Dorfkirche Schlöben
Lage
Das Gotteshaus liegt zentral in der Gemeinde.
Geschichte
An der Stelle der Vorgängerkirche, die 1228 erstmals urkundlich erwähnt wurde, steht die jetzige Kirche. Sie wurde 1744–1747 gebaut. Das weiträumige Schiff ist mit einer Voutendecke geschlossen, im Norden und Süden sind zweigeschossige Emporen angeordnet. An den Ostenden der Längsseiten sind zweigeschossige Patronatslogen eingebaut. Vier durchgehende Säulen auf der Westseite neben der Orgel tragen den Dachturm.
Das Hauptstück der Ausstattung ist ein freistehender Kanzelaltar mit geschwungenem Prospekt und reicher Pilastergliederung.
Bei der Restaurierung in den 1980er Jahren war Horst Jährling der Berater. Eine weitere Renovierung erfolgte 2003.
Orgel
1749–1750 wurde die Orgel von Justinus Ehrenfried Gerhard aus Lindig erschaffen. Sie wird auch „Novalisorgel“ genannt (siehe dazu Varia). Die Orgel wurde im Jahre 2000 anlässlich des 250. Jahrestages der Kirchenweihe erneut zum Klingen gebracht.[1]
Das Instrument verfügt über 16 Register auf zwei Manualen und Pedal. Es hat mechanische Schleifladen und eine mechanische Ton- und Registertraktur. Restauriert wurde es 1967 von Orgelbau Schüßler und 2003 vom Nachfolger Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf. Die Disposition lautet wie folgt:[2][3]
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- Koppeln: I/II(?), II/P
- Tonhöhe: a1 = 466 Hz bei 15 °C
Glocken
Die Kirchenglocken stehen neben der Kirche. Es sind Stahlglocken, denen 2005 eine Umhausung gebaut worden ist. Sie künden: Seid geduldig in Trübsal; Fröhlich in Hoffnung; Haltet an am Gebet.
Varia
Friedrich August von Hardenberg, ein Onkel von Novalis, ließ als Kirchenpatron die heutige Kirche Schlöben errichten und finanzierte auch die Gerhard-Orgel.[4]
Siehe auch
- Dorfkirche Gröben (1482 erbaut)
- Dorfkirche Mennewitz (1742–1744 erbaut)
- Dorfkirche Rabis (1676/1677 erbaut)
Literatur
- Kirchen-Porträt in: Helmut Weinhold: Kirchen um Stadtroda – (41) Gotteshäuser zwischen Holzland und Leuchtenburg. 3. Auflage, 128 Seiten, Berlin 1983, ohne ISBN. Inhaltsverzeichnis
- Lisa Marina Sollermann: Ermittlung des Bauzustandes der Außenwände sowie der Holzkonstruktion und -ausstattungen der Kirche in Schlöben, Master-Arbeit 2021, Bauhaus-Universität Weimar[5]
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 1. Auflage. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 1090–1091.
Weblinks
- Website der Kirchengemeinde
- Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchenkreises Eisenberg
- Infos und Fotos der Kirche
- Informationen zur Orgel auf orgbase.nl
Einzelnachweise
- https://geo.viaregia.org/testbed/index.pl?rm=obj&objid=1856, abgerufen am 25. Mai 2021
- https://vogtlaendischer-orgelbau.de/orgel-schloeben.html
- Informationen zur Orgel auf Organ index. Abgerufen am 6. Februar 2022.
- https://geo.viaregia.org/testbed/index.pl?rm=obj&objid=1856, abgerufen am 25. Mai 2021
- Gemeindebrief Mai-Juni-Juli 2021, Kirchspiel Hermsdorf, Druckseite 20, abgerufen am 24. Mai 2021