Dudley Gordon, 3. Marquess of Aberdeen and Temair
Dudley Gladstone Gordon, 3. Marquess of Aberdeen and Temair (* 6. Mai 1883 am Grosvenor Square, Mayfair, London; † 16. April 1972) war ein britischer Ingenieur, Wirtschaftsmanager, Politiker und Adeliger, der zwischen 1965 und 1972 Mitglied des House of Lords war.
Leben
Herkunft und berufliche Tätigkeiten
Gordon war der zweitälteste Sohn und das vierte Kind von John Hamilton-Gordon, dem damaligen Earl of Aberdeen und späteren Marquess of Aberdeen and Temair, der unter anderem von 1893 bis 1898 Generalgouverneur von Kanada und für wenige Monate im Jahr 1886 und später von 1905 bis 1915 Vizekönig von Irland war. Seine Mutter Isabel Maria Marjoribanks war eine Tochter von Dudley Coutts Marjoribanks, der von 1853 bis 1881 den Wahlkreis Berwickshire als Abgeordneter im House of Commons vertrat und seit 1881 als 1. Baron Tweedmouth of Edington ebenfalls Mitglied des House of Lords war.
Nach dem Besuch der Harrow School, eine der bekanntesten Public Schools, absolvierte er ein Studium der Ingenieurwissenschaften. 1907 trat er als Mitarbeiter in das Ingenieurbüro J. and W. Hall Ltd. in Dartmouth ein und wurde 1910 dessen Direktor. Während des Ersten Weltkrieges leistete er seinen Militärdienst als Oberstleutnant des 9th Service Battalion der Gordon Highlanders und wurde für seine militärischen Verdienste im Kriegsbericht erwähnt (Mentioned in Despatches). Zuletzt war er Kommandeur des 8/10th Battalion der Gordon Highlanders.
Nach Kriegsende nahm er seine Tätigkeit als Direktor von J. and W. Hall Ltd. wieder auf und war zwischen 1926 und 1929 auch Präsident der Britischen Vereinigung der Kühlungsindustrie (British Association for Refrigeration) sowie später von 1936 bis 1939 auch Präsident der Britischen Ingenieurvereinigung (British Engineers Association). Gordon, dem von der University of Aberdeen ein Ehrendoktor der Rechtswissenschaften verliehen wurde, fungierte schließlich zwischen 1940 und 1943 auch als Präsident des Unternehmerverbandes der Britischen Industrie (Federation of British Industries).
Als Nachfolger von Oliver Bulleid fungierte er von 1947 bis zu seiner Ablösung durch E. William Gregson 1948 als Präsident der Institution of Mechanical Engineers (IMechE).
Oberhausmitglied, Ehen und Nachkommen
Nachdem sein älterer Bruder George Gordon, 2. Marquess of Aberdeen and Temair am 6. Januar 1965 im Alter von 85 Jahren kinderlos verstorben war, erbte er im Alter von 82 Jahren dessen Titel als 3. Marquess of Aberdeen and Temair und die damit verbundene Mitgliedschaft im House of Lords. Gleichzeitig wurde er auch Erbe der nachgeordneten Titel als 3. Earl of Haddo, in the County Aberdeen, 6. Viscount Gordon of Aberdeen, in the County of Aberdeen, 9. Viscount of Formartine, 11. Baronet Gordon, of Haddo, in the County Aberdeen, 9. Lord Haddo, Methlick, Tarves and Kellie, sowie als 9. Earl of Aberdeen.
Dudley Gurdon war zwei Mal verheiratet. Aus seiner ersten, am 25. April 1907 geschlossenen Ehe mit Cécile Elizabeth Drummond gingen vier Söhne und eine Tochter hervor. Drei der Söhne erbten jeweils den Titel als Marquess of Aberdeen and Temair, und zwar David Gordon 1972 als 4. Marquess of Aberdeen and Temair, Archibald Gordon 1974 als 5. Marquess of Aberdeen and Temair sowie Alastair Gordon 1984 als 6. Marquess of Aberdeen and Temair. Der dritte Sohn Michael James Andrew Gordon war während des Zweiten Weltkrieges am 8. Oktober 1943 als Hauptmann der Scots Guards gefallen. Die einzige Tochter Jessamine Cécile Marjorie Gordon engagierte sich in zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen und war mit Stanley George Michael St. John Harmsworth verheiratet, der 1965 Deputy Lieutenant (DL) von Caithness wurde.
Seine zweite am 17. Juni 1949 geschlossene Ehe mit Margaret Gladys Nunn blieb kinderlos.
Weblinks
- Dudley Gordon im Hansard (englisch)
- Eintrag in Cracroft’s Peerage
- Eintrag in Leigh Rayment Peerage
- Dudley Gladstone Gordon, 3rd Marquess of Aberdeen and Temair auf thepeerage.com, abgerufen am 19. August 2015.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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George Gordon | Marquess of Aberdeen and Temair 1965–1972 | David Gordon |