auszüge Google Books)
- Künstlerisches Personal (Memento des Originals vom 27. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Operone.de
- Die Fledermaus (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung; 6. November 1968.
- Die Hochzeit des Figaro (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung; 2. Dezember 1968.
- Cavalleria rusticana. Offizielle Webseite von Martina Arroyo
- Rigoletto. Oper Frankfurt (am Main), Premiere 29. November 1998
- Rigoletto. Diario 1999/2000
- Elsie Maurer (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Wiener Festwochen
- Kurt Osterwald: DIE HOCHZEIRT DES FIGARO. Aufführungskritik. In: Orpheus. Ausgabe 2. Februar 1981. Seite. 115/116.
- Dieter Stoll: FIDELIO. Aufführungskritik. In: Orpheus. Ausgabe 6. Juni 1982. Seite 462/463.