Edding
Die Edding AG ist ein börsennotierter Schreibwarenhersteller mit Sitz in Ahrensburg, Schleswig-Holstein.
edding AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0005647937 |
Gründung | 1960 |
Sitz | Ahrensburg, Deutschland |
Leitung | Per Ledermann (Vorstandsvorsitzender) Chehab Wahby (Aufsichtsratsvorsitzender)[1] |
Mitarbeiterzahl | 627 (2017)[2] |
Umsatz | 148,4 Mio. Euro (2017)[2] |
Website | www.edding.com |
Edding bzw. edding ist der Handelsname für Filzstifte, Marker und andere Schreibgeräte sowie für Farbsprays und Nagellack. Edding-Stifte gibt es in verschiedenen Farben und Strichstärken zu kaufen. Der ursprüngliche Familienname Edding ist zum Gattungsnamen geworden.
Unternehmen
Das Unternehmen wurde 1960 in Hamburg-Barmbek von Carl-Wilhelm Edding (1930–2021[3]) und Volker Detlef Ledermann mit einem Startkapital von 500 DM gegründet. Die beiden Firmengründer einigten sich auf den Firmennamen edding, da sie diesen für einprägsamer und internationaler hielten. Zunächst betrieben sie lediglich einen Import von Filzschreibern aus Japan, bis sie mit dem Marker „edding No. 1“ ein erstes eigenes Produkt anboten und auf Anhieb einen sensationellen Markterfolg erzielen konnten. Bedeutsam waren diese Marker zunächst nur für den Bereich Lagerwirtschaft und Speditionen, bis sie auch in den Bereichen Bürowirtschaft, Werkstätten und Ateliers Einzug fanden und durch ihre besondere Beschaffenheit auch an heißen, fettigen oder feuchten Oberflächen eingesetzt werden konnten. Die Produktpalette des Unternehmens wurde bis heute auf ca. 200 Marker ausgeweitet.
1965 wurden unter der Marke „planMASTER“ Produkte (Präsentationstafeln) der visuellen Kommunikation in das Sortiment genommen. Fünf Jahre später wurde der Hauptsitz nach Ahrensburg verlegt. Seit dem Jahr 1986, dem Jahr des Ausstiegs Carl-Wilhelm Eddings aus dem Unternehmen,[4] werden die Aktien des Unternehmens an der Börse in Frankfurt am Main gehandelt. Im gleichen Jahr erfolgte der Bau des Vertriebs- und Logistikzentrums in Wunstorf.
Bis 1992 war Edding als reines Vertriebsunternehmen tätig. Nach dem Erwerb der ostdeutschen Marke „Markant“ aus Singwitz bei Bautzen wurde 1993 in Bautzen unter der Tochtergesellschaft „V. D. Ledermann & Co. GmbH“ der erste eigene Produktionsbetrieb in Deutschland errichtet. 2016 hatte es ein Fertigungsvolumen von 85 Millionen Stück jährlich.[5] Das Werk nimmt auch den Status eines Kompetenzzentrums in der Unternehmensgruppe ein.
Die niederländische Firma „LEGA Industrie B.V.“ in Lochem wurde 1998 übernommen und die beiden Sortimente LEGA und planMaster werden 1999 unter der Marke Legamaster weitergeführt. Mit der Übernahme entstanden auch die Niederlassungen „edding Lega International B.V.“ in den Niederlanden und in Mechelen in Belgien. 2000 begann die weitere Expansion und es entstanden Niederlassungen in Italien (bis 2010), Griechenland und Argentinien und seit 2001 in Frankreich und der Türkei. Zur Edding AG als operative Holding gehören heute Tochterfirmen in 10 Ländern. Der Edding International GmbH obliegt die Produktion und der Vertrieb.
Im Geschäftsjahr 2015 erzielte die Edding AG einen Konzernumsatz von 138,4 Mio. Euro; dabei wurden 41 % des Umsatzes in Deutschland, 49 % im restlichen Europa und 10 % in Übersee (hauptsächlich Latein-Amerika) erzielt. Der Rekordumsatz 2016 von 143 Mio. Euro wurde in den folgenden Jahren knapp gehalten. 2020 ging der Umsatz aufgrund der Corona-Pandemie um 11 % auf 126 Mio. Euro zurück.[6]
Im Februar 2010 gliederte Edding den deutschen Vertrieb für visuelle Kommunikation wieder in die Legamaster GmbH aus. Das größte Umsatzwachstum erzielt das Unternehmen mit E-Boards, interaktive weiße Tafeln, auf denen Eingaben auf Whiteboardflächen digitalisiert und an Computersysteme übertragen werden. Im Bereich der Marker erfolgt die Einführung der Untermarke „edding Funtastics“ für Kinder ab 6 Jahren.
Geführt wird das Unternehmen seit 2005 vom Vorstandsvorsitzenden Per Ledermann (Sohn des Mitgründers Volker Ledermann). Zurzeit (2017) hat der Vorstand drei Mitglieder.
Marken
Edding
Häufig wird der Begriff „edding“ auch als Gattungsname für Permanentmarker verwendet. Daneben vertreibt Edding auch Lackstifte unterschiedlicher Strichstärke, edding permanent spray[7] und Farbe unter dem Begriff paint marker sowie Nagellacke namens L.A.Q.U.E. Unter Graffitikünstlern entwickelte sich „der Edding“ zum Kultwerkzeug für das Taggen.
Legamaster
Legamaster ist der Handelsname der edding AG für Büroeinrichtungen im Bereich visuelle Kommunikation, beispielsweise zur Ausstattung von Konferenz- oder Seminarräumen, z. B. Flipcharts, Whiteboards und E-Learning und entstand aus der Zusammenlegung der Sortimente „LEGA“ und „planMaster“.
Trivia
Edding eröffnete am 1. Oktober 2020 im Chilehaus sein erstes Tattoo-Studio in der Hamburger Innenstadt.[8] Das Unternehmen „verarbeitet dort selbstentwickelte, EU-konforme Tattoofarben“.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- edding.com: Unternehmensstruktur
- edding AG: Geschäftsbericht 2015 nach HGB. (pdf) Abgerufen am 13. Juni 2016.
- Namensgeber und Mitgründer Carl-Wilhelm „Kuli“ Edding mit 90 Jahren verstorben presseportal.de; abgerufen am 7. Mai 2021
- Rolf Zamponi: Edding - ein Stift aus Ahrensburg erobert die Welt. 5. März 2010, abgerufen am 22. Januar 2022 (deutsch).
- Edding treibt’s immer bunter. Abgerufen am 22. Januar 2022.
- edding - edding Group Geschaeftsbericht 2020 - Page 6-7. Abgerufen am 22. Januar 2022 (englisch).
- edding Sprays Homepage des Herstellers. Abgerufen am 22. Januar 2022.
- Sebastian Balzter: Edding wird zum Tätowierer. In: FAZ.NET. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 9. November 2019, abgerufen am 18. November 2020.
- Wie bitte? Firma „Edding“ eröffnet Tattoo-Studio in Hamburg Hamburger Morgenpost vom 19. August 2020. Abgerufen am 18. November 2020.