Donar (Artillerie)
Das selbstfahrende, geschützte Artilleriegeschütz Donar wurde von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und General Dynamics European Land Systems (GD ELS) entwickelt und getestet. Der Name des Geschützes wurde vom west-germanischen Namen des Donnergottes Thor abgeleitet. Bis in die 2010er-Jahre ist keine Serienfertigung für Streitkräfte bekannt geworden.
Donar | |
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Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 2 |
Länge | 10,3 m |
Breite | 2,8 m |
Höhe | 3 m |
Masse | 31,5 t Transportgewicht/ 35 t Gefechtsgewicht |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Panzerstahl zurüstbarer Dachschutz |
Hauptbewaffnung | 155 mm L/52 mit 30 Schuss und 145 Treibladungsmodule |
Sekundärbewaffnung | - |
Beweglichkeit | |
Antrieb | MTU 8V 1999 530 kW (720 PS) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | > 60 km/h |
Leistung/Gewicht | 15,1 kW/t |
Reichweite | 500 km |
Donar wurde im Jahr 2008 vorgestellt und erstmals im Juni 2008 auf der Eurosatory, der weltweit größten Fachmesse für militärische Landsysteme, ausgestellt.[1] Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) hat Donar bereits ausführlich getestet.[2]
Aufbau und Technik
Donar besteht aus zwei Hauptkomponenten: Dem Artillerie-Geschütz-Modul (Artillery Gun Module, AGM) von Krauss-Maffei Wegmann[3] und einem gepanzerten Fahrwerk, das von einem leicht gepanzerten Fahrzeug beziehungsweise von einem Schützenpanzer abgeleitet wird. Das System zählt mit einem Kettenfahrgestell zur Panzerartillerie.
Fahrwerk
Das Fahrwerk des Donar wird von GD ELS geliefert. Nachdem der erste Entwicklungsschritt und Prototyp, als KMW AGM bezeichnet, noch auf dem Fahrgestell des Mehrfachraketenwerfers MLRS basierte, wurde der derzeitige Entwicklungsstand auf einem modifizierten Fahrwerk des Schützenpanzers ASCOD 2 aufgebaut. Durch das niedrige Gefechtsgewicht von rund 35 t besitzt das Geschütz eine hohe Gefechtsfeldmobilität, die der eines modernen Schützenpanzers entspricht.[4]
Donar wird von nur zwei Soldaten (Fahrer und Kommandant) bedient, die getrennt vom Geschützmodul das System aus einer geschützten Fahrerkabine bedienen. Die Panzerung schützt vor Beschuss aus Handfeuerwaffen und Granatsplitter, kann aber durch modulare Panzerungselemente stark erhöht werden.[5] Die Kabine besitzt einen vollständigen ABC-Schutz, und das gesamte Fahrzeug ist mit einem automatischen Feuerlöschsystem ausgerüstet.
Donar ist durch sein relativ geringes Transportgewicht von 31,5 t lufttransportfähig und kann beispielsweise mit dem Airbus A400M oder strategischen Militärflugzeugen, wie zum Beispiel der Boeing C-17, transportiert werden. Dagegen ist es für den Transport mit der C-130 Hercules oder der Transall C-160 zu groß und zu schwer.
Artillerie-Geschütz-Modul (AGM)
Das unbemannte AGM besteht aus einer 155-mm-L/52-Kanone mit automatischer Zufuhr von Granaten und Treibladungen und wiegt 12,5 t. Sie erfüllt den NATO-Standard für 155-mm-Munition und kann daher verschiedene Geschosse verschießen. Die Waffenanlage ist prinzipiell die gleiche, die in der Panzerhaubitze 2000 (PzH 2000) Verwendung fand. Sie wird von Rheinmetall hergestellt und hat eine Gesamtlänge mit Bodenstück von 9129 mm. Für den Einsatz im AGM wurde sie allerdings leicht modifiziert: So wurde unter anderem die Anzahl der mitgeführten Granaten von 60 auf 30 halbiert und durch eine vollständige Automatisierung der Ladeprozesse zum kombinierten Zuführen der Granaten und Treibladungen ergänzt.[4][6]
Die Leistungsparameter des Geschützes der PzH 2000 blieben erhalten, sodass eine Kadenz von mindestens sechs Schuss pro Minute und eine Reichweite von 40 km mit ERFB-Munition und 56 km mit V-LAP-Geschossen möglich ist, das heißt Geschosse, die von einem kleinen Raketenmotor nachbeschleunigt werden.[5] Das AGM bietet dabei vollständige Autonomie und Fernbedienbarkeit für seine Systeme bei einem Azimutbereich von 360 Grad und eine Elevation von 0 bis 70 Grad.[7] Wie die PzH 2000 ist es in der Lage, im MRSI-Verfahren (Multiple Rounds Simultaneous Impact) vier Granaten auf ein Ziel abzufeuern, die synchron einschlagen.[8]
Sonstiges
Donar erfüllt den NATO-Standard 2832 für den Transport mit der Eisenbahn.
Siehe auch
Weblinks
- Herstellerwebseite von Krauss-Maffei Wegmann zur Donar (abgerufen am 4. Dezember 2012)
Einzelnachweise
- Pressemitteilung zur Donar auf der Webseite von Krauss-Maffei Wegmann (abgerufen am 9. Februar 2009) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- StrategyPage mit Daten zum Donar (engl., abgerufen am 9. Februar 2009)
- Information zum AGM auf der Webseite von Krauss-Maffei Wegmann (abgerufen am 9. Februar 2009) (Memento des Originals vom 2. Mai 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Mitteilung auf der Webseite von Krauss-Maffei Wegmann zur Produktergänzung (abgerufen am 9. Februar 2009) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Daten zum Donar auf Artillerie-Gesellschaft-Augustdorf (abgerufen am 9. Februar 2009)
- Information zum Waffenanlage auf DefenseNews (engl., abgerufen am 9. Februar 2009) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- MilitaryToday mit Daten zum Donar (engl., abgerufen am 12. Februar 2009)
- Eurosatory-Bericht auf DefenseNews (engl., abgerufen am 9. Februar 2009) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.