Eheriedermühle
Eheriedermühle (auch Eheriedermühle I und Eheriedermühle II, Eherieder Mühle, Erhardenmühle, Römerhof) ist der Name zweier[1] Einöden auf dem Gebiet der Stadt Kitzingen im gleichnamigen unterfränkischen Landkreis. Die äußere der beiden Mühlen war ursprünglich nach Repperndorf eingemeindet worden, während die innere zu Kitzingen gehörte. Heute sind beide Gemeindeteile der Stadt Kitzingen. Historisch gab es dort insgesamt drei Mühlenbetriebe.[2]
Eheriedermühle Eheriedermühle I und II Große Kreisstadt Kitzingen | |
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Höhe: | 246 m |
Eingemeindet nach: | Kitzingen |
Postleitzahl: | 97318 |
Vorwahl: | 09321 |
Lage der Eheriedermühlen (fett) im Kitzinger Gemeindegebiet | |
Geografische Lage
Die Gemeindeteile liegen im äußersten Westen des Kitzinger Stadtgebiets am Eherieder Mühlbach oder Erhardenbach. Weiter nördlich befindet sich das ebenfalls zu Kitzingen gehörende Repperndorf. Der Osten wird von Kitzingen eingenommen. Die ehemaligen Kasernen des US-Militärs liegen den Mühlen am nächsten. Südöstlich erstreckt sich das Areal des Kitzinger Golfclubs, weiter im Süden beginnt das Gebiet von Sulzfeld am Main. Westlich, getrennt durch die Bundesautobahn 7, beginnt das Gebiet des Biebelrieder Ortsteils Kaltensondheim.
Die sogenannte Pulvermühle, die ursprünglich eine der drei Eherieder Mühlen war, liegt heute inmitten von Kitzingen an der Kaltensondheimer Straße.
Geschichte
Über die Geschichte der Mühlen ist nur sehr wenig bekannt. Zumeist werden alle Betriebe am Eherieder Mühlbach gemeinsam erwähnt. Sie wurden lange Zeit wegen ihrer Entfernung vom Kitzinger Spazentor Äußere, Mittlere und Innere Eherieder Mühle, zeitweise auch nach einem Müller Erhardenmühlen, genannt. In der inneren Mühle richtete man bereits im 16. Jahrhundert eine sogenannte Pulvermühle ein. So erlaubten der Markgraf von Brandenburg-Ansbach, die Äbtissin des Kitzinger Benediktinerinnenklosters und der Rat der Stadt im Jahr 1524 die Herstellung von Schießpulver.[3]
Die anderen beiden Mühlen wurden lange Zeit als Getreidemühlen betrieben. Die Mittlere Eheriedermühle, heute der sogenannte Römerhof, wurde im 18. Jahrhundert vom Müller Michael Förster bewohnt. Er war vor 1725 in das Getriebe seines Betriebes geraten und stiftete aufgrund seiner Rettung den heute noch bestehenden Bildstock.[4] Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Mühlen zu Ausflugslokalen mit Gasthäusern umgewandelt worden. Heute gibt es dort zwei Weingüter.
Sehenswürdigkeiten
Von den Mühlengebäuden ist ein einziges, die Mittlere Eheriedermühle, erhalten geblieben, die vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet wird. Das Wohnhaus ist ein eingeschossiger Halbwalmdachbau mit geohrten Fensterrahmungen. Eine Inschrift bezeichnet als Jahr der Errichtung „1755“. Unmittelbar neben dem Gebäude befindet sich ein Steinbrunnen aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert.
An der Straße nach Kaltensondheim steht ein Bildstock. Er wurde im Jahr 1725 errichtet und geht auf eine Stiftung des Eherieder-Müllers Michael Förster zurück. Die Inschrift in der Predella lautet: „Zu lob und ehr der heiligen Dreufaltigkeit (sic) hat Michael Förster disen biltstock machen lasen 1725.“ Der Aufsatz des Stocks ist von Engelsköpfen und Akanthuswerk umrahmt und zeigt die heilige Familie mit Gottvater und dem Heiligen Geist darüber.[5]
Literatur
- Hans Bauer: Der alte Bildstock an der Eherieder Mühle. In: Der Falter. Stadtmagazin Kitzingen mit Amtsblatt der Stadt Kitzingen 03/2015. Kitzingen 2015. S. 17.
- Erich Schneider: „Kitzing am Mayn, darüber da ein starcke steinerne Bruck gehet“. Bilder und Beschreibungen der Stadt Kitzingen von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (= Kitzinger Museumsschriften Bd. 2). Kitzingen 2007.
- Helga Walter: Es klappert die Mühle... Ein Spaziergang zu Kitzingens Mühlen. In: Der Steigerwald 3/2011. Gerolzhofen 2011. S. 32–36.
Weblinks
Einzelnachweise
- Franconia-Online: Eheriedermühle, abgerufen am 3. Dezember 2017.
- Schneider, Erich: Kitzing am Mayn. S. 44.
- Walter, Helga: Es klappert die Mühle.... S. 35.
- Bauer, Hans: Der alte Bildstock an der Eherieder Mühle. S. 17.
- Bauer, Hans: Der alte Bildstock an der Eherieder Mühle. S. 17.