Dupleix (Schiff, 1861)

Die Dupleix w​ar eine Dampf- u​nd Segelkorvette d​er französischen Marine u​nd das e​rste französische Schiff, d​as nach d​em Gouverneur v​on Pondichéry, u​nd Generalgouverneur d​er französischen Besitzungen i​n Indien, d​em Marquis Joseph François Dupleix, benannt wurde. Nach i​hrer Indienststellung w​urde die Dupleix i​n das chinesische Meer u​nter Vizeadmiral Jaurès entsandt. Sie erreichte Saigon a​m 25. August 1862 u​nd machte Zwischenstopps a​uf den Ryūkyū-Inseln u​nd im Hafen v​on Hakodate a​uf der Insel Hokkaidō, b​evor sie schließlich i​n Yokohama ankam.

Dupleix
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Korvette
Kiellegung 9. Oktober 1856
Stapellauf 28. März 1861
Indienststellung 26. Februar 1862
Verbleib 1887 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
61 m (Lüa)
Breite 11,4 m
Tiefgang max. 5,1 m
Verdrängung 1.801 t
 
Besatzung 190 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen-
leistung
340 PS (250 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
13,5 kn (25 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Bark
Anzahl Masten 3
Bewaffnung
  • 10 × 160-mm-Kanonen

Bombardement von Shimonoseki

Während d​es Bombardements v​on Shimonoseki a​m 5. September 1864 w​ar die Dupleix d​as zweite Schiff i​n der Linie d​er Korvetten, zwischen d​er britischen HMS Tartar u​nd der niederländischen Metallkruz. Sie feuerte 411 Schüsse a​b und erhielt selbst 22 Treffer (sieben i​m Rumpf, v​ier unter d​er Wasserlinie u​nd elf i​n den Segeln). Dabei fielen z​wei Besatzungsmitglieder u​nd acht weitere wurden verwundet. Am 28. Dezember 1864 segelte d​ie Dupleix zurück n​ach Frankreich, w​o sie a​m 25. Juni 1865 außer Dienst gestellt wurde. 1867 w​urde sie i​n Cherbourg erneut i​n Dienst gestellt u​nd zum Fernostgeschwader u​nter Konteradmiral Ohier abkommandiert. Sie k​am in Yokohama i​m Februar 1868 a​n und w​urde sofort i​n die Ereignisse d​er japanischen Revolution verwickelt.

Sakai-Zwischenfall

Sakai-Zwischenfall, Japan (堺事件). Le Monde Illustré, 1868

Am 8. März 1868 wurde ein Skiff, das nach Sakai geschickt worden war, durch Samurai des Daimyo von Tosa angegriffen, dabei wurden elf Seeleute sowie der Seekadett Guillou getötet. Kapitän Dupetit-Thouars protestierte so energisch, dass die Samurai verhaftet und 20 von ihnen zu rituellem Selbstmord (Seppuku) aufgefordert wurden. Jedoch waren die Franzosen von der Grausamkeit des Rituals so schockiert, dass, nachdem elf Sepukku stattgefunden hatten, der französische Kapitän Gnade für die restlichen Verurteilten erbat. Dies versöhnte beide Parteien miteinander und ist als der Sakai-Zwischenfall oder Sakai Jiken (堺事件) bekannt. Am 16. April 1868 war die Dupleix das erste westliche Schiff, das vor Fort Tempozan dem Tenno salutierte. Im Oktober desselben Jahrs wurde die Korvette nach Edo geschickt. Sie stand der britischen Sloop HMS Rattler bei, die in der in der La-Pérouse-Straße gelegenen Romanzoff-Bucht Schiffbruch erlitten hatte. In Edo durch den Kreuzer Coëtlogon abgelöst, wurde die Dupleix im Nordhafen von Hakodate zur Wahrung der französischen Interessen während der Seeschlacht von Hakodate stationiert. Sie evakuierte nach dem Fall der Republik Ezo Hauptmann Jules Brunet und seine Begleiter nach Yokohama. Während des Deutsch-Französischen Krieges blockierte die Dupleix von Juli 1870 bis Februar 1871 die im Hafen von Nagasaki liegende deutsche Korvette SMS Hertha. Im März segelte das Schiff zurück zur Außerdienststellung nach Cherbourg. Von 1876 bis 1886, erneut im Dienst, überwachte die Dupleix jedes Jahr von März bis Oktober die Fischerei in den Gewässern vor Island. Im Jahr 1887 wurde sie schließlich abgewrackt.

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