Eifelautobahn
Als Eifelautobahn bezeichnet man im Straßenbau den Abschnitt der Bundesautobahn 1 zwischen dem Kreuz Köln-West und dem Dreieck Vulkaneifel. Zwischen den Anschlussstellen Blankenheim (Nordrhein-Westfalen) und Kelberg (Rheinland-Pfalz) besteht noch eine Lücke von etwa 24 km (Luftlinie). Dadurch fließt ein Großteil des Verkehrs über die Bundesstraße 51.
Eifelautobahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Basisdaten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber: | Bundesrepublik Deutschland | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 95,9 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausbauzustand: | vierstreifig | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Belege für die erstmalige Benutzung des heute in Fachkreisen üblichen Begriffes für die A1 im Bereich der Eifel sind nicht bekannt. Im allgemeinen Sprachgebrauch war die Bezeichnung Eifelautobahn neben der A1 insbesondere auch für die früher fertiggestellte Bundesautobahn 48 verbreitet, teilweise ebenso für die Eifelabschnitte der A60 und A61 sowie für die A553.
Entstehung
Die Eifelautobahn entstand ab 1970, zunächst mit dem Bau der A 61, die zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und dem Autobahnkreuz Bliesheim gemeinsam mit der A 1 verläuft. Bis 1982 wurde der nördliche Teil der Eifelautobahn bis Blankenheim fertiggestellt. Erst 15 Jahre später wurde der südlichste Teil zwischen dem Autobahndreieck Vulkaneifel und Daun eröffnet. Die bestehende Lücke, für die 2003 ein Vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan festgestellt worden war, wird seitdem von Süden her geschlossen. Die Eifelautobahn entstand in den nachfolgenden Abschnitten: [1] [2] [3]
Jahr¹ | Abschnitt | Länge |
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1970 | Erfttal – Bliesheim (als Teil der A 61) | 5,7 km |
1971 | Köln-West – Frechen | 0,9 km |
1972 | Frechen – Erfttal | 13,1 km |
1977 | Bliesheim – Euskirchen-Wißkirchen | 15,9 km |
1981 | Euskirchen-Wißkirchen – Bad Münstereifel/Mechernich | 8,6 km |
1982 | Bad Münstereifel/Mechernich – Blankenheim | 13,2 km |
1997 | Daun – Vulkaneifel | 2,8 km |
2005 | Rengen (provisorische AS, inzwischen rückgebaut) – Daun | 2,5 km |
2010/11 | Gerolstein – Daun | 6,1 km |
2012 | Kelberg – Gerolstein | 2,4 km |
¹ Jahr der Verkehrsfreigabe
Verlauf als Europastraße
Zwischen den Autobahnkreuzen Köln-West und Bliesheim verläuft die Eifelautobahn auch als E 31 und vom Kreuz Bliesheim bis zum Autobahnende bei Blankenheim als E 29.
Lückenschluss
Zukünftige Vorhaben
Die bestehende Lücke zwischen den derzeitigen Autobahnenden bei Blankenheim und Kelberg, unweit des Dreiecks Vulkaneifel, befindet sich großteils noch in der Planung. Der Lückenschluss wird rund 400 Millionen Euro kosten.[4] Es wurde angestrebt, bis 2010 eine Baugenehmigung für die verbleibenden Streckenabschnitte zu erhalten und die Lücke bis 2015 vollständig zu schließen.[5]
Da die Planfeststellungsbeschlüsse seit 2005 jedoch mehrfach geändert werden mussten, war dieser Termin nicht mehr zu halten. Die fehlenden Teilstücke wurden im Bundesverkehrswegeplan 2030 unter der obersten Stufe Vordringlicher Bedarf mit Planungsrecht eingestuft. Derzeit hofft man, den Lückenschluss bis spätestens 2034 beendet zu haben. Von der noch etwa 25 km langen Lücke liegen rund 15 km in der Bauverantwortung von Nordrhein-Westfalen, die restlichen 10 km sollen von Rheinland-Pfalz realisiert werden. Der Abschnitt zwischen Blankenheim und Lommersdorf befindet sich seit Mai 2012 im Planfeststellungsverfahren, für die Strecke bis Adenau wurde die Entwurfsplanung in Juni 2018 aktualisiert.[6][7]
