Dorothea von Sachsen (1563–1587)
Dorothea von Sachsen (* 4. Oktober 1563 in Dresden; † 13. Februar 1587 in Wolfenbüttel) war eine sächsische Prinzessin aus dem Haus der Wettiner und durch Heirat Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg sowie Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel.
Leben
Dorothea war eine Tochter des Kurfürsten August von Sachsen (1526–1586) aus dessen Ehe mit Anna (1532–1585), Tochter des Königs Christian III. von Dänemark. Dorothea gehörte zu den vier der 15 Kinder der Ehe ihrer Eltern, die ihren Vater überlebten.
Am 5. und 6. Mai 1584 fand die Doppelverlobung der beiden Töchter Kurfürst Augusts, Dorothea und Anna. Zur Feier wurden „allerhand Ergötzlichkeiten veranstaltet“. Bei dem dazu abgehaltenen Schießen ist der Reichsgulden zu 21 Groschen (1584) geprägt worden.[1]
Sie heiratete am 26. September 1585 in Wolfenbüttel ihren Verlobten, den späteren Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564–1613). Ihre Mutter Anna war zu jener Zeit bereits schwer erkrankt – sie starb nur wenige Tage später – und Dorothea „hatte sich beim Abschied sehr übel gehabt und gar jämmerlich geweint.“[2]
Der sächsische Künstler Heinrich Göding der Ältere, der in Braunschweig geboren wurde, schuf zum Anlass der Vermählung ein 16-seitiges Gedicht zum Gedenken an Heinrich den Löwen. Heinrich Julius verkörperte bei dieser Gelegenheit in einem Trionfo selbst den legendären Welfenherzog.
Die Ehe sollte ein protestantisches Bündnis deutscher Fürsten festigen, welches durch Pfalzgraf Johann Kasimir von Simmern vorangetrieben wurde, der 1570 Dorotheas Schwester Elisabeth geheiratet hatte.
Dorothea starb bereits 23-jährig bei der Geburt ihres einzigen Kindes.
Nachkommen
Aus ihrer Ehe mit Heinrich Julius hatte Dorothea eine Tochter:
- Dorothea Hedwig (1587–1609)
- ⚭ 1605 Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576–1621)
Vorfahren
Ahnentafel Dorothea von Sachsen | ||||||||
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Ururgroßeltern |
Kurfürst |
König |
Herzog |
Erich II. von Pommern-Wolgast (1425–1474) |
König |
Kurfürst |
Johann IV. von Sachsen-Lauenburg (1439–1507) |
Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1463–1514) |
Urgroßeltern |
Herzog Albrecht der Beherzte (1443–1500) |
Herzog Magnus II. (1441–1503) |
König Friedrich I. (1471–1533) |
Herzog Magnus I. von Sachsen-Lauenburg (1470–1543) | ||||
Großeltern |
Herzog Heinrich der Fromme (1473–1541) |
König Christian III. (1503–1559) | ||||||
Eltern |
Kurfürst August von Sachsen (1526–1586) | |||||||
Dorothea von Sachsen |
Literatur
- Wilhelm Havemann: Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, S. 421
- Günter Meissner: Saur allgemeines Künstlerlexikon, K.G. Saur Verlag, S. 508
- Jörg Jochen Berns: Höfische Festkultur in Braunschweig-Wolfenbüttel, 1590–1666: Vorträge eines ..:, S. 421
- Karl August Muffat: Die Verhandlungen der protestantischen Fürsten in den Jahren 1590 und 1591 ..., S. 5
Einzelnachweise
- Julius Erbstein, Albert Erbstein: Erörterungen auf dem Gebiete der sächsischen Münz- und Medaillen-Geschichte … (1888), S. 71: Reichsgulden zu 21 Groschen unter Schießkleinode
- Karl von Weber: Anna Churfürstin zu Sachsen geboren aus königlichem Stamm zu Dänemark, S. 495