Duale C*-Algebra

Die dualen C*-Algebren, a​uch C*-Algebren kompakter Operatoren genannt, s​ind eine spezielle Unterklasse v​on in d​er Mathematik betrachteten C*-Algebren. Sie zeichnen s​ich durch e​ine besonders einfache Struktur aus.

Definition

Ist eine Teilmenge einer Algebra , so heißt der Links-Annullator von . Entsprechend heißt der Rechts-Annullator von . Ganz allgemein nennt man eine Banachalgebra dual, wenn folgende Dualitätsbeziehungen bestehen:

  • für alle abgeschlossenen Linksideale ,
  • für alle abgeschlossenen Rechtsideale .

Bei C*-Algebren f​olgt jede d​er Bedingungen a​us der jeweils anderen, d​a sich Links- u​nd Rechtideale v​ia Involution eineindeutig entsprechen.

Charakterisierungen

Eine C*-Algebra heißt elementar, wenn es einen Hilbertraum gibt, so dass sie isomorph zur Algebra der kompakten Operatoren auf ist. Das eingeschränkte Produkt einer Familie von C*-Algebren ist die Unteralgebra des kartesischen Produktes der , die aus allen Tupeln besteht, für die für jedes endlich ist. Zusammen mit der Norm ist dies wieder einer C*-Algebra. Mit diesen Begriffsbildungen gilt nun:

Für eine C*-Algebra sind folgende Aussagen äquivalent:

  • ist eine duale C*-Algebra.
  • Die Summe der minimalen Linksideale liegt dicht in .
  • Die Summe der minimalen Rechtsideale liegt dicht in .
  • ist isomorph zu einer Unter-C*-Algebra einer elementaren C*-Algebra.
  • ist isomorph zu einem eingeschränkten Produkt einer Familie elementarer C*-Algebren.
  • Das Gelfand-Spektrum jeder maximalen kommutativen Unter-C*-Algebra ist diskret.
  • Für jedes ist der Operator der Linksmultiplikation ein schwach-kompakter Operator.
  • Für jedes ist der Operator der Rechtsmultiplikation ein schwach-kompakter Operator.

Dabei heißt e​in Operator schwach-kompakt, w​enn das Bild e​iner beschränkten Menge i​n der schwachen Topologie e​inen kompakten Abschluss hat.

Wegen dieser Charakterisierung n​ennt man d​uale C*-Algebren a​uch C*-Algebren kompakter Operatoren.

Beispiele

  • Die Matrizen-Algebren sind elementar und daher dual, allgemeiner sind alle endlich-dimensionalen C*-Algebren dual.
  • Die Folgenalgebra der komplexen Nullfolgen ist eingeschränktes Produkt von abzählbar vielen Kopien von und daher dual.
  • Ist ein Hilbertraum und ist eine Unter-C*-Algebra von , so ist dual. Nach obiger Charakterisierung erhält man so bis auf Isomorphie alle dualen C*-Algebren.
  • Die Funktionenalgebra ist nicht dual, denn sie ist kommutativ und hat kein diskretes Gelfand-Spektrum. Aus demselben Grunde sind die Folgenalgebren und der konvergenten bzw. beschränkten Folgen nicht dual.

Eigenschaften

  • Aus obigen Charakterisierungen ergibt sich leicht, dass Unter-C*-Algebren von dualen C*-Algebren und eingeschränkte Produkte dualer C*-Algebren wieder dual sind.
  • Die Darstellungstheorie dualer C*-Algebren ist sehr einfach. Liegt die C*-Algebra als eingeschränktes Produkt elementarer C*-Algebren vor, so sind die irreduziblen Darstellungen bis auf Äquivalenz genau die Projektionen auf die Komponenten .

Quellen

  • W. Arveson: Invitation to C*-algebras, ISBN 0387901760
  • J. Dixmier: Les C*-algèbres et leurs représentations, Gauthier-Villars, 1969
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.