Ebershardt

Ebershardt i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Ebhausen i​m nördlichen Schwarzwald, d​er etwa z​ehn Kilometer westlich v​on Nagold, a​uf ca. 560 m ü. NN oberhalb d​er Nagold liegt. Ebershardt i​st 1,83 km² groß u​nd hat 630 Einwohner (Stand 31. Dezember 2014).

Ebershardt
Gemeinde Ebhausen
Wappen von Ebershardt
Höhe: 560 m
Fläche: 1,83 km²
Einwohner: 630 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 344 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 72224
Vorwahl: 07458
Ebershardt (Baden-Württemberg)

Lage von Ebershardt in Baden-Württemberg

Evangelische Kirche in Ebershardt
Evangelische Kirche in Ebershardt

Am 1. Januar 1975 w​urde Ebershardt gemeinsam m​it den Orten Ebhausen, Rotfelden u​nd Wenden z​ur Gemeinde Ebhausen zusammengeschlossen.[1] Der hauptsächlich evangelische Ort bildet gemeinsam m​it Wart e​ine Kirchengemeinde.

Entstehung

Ebershardt wurde gegen Ende des 9. Jahrhunderts von dem Geschlecht der Udalrichinger in einem dem älteren Fronhof Ebhausen zugehörigen Weidewald (Hart) gegründet.[2] Wahrscheinlich war dieser Teil des Weidewaldes nach einem hier eingesetzten oder schon ansässigen Ordnungshüter – ewalte – benannt. Der Name wurde auf den neuen Fronhof übertragen, der dadurch Ewelshart hieß.[3] Im Jahr 1312 wird der Ort Ewelshart zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt.[4] Wenig später tritt auch eine Familie (von) Ewelshart in Erscheinung. Sie war im 14. Jahrhundert Eigentümer des Fronhofes, verkaufte ihn aber dann an das Kloster Reichenbach.[5] Im Konflikt mit Baden, das die Vogtei über das Kloster Reichenbach innehatte, unterwarf der württembergische Graf Eberhard im Bart wahrscheinlich im Jahr 1468 diesen Klosterbesitz seiner Landesherrschaft.[6] Seit dieser Zeit ist Ebershardt württembergisch.

Ortsnamen und Wappen

Orte mit der Endung „-hardt“ deuten auf einen Besiedlungsflecken („lichten Wald“) mit guter Weide hin. Dieses Weideland spiegelt sich auch im grünen Schildfuß des redenden Wappens wider – darüber in Silber ein stehender schwarzer Eber. Unter Marksteinen aus dem 16. und 17. Jahrhundert finden sich noch heute Tontafeln mit ebendiesem Wappen. Auffällig ist die Ähnlichkeit des Wappens mit den Wappen von Eberstadt (Buchen), Ebersbach an der Fils, Ebersbach/Sa. oder Eberschwang, um nur einige zu nennen. Die frühere Schreibweise „Ewelhardt“Beschreibung des Oberamts Nagold/Kapitel B 8 könnte allerdings auch auf einen Eigennamen, etwa den des Gründers hinweisen. In der Beschreibung des Oberamts Calw wird ein Wolf Ewelshard, Bürger von Bulach, erwähnt, der 1406 die Beauftragung erhielt, „ein Bergwerk daselbst zu machen“.

Literatur

  • Ebershardt. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Nagold (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 42). Karl Aue, Stuttgart 1862, S. 148–150 (Volltext [Wikisource]).
  • Hans Peter Köpf, u. a.: Ebershardt im Nordschwarzwald – Ein 700-jähriges Dorf. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 2016, ISBN 978-3-87437-573-3.
  • Burkhart Oertel: Ortssippenbuch Wart, jetzt Stadtteil von Altensteig, und Ebershardt, jetzt Ortsteil von Ebhausen, Kreis Calw in Württemberg; Evangelische Pfarrei Wart, 1728–1945. Neubiberg: Selbstverlag des Verfassers 1995 (= Württembergische Ortssippenbücher 25)

Anmerkungen

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 489.
  2. Hans Peter Köpf, „Geschichte von Ebershardt“, in: „Ebershardt im Nordschwarzwald“, Weißenhorn 2016, S. 20–22.
  3. Hans Peter Köpf, „Geschichte von Ebershardt“, in: „Ebershardt im Nordschwarzwald“, Weißenhorn 2016, S. 18.
  4. Hans Peter Köpf, „Geschichte von Ebershardt“, in: „Ebershardt im Nordschwarzwald“, Weißenhorn 2016, S. 14–16 mit Abb.
  5. Hans Peter Köpf, „Geschichte von Ebershardt“, in: „Ebershardt im Nordschwarzwald“, Weißenhorn 2016, S. 26–35.
  6. Hans Peter Köpf, „Geschichte von Ebershardt“, in: „Ebershardt im Nordschwarzwald“, Weißenhorn 2016, S. 35–39.

Siehe auch

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