Egerton Herbert Norman
Egerton Herbert Norman (* 1. September 1909 in Karuizawa, Japan; † 4. April 1957 in Kairo) war ein kanadischer Japanologe und Diplomat.
Lebensweg
Egerton Herbert Norman wurde als Sohn eines Missionars in Japan geboren und erforschte die moderne japanische Geschichte. Norman wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Botschafter Kanadas in Japan und später UNO-Chefdelegierter seines Landes. Der US-amerikanische Geheimdienstchef Charles Willoughby glaubte in ihm einen sowjetischen Spion entdeckt zu haben und erreichte seine Abberufung aus Japan, ohne dass die Vorwürfe je bewiesen worden wären.[1]
Norman wurde ein Opfer des Antikommunismus. Vor dem McCarran-Ausschuss denunzierte Karl August Wittfogel Normans kommunistische Kontakte und vermutete eine Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei. Herbert Norman war tatsächlich Parteimitglied, wie er in einem privaten Brief schrieb, aus Bewunderung des kommunistischen Kampfes in Spanien eingetreten, er verleugnete das aber vor dem Ausschuss. Normans eigentliche Karriere war beendet. Als Diplomat in Kairo entzog er sich 1957 einer erneuten Untersuchung durch Suizid, was zu öffentlicher Empörung in Kanada führte und zu erheblichen diplomatischen Konflikten zwischen Kanada und den USA. „Der Selbstmord Normans“, kommentierte The New York Times seinerzeit, „hat die amerikanische Regierung und ihre Mitglieder mit Schande bedeckt“.
Literatur und Quellen
- Charles Andrew Willoughby, Major General, United States Army (Stand: 14 December 2004).