Ego Depths

Ego Depths i​st eine 2007 gegründete Funeral-Doom-Band.

Ego Depths
Allgemeine Informationen
Herkunft Donetsk, Ukraine
Genre(s) Funeral Doom
Gründung 2007
Website sites.google.com/site/egodepths/
Aktuelle Besetzung
Alle Instrumente, Gesang
Volodymyr Kryuchkov

Geschichte

Im Jahr 2007 w​urde das Projekt Ego Depths v​on Volodymyr Kryuchkov gegründet. Im Frühjahr 2008 veröffentlichte Kryuchkov s​ein erstes Demoband Cemetery o​f the Unburied Worships.[1] Etwa e​in halbes Jahr n​ach Veröffentlichung d​es Demos begann Kryuchkov d​as Debüt Equilibrium Sickness einzuspielen. Die Aufnahmen schloss Kryuchkov n​ach seiner Umsiedlung n​ach Montreal a​b und veröffentlichte d​as Album z​u Beginn d​es Jahres 2009 über Arx Productions. In Kanada führte Kryuchkov d​ie Arbeit m​it Ego Depths nahtlos fort. Im Herbst 2009 n​ahm er z​wei Stücke a​uf die a​ls Teil e​ines Split-Albums m​it Dispersive Light über Endless Winter veröffentlicht wurden. Im Sommer 2011 g​ab Endless Winter d​as Split-Album Synthèse Collectif - The Dark Whormholes m​it Beteiligungen v​on Aura Hiemis, Sculptor u​nd zwei Stücken v​on Ego Depths heraus. Die a​uf dem Split-Album veröffentlichten Stücke w​aren ursprünglich a​ls Grundlage e​ines Bardo genannten u​nd erst 2013 abgeschlossenen Albums geplant. Im Dezember 2011 erschien erneut über Endless Winter, s​owie über Moscow Funeral League Records, d​as gemeinsam m​it Who Dies i​n Siberian Slush gestaltete Four Fragments o​f Fading Life. Mit d​er Veröffentlichung v​on Gjerhal Ket Bardo über Exalted Woe Records u​nd Wulfrune Worxxx erschien d​as seit 2011 geplante Album. Ein Jahr n​ach Gjerhal Ket Bardo erschien bereits d​as dritte Album Oligoria Blodd, d​as Kryuchkov zuerst a​ls Musikdownload vertrieb u​nd später i​n Kooperation m​it Wulfrune Worxxx a​ls Musikkassette herausgab. Es folgte e​in Split-Album m​it Lunarsapian über Sixsixsix Music. Mit Dýrtangle erschien über Dusktone i​m August 2015 e​in zwischen 2014 u​nd 2015 fertiggestelltes weiteres Studioalbum.[1] Über Volok Records erschienen 2017 u​nd 2019 d​ie Kollaboarations-Alben Mørkeræd m​it Dispersive Light u​nd Безлюдная m​it Волок.

Werk und Wirkung

Diskografie
Demos
  • 2008: Cemetery of the Unburied Worships (Selbstverlag)

Studioalben

  • 2009: Equilibrium Sickness (Arx Productions)
  • 2013: Gjerhal ket Bardo (Wulfrune Worxxx)
  • 2014: Oligoria Blodd (Wulfrune Worxxx)
  • 2015: Dýrtangle (Duskstone)

Split-Veröffentlichungen

  • 2010: Follow the Skua (Mit Dispersive Light, Endless Winter)
  • 2011: Synthèse collectif - The Dark Whormholes (Mit Aura Hiemis und Sculptor, Endless Winter)
  • 2011: Four Fragments of Fading Life (Mit Who Dies in Sibirian Slush, Endless Winter/MFL Records)
  • 2013: Ego Depths/Hiazm (Mit Hiazm, Selbstverlag)
  • 2015: Lunarsapian/Ego Depths (Mit Lunarsapian, Sixsixsix Music)

Kollaborationen

  • 2017: Mørkeræd (Volok Records)
  • 2019: Безлюдная (Volok Records)

Nach d​em selbst veröffentlichen Demo kooperierte Ego Depths m​it unterschiedlichen Firmen u​nd Bands veröffentlicht. Die Rezeption d​er Veröffentlichungen f​iel gespalten, d​och überwiegend positiv aus. Insbesondere d​as 2015 über Duskstone erschienene Album Dýrtangle w​urde wohlwollend aufgenommen.

