Dori Schaer-Born
Dori Schaer-Born oder auch Dora Schär (* 12. Juli 1942)[1] ist eine Schweizer Politikerin (SP). Sie war von 1992 bis 2002 Regierungsrätin des Kantons Bern und damit nach Leni Robert die zweite Frau, die im Kanton Bern ein Regierungsamt innehatte.[2] Sie wirkte als kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin.[1] 1995/1996 war sie erste[1] Regierungspräsidentin des Kantons Bern. Nationale Bekanntheit erlangte sie durch ihr Engagement für die Lötschbergachse der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen Neat.[1][3]
Beruflicher Werdegang
Dori Schaer besuchte die Schulen im Kanton Bern und liess sich dort zur Primarlehrerin ausbilden.[1] Als Lehrerin arbeitete sie auch ein Jahr an der Schweizer Schule in Rio de Janeiro und eineinhalb Jahre an einer Baustellenschule in Thailand.[1]
Politische Tätigkeit
1985 wurde Dori Schaer-Born als Gemeinderätin von Mühleberg gewählt[1]. 1986 gelang ihr der Sprung ins kantonale Parlament[1], den Grossen Rat. Dort präsidierte sie die sozialdemokratische Fraktion[1]. Am 15. Mai 1992 wurde sie in die Kantonsregierung gewählt[1], in den Regierungsrat. Dort zeichnete sie unter anderem für die Entwicklung des Minergiekonzeptes[1] und des Gleichstellungs-Projektes "Parte"[1]verantwortlich.
Eine wichtige Rolle spielte sie auf nationaler Ebene bei der Streitfrage, ob die Neue Eisenbahnalpentransversale einzig einen Basistunnel durch den Gotthard enthalten sollte oder auch einen durch den Lötschberg.[4] Hatte sich Schaer als Grossrätin noch kritisch gezeigt gegenüber dem Lötschbergtunnel, weil sie aus ökologischen Gründen zunehmende Mobilität fürchtete, änderte sie ihre Meinung als Regierungsrätin[4]. Sie setzte sich für diesen Tunnel ein, um die Verlegung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene zu fördern.[4]Auf der anderen Seite plädierte Bundesrat Otto Stich aus finanziellen Gründen einzig für den Gotthard-Basistunnel.[4] Gebaut wurden schliesslich beide Tunnels.[4]
Am 31. Mai 2002 trat Dori Schaer-Born als Regierungsrätin zurück.[1]
Andere öffentliche Ämter
Von 2002 bis 2007 war sie Zentralpräsidentin der Neuen Helvetischen Gesellschaft. 2003 wurde sie vom Bund zur Präsidentin der Expertenkommission für das neue Stromversorgungsgesetz ernannt.[5][1] Dieses Amt übte sie bis 2005 aus. Von 2004 bis 2011 präsidierte sie die kantonale Fachkommission für Gleichstellungsfragen[1]. Ab 2003 bis 2010 war sie Präsidentin des Stiftungsrates des Ökozentrum, vormals bekannt als Ökozentrum Langenbruck, respektive amtlich als Stiftung für angepasste Technologie und Sozialökologie.[1][6]
Weblinks
- Dori Schaer-Born, tabellarischer Lebenslauf auf der Website des Kantons Bern
- Dori Schaer-Born auf der Website der Staatskanzlei des Kantons Bern
Einzelnachweise
- Internetseite des Kantons Bern: Ehemalige Mitglieder Amtsantritt 1990-2010. Abgerufen am 26. November 2020.
- Solothurner Zeitung,30. März 2002, Bruno Utz über die Verabschiedung von Regierungsrätin Dori Schaer-Born: "Landesmütterlicher Charme"
- NZZ: "Dori Schaer-Born". 11. Juni 2007, abgerufen am 26. November 2020.
- Berner Zeitung, 6. November 2006, Samuel Ryter über eine Buchvernissage zu Frauen im Tunnelbau: "Auch Dori Schaer schrieb Geschichte"
- Berner Zeitung, 21. Juli 2003, "Kopf des Tages"
- HR-Mutation Stiftung für angepasste Technologie und Sozialökologie per 04. November 2010, Handelsregister des Kantons Basel-Landschaft, abgerufen am 29. November 2020.