Insbesondere in Rheinland-Pfalz gab es zwischen den Koalitionspartnern der Landesregierung zeitweise Unstimmigkeiten hinsichtlich des Weiterbaus, im März 2013 wurde der Abschnitt von Adenau bis Kelberg jedoch für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Im August 2014 genehmigte das Bundesverkehrsministerium den Vorentwurf.[8] Um Baurecht zu schaffen, wurden die Planfeststellungsunterlagen im Sommer 2018 offengelegt.[9]
Während viele Anwohner und Wirtschaftsvertreter den Lückenschluss begrüßen, kündigten Naturschutzverbände gerichtlichen Widerstand an.[10] Die Planungen geraten seit Jahren auch aufgrund des Umweltrechts immer wieder ins Stocken, insbesondere durch die FFH- und Vogelschutz-Richtlinie.[5]
Nach Mitteilung des Landes-Verkehrsministeriums vom September 2021 muss vor dem Hintergrund der Hochwässer Mitte Juli 2021 das bisherige Entwässerungskonzept mit den zuständigen Wasserbehörden überprüft werden; deshalb könne nicht, wie zuletzt geplant, noch im Jahr 2021 das Baurecht für den Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Kelberg und Adenau erreicht werden.[11]
Abgeschlossene Maßnahmen
Ein Teilstück des dritten Bauabschnitts zwischen Daun und Rengen wurde am 6. Dezember 2005 freigegeben. Ab dem 23. August 2005 befand sich der ca. 3,5 km lange Abschnitt von Rengen bis Gerolstein mit Anschluss an die teilweise ebenfalls noch fertigzustellende B 410n in Bau. Dieser Abschnitt wurde am 1. Oktober 2010 ohne Eröffnungsfeier für den Verkehr freigegeben, wegen des Rückbaus der damit aufgegebenen Behelfsausfahrt Rengen im Bereich der Liesertalbrücke zunächst nur zweistreifig. Die Kosten wurden auf rund 50 Millionen Euro geschätzt, wovon ca. 18,5 Mio. auf die 578 m lange Liesertalbrücke und ca. 3,5 Mio. auf die Talbrücke Jeichensuhr entfielen.[5] Für den Ausbau mussten rund eine Million Kubikmeter Erde bewegt und 63 000 Quadratmeter Fahrbahnfläche gebaut werden.[12]
Baubeginn des letzten Teilstücks des dritten Bauabschnitts bis Kelberg war am 25. Februar 2008 an der Talbrücke Königsuhr. Die 120 m lange Talbrücke zwischen den Anschlussstellen Gerolstein und Kelberg sollte voraussichtlich 4,5 Millionen Euro kosten, die Aufwendungen für den gesamten, ca. 2,6 km langen Abschnitt sollten insgesamt rund 35 Millionen Euro betragen. Die offizielle Verkehrsfreigabe für diesen Abschnitt erfolgte am 31. Mai 2012.[13]
Landschaften/Regionen
Auf ihrem Verlauf durch das nordwestliche Mittelgebirge des Rheinischen Schiefergebirges durchquert die Eifelautobahn die Landschaften Ville, Jülich-Zülpicher Börde, Kalkeifel und Vulkaneifel.
Weblinks
Einzelnachweise
- Verkehrsfreigaben bei autobahn online
- Entwicklung des deutschen Autobahnnetzes
- A 1 bei Autobahnatlas Online
- Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rheinland-Pfalz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 6. November 2006
- Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rheinland-Pfalz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 23. August 2005
- Lückenschluss der A1 in der Eifel geht voran. Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Die Blockaden sind gelöst.“ | Straßen.NRW. Abgerufen am 29. Juli 2018.
- Homepage des Landesbetriebs Straßenbau NRW
- Weiterbau der A1 rückt näher Kölner Stadt-Anzeiger vom 15. August 2014
- A1 Lückenschluss: Aktuelles. Abgerufen am 29. Juli 2018.
- A1-Ausbau Kölnische Rundschau vom 21. März 2013
- Flutkatastrophe erfordert Prüfung der Entwässerungsplanung für A1-Ausbau zwischen Kelberg und Adenau. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Pressemeldung des Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rheinland-Pfalz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 6. Oktober 2004
- Pressemitteilung des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz vom 31. Mai 2012