Eckart Peterich
Eckart Peterich (* 16. Dezember 1900 in Berlin-Grunewald; † 13. April 1968 in Florenz) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Übersetzer.
Familie
Seine Eltern waren der Bildhauer Paul Peterich (1864–1937) und die Pianistin Elsbeth Kühn (1876–1935). Er hatte noch zwei jüngere Brüder und zwei jüngere Schwestern:
- Lukas Hermann (1902–1985), (1902–1985) wurde Maler und Kunsthändler; er heiratete 1932 in zweiter Ehe in Rotterdam Wilhelmina Florentina ("Floor") van Beuningen (1908–1992), Tochter des Großindustriellen und Kunstsammlers Daniel George van Beuningen (1877–1955, siehe Museum Boijmans Van Beuningen).[1]
- Magnus (* 1915) Buchhändler
- Gerda Peterich (1906–1974)[2]
- Anneliese (1904–1945), Sängerin, Dresden.
Peterich war in zweiter Ehe verheiratet mit der aus Belgien stammenden Künstlerin Berthe (Bettina) Warnant.
Leben
Um 1905 zog die Familie Peterich nach Italien, in die Gegend von Carrara nach Forte dei Marmi. Bereits als junger Mann traf Eckart Peterich Theodor Däubler (1876–1934), dessen Vater ihm in Florenz „freundliche Hilfe und Sammlung“ gewährte. Mit Däubler bereiste er nach dem Ersten Weltkrieg wiederholt Griechenland.
1914 zog die Familie wieder nach Hellerau bei Dresden. Bis 1933 war Eckart Peterich Journalist und Reiseberichterstatter in Athen und Rom und außerdem Korrespondent beim Völkerbund in Genf. Danach begann er seine Tätigkeiten als freier Schriftsteller. Er lebte lange in Paris und kehrte erst 1946 nach Deutschland zurück. Nach 1954 arbeitete Peterich als Korrespondent für verschiedene deutsche Zeitungen in Paris und London.
Wirkung und Auszeichnungen
1964 erhielt Peterich das Komturkreuz der Republik Italien. Er war Direktor der Deutschen Bibliothek in Mailand (1959) und Leiter der Deutschen Bibliothek in Rom (1960/61). 1960 erhielt er den Immermann-Preis der Stadt Düsseldorf. Eckart Peterich war Programmdirektor des Goethe-Instituts zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland in München (1962). Seit 1962 war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
Werke
- Die Göttliche Komödie. Ein Hörspiel-Meisterwerk auf 5 CDs in der Übersetzung von Eckart Peterich aus dem Jahre 1957, ISBN 3895848956.
- Sonette einer Griechin. Herder, Freiburg 1940. (vorgeblich als Übersetzer)
- mit Angelika Probst: Kleine Chronik des Volkes Israel. 2. Auflage. Walter Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau 1952.
- Göttinnen im Spiegel der Kunst. Walter Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau, 2. Aufl. 1954.
- Paris. Mit Aufnahmen von August Raichle. Knorr & Hirth Verlag, München/Hannover 1955.
- Griechenland. Walter Verlag, Olten 1956.
- Italien. Ein Führer. 3 Bände. Prestel, München 1958–1963.
- Goethe als Entdecker der klassischen Landschaft. In: Römische Reden. Zehn Jahre Deutsche Bibliothek Rom. München 1966, S. 89–109.
- Gesammelte Gedichte. Prestel, München 1967.
- Götter und Helden der Griechen. Fischer Bücherei, Frankfurt am Main, 1958.
- Sizilien. Von Peter Amann überarbeitete und aktualisierte Auflage. Prestel, München 2001, ISBN 3-7913-1895-0.
Sekundärliteratur
- Johannes Hösle: Eckart Peterich. In: Studi Germanici 7 (1969), S. 369–82.
- Johannes Hösle: Peterich, Eckart. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 236 f. (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Peterich, Lucas Hermann In: AKL online Berlin, New York: K. G. Saur, 2009. Accessed 2022-02-07.
- engl.: Syracuse University Libraries