Einsame Pappel
Die Einsame Pappel ist ein ehemaliges Naturdenkmal, eine Gedenkstätte[1] im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg des Bezirks Pankow. Den Namen Einsame Pappel bekam der Baum durch seinen einsamen Standort auf dem ehemals weiten Feld unweit der Schönhauser Allee.[2]
Einsame Pappel | |||
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Ort | Prenzlauer Berg | ||
Land | Berlin, Deutschland | ||
Geographische Lage | 52° 32′ 33,1″ N, 13° 24′ 37,2″ O | ||
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Geschichte
Die Einsame Pappel ist eine Schwarz-Pappel oder (wahrscheinlicher) Schwarz-Pappel-Hybride (vermutlich die Bastard-Schwarz-Pappel) und steht in der Topsstraße.
Am Fuß der Pappel befindet sich ein Gedenkstein mit folgender Inschrift:
„Am 26. März 1848 fand hier an der ‚Einsamen Pappel‘ die erste große Massendemonstration der Berliner Werktätigen statt. Sie forderten Beseitigung der Willkürherrschaft, Verbesserung der Löhne, Einführung der allgemeinen Schulpflicht.“
Der Text bezieht sich auf einen Tag während der Märzrevolution, an dem sich 10.000 bis 20.000 Berliner Bürger unter der Pappel versammelt hatten und sechs Forderungen an den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. verfassten; diese Forderungen wurden dem König weitergeleitet, jedoch abgelehnt. Auch nach dieser Zeit stellte die Pappel einen bekannten Treffpunkt der Berliner Arbeiter dar.
Die über 150 Jahre alte Pappel musste am 24. Januar 1968 aus Altersgründen gefällt werden. Aus den Reisern des gefällten Baumes wurde in der Baumschule der Pionierrepublik Wilhelm Pieck in Altenhof am Werbellinsee eine neue kanadische Pappel gezogen, die am 10. März 1968 an der alten Stelle gepflanzt und zum Naturdenkmal erklärt wurde. Diesen Status verlor die Pappel 1990 im Rahmen des Einigungsvertrages.
Literatur
- Wolfgang Krause, Ursula Rändel, Reinhild Zagrodnik: Platz für Natur im Prenzlauer Berg. 1. Auflage. Argon, Berlin 1995, ISBN 3-87024-331-7, S. 120.
Einzelnachweise
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- Die Schwarz-Pappel nahe der Schönhauser Allee
- Hainer Weißpflug: Die „Einsame Pappel“. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 7, 1997, ISSN 0944-5560, S. 67–68 (luise-berlin.de).