Dorfkirche Treben

Die evangelische Dorfkirche Treben i​st eine gotische, barockisierte Saalkirche i​n der Gemeinde Treben i​m thüringischen Landkreis Altenburger Land. Sie gehört z​um Pfarrbereich Treben i​m Kirchenkreis Altenburger Land d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Dorfkirche Treben
Ansicht von Süden

Geschichte und Architektur

Die Kirche mit dem Patrozinium St. Nikolaus und Katharina war ursprünglich das Zentrum einer Großpfarrei und wurde 1200 von König Philipp von Schwaben dem Augustinerchorherrenstift zu Altenburg inkorporiert. Die Kirche ist eine zweijochige Saalkirche mit Chorpolygon, die in den Jahren 1461 bis 1473 vom Maurermeister Conrad und dem Zimmermeister Hans Behm erbaut wurde. Das Fenstermaßwerk ist nicht erhalten. Der Westturm mit quadratischem Erdgeschoss trägt einen achteckigen Oberbau aus den Jahren 1483 bis 1503 und eine geschweifte Haube mit Laterne aus dem 18. Jahrhundert. Spätgotische Anbauten enthalten die Patronatsloge im Norden (1575) und die Begräbniskapelle der Familie von Bünau im Süden. Nach Brand wurde das Gebäude in den Jahren 1713 bis 1720 neu ausgestattet. Eine Restaurierung der Gesamtanlage erfolgte 1862. Alle mittelalterlichen Teile der Kirche sind mit Gewölben versehen, darunter Netzgewölbe im Langhaus und Sterngewölbe im Chor ähnlich wie in der Kirche von Monstab. Die Gewölbeanfänger ruhen auf figürlichen Konsolen. Eine zweigeschossige Empore fasst den Raum ein, an deren Brüstung sind vor der Patronatsloge die Wappen derer von Bünau gemalt.

Ausstattung

Ein barocker Kanzelaltar i​st mit korinthischen Säulen u​nd gesprengtem Giebel m​it dem auferstandenen Christus gegliedert. Der bauchige Kanzelkorb z​eigt die Bildnisse d​er Evangelisten. Im Chor finden s​ich vier Grabplatten v​on Angehörigen d​erer von Bünau a​us dem letzten Viertel d​es 16. b​is zum Anfang d​es 17. Jahrhunderts. Außerdem erinnert e​in sehr f​ein gearbeitetes Epitaph a​us farbigem Marmor u​nd Alabaster, vermutlich a​us Freiberg, a​n Heinrich v​on Bünau († 1600). Es besteht a​us einer vierzonigen, r​eich gegliederten Rahmenarchitektur m​it Säulen u​nd Gebälk, d​ie szenische Reliefs einfasst. In d​er ersten Zone i​st eine Inschrift z​u sehen, i​n der zweiten d​as Hauptbild m​it der Familie d​es Verstorbenen i​n Anbetung d​es Gekreuzigten v​or einer Darstellung v​on Jerusalem i​m Flachrelief, i​n der dritten u​nd vierten Zone s​ind Reliefs m​it der Kreuzabnahme, d​er Grablegung, d​er Auferstehung u​nd der Himmelfahrt Jesu angeordnet. Die Bronzegrabplatte für Heinrich v​on Bünau i​st heute i​n der Kapelle v​on Schloss Altenburg z​u sehen.

Die Orgel i​st ein Werk v​on Urban Kreutzbach a​us dem Jahr 1862 m​it 23 Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal. Sie w​urde um 1920 überarbeitet u​nd 1946 v​on Reinhard Schmeisser i​n der Disposition geändert.[1]

Literatur

Commons: Dorfkirche Treben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 23. März 2020.

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