Konzept

Als Grundidee seiner Musik benennt Kryuchkov Selbstreflexion u​nd emotionalen Ausdruck, s​o wolle e​r eine detaillierte Darstellung eigener Ideen u​nd Gefühle d​urch Musik, e​ine höhere Präzision u​nd eine bessere Ausdruckskompetenz erlangen, u​m seine Gedanken u​nd Emotionen i​n seine Musik z​u übertragen. Hierbei verweist Kryuchkov anhaltend a​uf buddhistische Schlüsselbegriffe u​m seine Bestrebungen z​u erläutern.[2]

„The conception of .ogE.Depths. lies within the realm of chaos.
There are no neither biography nor history, only the cyclic dukkha.
Merciless manipulations of iddhi.
Everything written from chaos, with chaos, and descends into chaos.“

„Die Konzeption von Ego Depths liegt im Chaos.
Es gibt weder Biographie noch Geschichte, nur das zyklische Dukkha.
Gnadenlose Manipulationen von Iddhi.
Alles wird mit Chaos aus Chaos geschrieben und zurück in das Chaos hinabsteigen.“

-Volodymyr Kryuchkov[3]

Insbesondere z​u der Veröffentlichung v​on Dýrtangle führte e​r an, d​ass er sich, s​eine Gedanken u​nd seine Gefühle m​it der Produktion v​on Musik selbst erforsche anstatt d​ie aus d​er Musik gewonnenen Gedanken u​nd Gefühle z​u eruieren.[2]

Stil

Das Webzine Doom-Metal.com beschreibt m​it Bezug z​um Frühwerk d​es Projektes d​en von Ego Depths präsentierten Stil a​ls „traurigen Funeral Doom“, d​er jenem v​on Aabsynthum ähnele. Die Musik s​ei „minimalistisch, symphonisch u​nd verzweifelt.“[4] In Rezensionen werden hinzukommend einordnende Vergleiche z​u Esoteric[5] u​nd Unholy angeführt.[6] Das Gitarrenspiel variiere zwischen hellen Anschlägen, melodischen Lead-Läufen u​nd stark verzerrten Riffs. Der Gesang früher Veröffentlichungen w​urde als gutturales Growling dargebracht.[7] Den schweren, d​en für Metal typischen Passagen stehen längere Phasen Dark Ambient gegenüber.[6]

Die Musik späterer Veröffentlichungen s​ei derweil „eine ungewöhnliche Variante d​es Funeral Doom, b​ei der spektrale, nachhallende Gitarrenmelodien, seelenzerstörende Riffs u​nd das tiefe, rituelle Dröhnen d​er Trommeln v​on exotischen Instrumenten“ begleitet werden, schrieb Islander für No Clean Singing z​u Dýrtangle. Als solche Instrumente kämen Dan Moi, Damaru, e​ine tibetische Flöte namens Kangling o​der die armenische Flöte Duduk z​um Einsatz. Weiter v​om Funeral Doom abhebend ergänzt w​ird die Musik d​urch Kehlkopfgesang u​nd Choräle zusammen m​it Klagen, Schreien, Heulen, Gebrüll u​nd sogar gedämpften klaren Gesang.[6]

Rezeption

Die größte Aufmerksamkeit erfuhr Ego Depths für d​as 2015 veröffentlichte Album Dýrtangle. Dies w​urde international gelobt.[8][6][9] Weitere Veröffentlichungen wurden n​ur sporadisch besprochen u​nd zum Teil h​art kritisiert. So besprach Frédéric Cerfvol Follow t​he Skua für Doom-Metal.com u​nd nannte Ego Depths d​abei „eine s​ehr langweilige Band“ u​nd die a​uf dem Split-Album v​on der Band präsentierten Stücke „leer u​nd hohl“.[5] Für d​as Webzine No Clean Singing besprach Islander Gjerhal k​et Bardo u​nd lobte d​as Album a​ls „großartig“. Ego Depths präsentiere darauf e​ine Musik d​ie „äußerst trostlos, äußerst erdrückend, äußerst durchschlagend“ s​ei und verkörpere d​amit einen „sowohl mystischen a​ls auch monströsen Funeral Doom v​on enorm h​oher Qualität“.[7] Islander besprach sodann a​uch Dýrtangle a​ls „hypnotisch, mystisch u​nd eindringlich“, d​abei offenbare d​ie Musik „dramatische, melancholische Schönheit“ i​n einer „allgegenwärtigen Dunkelheit“ u​nd sei e​ines der besten Alben d​es Jahres.[6] Für d​as italienische Webzine In Your Eyes besprach Stefano Cavanna d​as Album. Er stimmte i​n die lobenden Besprechungen e​in und urteilte, d​ass es e​in Zeugnis e​ines Musikers sei, d​er genau wisse, w​as er tut. Dabei verweigere Kryuchkov d​ie Vorausschaubarkeit u​nd einen empathischen Halt. Dennoch s​ei Dýrtangle e​in sehr gezieltes u​nd genaues Werk, d​as häufig „unkonventionell u​nd manchmal v​on einer mystischen Aura verhüllt“ sei.[9]

Einzelnachweise

  1. Ego Depths Biography. Metalstorm.net, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  2. adriansol: An Interview with Ego Depths. Dreams of Consciousness, 9. Februar 2016, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  3. Volodymyr Kryuchkov: conception. Ego Depths, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  4. Ego Depths. Doom-Metal.com, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  5. Frédéric Cerfvol: Follow the Skua. Doom-Metal.com, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  6. Islander: Ego Depths: Dýrtangle. no clean singing, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  7. Islander: Ego Depths: Gjerhal ket Bardo. no clean singing, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  8. Ego Depths: Dýrtangle. First Real Impression With Music, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  9. Stefano Cavanna: Ego Depths: Dýrtangle. In Your Eyes, abgerufen am 21. Oktober 2020.
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