Dorfkirche Bebertal II
Die denkmalgeschützte Dorfkirche in Bebertal II (ehemaliger Ort Dönstedt), im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt, steht auf dem Friedhof am Berghang südlich des Ortes. Sie wurde 2015 erstmals nach Jahrzehnten wieder genutzt.
Architektur und Geschichte
Bei dem Kirchenbau handelt es sich um einen nur an der Vorderfront verputzten Feldsteinbau mit dreiseitigem Ostschluss, welcher 1597 an einen schmaleren (von der Hauptstraße aus sichtbaren) romanischen Westturm angefügt wurde. 1734 erfolgte der Anbau der Herrschaftsloge an der Nordseite. Die hölzernen Maßwerkfenster entstanden in Anlehnung an die spätgotischen Fenster des Schiffes. Über dem Nordportal befindet sich die Stifterinschrift in architektonischer Renaissance-Rahmung.
Das Innere ist fast vollständig verwüstet bzw. entfernt. Nur Reste der früheren Ausstattung sind noch zu erkennen. Die Deckengestaltung ist in Form eines Spiegelgewölbes ausgeführt. Die Westempore stammt aus der Zeit des Umbaus. Der Kanzelaltar mit seitlichen Durchgängen ist streng architektonisch in korinthischer Pilasterordnung, mit Akanthuswangen. Eingefügt in die Brüstung der Kanzeltreppe ist Barock-Malerei um 1660, wahrscheinlich vom Orgelprospekt. Die kelchförmige polygonale Taufe aus Sandstein, die wohl um 1597 entstand, ist mit Reliefs (an der Kuppa Christus zwischen Kindern und 5 Frauen) versehen, von Rollwerk gerahmt und am Schaft mit Beschlagwerk gestaltet. Ein bronzener Hängeleuchter aus dem Jahr 1730, ein Marmor-Epitaph für A. H. v. Schenk († 1761) über der allegorisch gerahmten Inschriftkartusche Kronos zwischen Engelköpfen (wohl von Johann Jakob Hennicke aus Magdeburg) und ein Alabaster-Grabmal für E. A. Schenk († 1777), antikisierend, mit Urnenaufsatz und Krieger, davor zierliches schmiedeeisernes Gitter (bezeichnet J. H. Kromberg, Potsdam) zählten zur Ausstattung.[1]
Nach mehreren Jahrzehnten ohne Nutzung wurde die Kirche 2015 wieder für einen Taufgottesdienst und ein Hubertuskonzert genutzt. Zuvor war der Schutt aus der Kirche geräumt worden.[2][3]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Hrsg.: Ute Bednarz, Folkhard Cremer. Deutscher Kunstverlag, München 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 88.
Weblinks
Einzelnachweise
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Akademie-Verlag, Berlin 1974, S. 28.
- Constanze Arendt-Nowak: Dönstedter Kirche erwacht. Volksstimme, 29. Juli 2015, abgerufen am 12. Februar 2019.
- Constanze Arendt-Nowak: Dönstedter Kirche mit Leben erfüllt. Volksstimme, 12. November 2015, abgerufen am 12. Februar 2019.